Als Direktor für Internationale Beziehungen nahm der Franzose Jérôme Champagne eine Schlüsselrolle in der FIFA ein. Champagne hat die Eliteuniversität des französischen diplomatischen Dienstes absolviert und war danach anderthalb Jahrzehnte in rund einem Dutzend Ländern als Diplomat tätig – lange auch in Brasilien und Saudi-Arabien. Zur FIFA kam er kurz nach Blatters Amtsübernahme 1998. Für den Präsidenten war Champagne der wichtigste Troubleshooter und sein Chefpolitiker. Die schwierigsten Probleme mit Nationalverbänden und mit der internationalen Politik hatte Champagne zu lösen – so war er Cheflobbyist beim Versuch, europäisches Recht zu kippen und die so genannte 6+5 Regel im Vereinsfußball einzuführen.
Champagne verhielt sich stets loyal zu Blatter, eine seltene Eigenschaft in dieser Branche, und er genießt nicht nur in der FIFA, sondern in der gesamten olympischen Welt einen exzellenten Ruf. In der FIFA-Zentrale wird er als Autorität akzeptiert und ist extrem beliebt, was Blatter nicht verborgen blieb.
Champagne hätte längst Generalsekretär werden müssen – doch Blatter entschied sich zweimal für weit schwächere Kandidaten, Urs Linsi (2002) Jérôme Valcke (2007). Blatter war selbst von 1981 bis 1998 FIFA-Generalsekretär und hat in dieser Funktion seine Präsidentschaft vorbereitet. Er fürchtete, Champagne würde ähnlich verfahren. Blatter will 2011 seine vierte Amtszeit antreten – um auf Nummer sicher zu gehen, trennte er sich nun von seinem besten Mitarbeiter, in dem viele schon den perfekten Nachfolger sahen. Wie in der FIFA üblich, wird es etliche Millionen Franken Abfindung und ein Schweige-Gelübde geben.
Auch einigen Kontinentalfürsten wie dem Franzosen Michel Platini und dem Katari Mohammed Bin Hammam war Champagne zu stark geworden. Sie drängten Blatter, Champagne zu entlassen, was ihre eigenen Chancen auf die FIFA-Präsidentschaft erhöht.
Ein halbes Jahr vor der problembehafteten WM in Südafrika wird die FIFA-Administration extrem geschwächt. Es gibt niemanden, der diese Lücke auch nur ansatzweise schließen könnte. Blatter gefährdet damit auch seine eigene Position. Denn Champagne hat ihm lange Jahre den Rücken frei gehalten und oft genug delikate Aufgaben übernommen.
Die spannende Frage ist nun, ob es jemand wagt, Blatter schon im kommenden Jahr bei den Präsidentschaftswahlen herauszufordern. Bislang galt das als unwahrscheinlich. In der neuen Konstellation ist alles möglich.
Champagne verhielt sich stets loyal zu Blatter, eine seltene Eigenschaft in dieser Branche, und er genießt nicht nur in der FIFA, sondern in der gesamten olympischen Welt einen exzellenten Ruf. In der FIFA-Zentrale wird er als Autorität akzeptiert und ist extrem beliebt, was Blatter nicht verborgen blieb.
Champagne hätte längst Generalsekretär werden müssen – doch Blatter entschied sich zweimal für weit schwächere Kandidaten, Urs Linsi (2002) Jérôme Valcke (2007). Blatter war selbst von 1981 bis 1998 FIFA-Generalsekretär und hat in dieser Funktion seine Präsidentschaft vorbereitet. Er fürchtete, Champagne würde ähnlich verfahren. Blatter will 2011 seine vierte Amtszeit antreten – um auf Nummer sicher zu gehen, trennte er sich nun von seinem besten Mitarbeiter, in dem viele schon den perfekten Nachfolger sahen. Wie in der FIFA üblich, wird es etliche Millionen Franken Abfindung und ein Schweige-Gelübde geben.
Auch einigen Kontinentalfürsten wie dem Franzosen Michel Platini und dem Katari Mohammed Bin Hammam war Champagne zu stark geworden. Sie drängten Blatter, Champagne zu entlassen, was ihre eigenen Chancen auf die FIFA-Präsidentschaft erhöht.
Ein halbes Jahr vor der problembehafteten WM in Südafrika wird die FIFA-Administration extrem geschwächt. Es gibt niemanden, der diese Lücke auch nur ansatzweise schließen könnte. Blatter gefährdet damit auch seine eigene Position. Denn Champagne hat ihm lange Jahre den Rücken frei gehalten und oft genug delikate Aufgaben übernommen.
Die spannende Frage ist nun, ob es jemand wagt, Blatter schon im kommenden Jahr bei den Präsidentschaftswahlen herauszufordern. Bislang galt das als unwahrscheinlich. In der neuen Konstellation ist alles möglich.