Ein Beitrag von Gerald Beyrodt
Es sind immer wieder die gleichen Gespräche am Arbeitsplatz: Wie war’s am Wochenende? Was macht dein Mann? Was macht deine Frau? Heterosexuelle erzählen dann ungezwungen von ihrem Familienleben. Für Lesben und Schwule stellt sich die Frage: Sage ich "es” meinen Kollegen? Bekenne ich mich zu meinem Lesbisch- oder Schwulsein? – Klaus Weinrich ist Bundesvorsitzender der Organisation schwuler Führungskräfte. Er empfiehlt das Coming Out am Arbeitsplatz.
Es gibt Untersuchungen, dass ungefähr 50 Prozent ihrer zur Verfügung stehenden Arbeitsenergie Schwule dafür einsetzen, ihre Homosexualität zu verbergen. Das heißt, einem Unternehmen gehen eigentlich Großteile der möglichen Energie für den Arbeitsprozess verloren, weil sich die Mitarbeiter zurückhalten, sich verstecken und ein Instrumentarium aufbauen, sich zu verstecken.
Natürlich ist es leichter, sich offen am Arbeitsplatz zu zeigen, wenn das Klima dort homofreundlich ist. "Diversity” lautet die Forderung des Völklinger Kreises und anderer Organisationen: Die Betriebe sollen die Vielfalt ihrer Beschäftigten anerkennen und nutzen. Jedes Jahr zeichnet der Völklinger Kreis besonders homofreundliche Unternehmen aus: zum Beispiel die Ford AG. Der Betrieb organisiert eigene Stammtische für die lesbischen und schwulen Mitarbeiter. Und: Ford bezieht homosexuelle Lebenspartner in die betriebliche Rentenversicherung ein. So weit sind die meisten Unternehmen in Deutschland noch nicht. Die Rente für homosexuelle Lebenspartner ist eine Ausnahme. Ein Mittel gegen Diskriminierung ist für Klaus Weinrich das Geld der Homos.
Die Kaufkraft von Schwulen ist eine immense. Wenn Sie daran denken, dass Schwullesben in unserem Land ungefähr, nehmen wir es mal niedrig, nach Statistiken fünf Prozent sind, dann haben schon einige Millionen auf der Liste. Stellen Sie sich mal vor, die deutsche Telekom würde offensichtlich Schwule diskriminieren und es würde dazu aufgerufen, die deutsche Telekom zu kündigen, dann wird es die deutsche Telekom spüren.
In den letzten zehn Jahren hat sich die so genannte Gayconomy etabliert: Lesbische und schwule Unternehmer richten sich mit ihren Dienstleistungen an andere Lesben und Schwule. Die schwullesbischen Branchenbücher verzeichnen inzwischen fast alle Berufe: von A wie Anwalt oder Apothekerin bis Z wie Zimmervermittler. Gabriele Grewe-Ina unterhält in Berlin eine Sprachenschule und hat eine riesige Palette im Angebot: Englisch, Französisch, Türkisch, Latein, Portugiesisch, Spanisch. Grewe-Ina annonciert in Homo-Blättern, und 70 Prozent der Kunden sind lesbisch oder schwul.
Ich glaube, dass die Schüler sich in diesen schwullesbischen Gruppen sehr wohl fühlen weil man einfach unter sich ist und Sprachunterricht ja nicht nur daraus besteht, dass Sprachfertigkeiten vermittelt werden. Man bringt ja auch was von seiner Persönlichkeit ein, gerade in der Konversation. Ich denke, das ist ein Effekt, den man in jeder Gruppe hat, wo es gemeinsame Interessen gibt.
Grewe-Ina unterrichtet in speziellen Homo und Hetero-Gruppen. Mit Lesben und Schwulen liest sie häufig Artikel aus fremdsprachigen Homo-Zeitschriften. Manchmal träumt sie von speziellen Homo-Lehrbüchern, die sie schreiben will, wenn sie mal im Ruhestand ist.
Dann hätten wir nicht so schöne Sätze wie: `Mutter kocht das Essen in der Küche und Vater liest die Zeitung, und die Kinder spielen im Garten`, sondern das wäre alles ein bisschen bunter und ein bisschen stärker auf die Realität bezogen. Da könnten sich vielleicht bei einer Reise Lesben und Schwule, die unterwegs sind im Ausland, kennen lernen oder könnten Schwule und Lesben vor Ort in dem entsprechenden anderen Land kennen lernen. So was könnte ich mir vorstellen.
Es sind immer wieder die gleichen Gespräche am Arbeitsplatz: Wie war’s am Wochenende? Was macht dein Mann? Was macht deine Frau? Heterosexuelle erzählen dann ungezwungen von ihrem Familienleben. Für Lesben und Schwule stellt sich die Frage: Sage ich "es” meinen Kollegen? Bekenne ich mich zu meinem Lesbisch- oder Schwulsein? – Klaus Weinrich ist Bundesvorsitzender der Organisation schwuler Führungskräfte. Er empfiehlt das Coming Out am Arbeitsplatz.
Es gibt Untersuchungen, dass ungefähr 50 Prozent ihrer zur Verfügung stehenden Arbeitsenergie Schwule dafür einsetzen, ihre Homosexualität zu verbergen. Das heißt, einem Unternehmen gehen eigentlich Großteile der möglichen Energie für den Arbeitsprozess verloren, weil sich die Mitarbeiter zurückhalten, sich verstecken und ein Instrumentarium aufbauen, sich zu verstecken.
Natürlich ist es leichter, sich offen am Arbeitsplatz zu zeigen, wenn das Klima dort homofreundlich ist. "Diversity” lautet die Forderung des Völklinger Kreises und anderer Organisationen: Die Betriebe sollen die Vielfalt ihrer Beschäftigten anerkennen und nutzen. Jedes Jahr zeichnet der Völklinger Kreis besonders homofreundliche Unternehmen aus: zum Beispiel die Ford AG. Der Betrieb organisiert eigene Stammtische für die lesbischen und schwulen Mitarbeiter. Und: Ford bezieht homosexuelle Lebenspartner in die betriebliche Rentenversicherung ein. So weit sind die meisten Unternehmen in Deutschland noch nicht. Die Rente für homosexuelle Lebenspartner ist eine Ausnahme. Ein Mittel gegen Diskriminierung ist für Klaus Weinrich das Geld der Homos.
Die Kaufkraft von Schwulen ist eine immense. Wenn Sie daran denken, dass Schwullesben in unserem Land ungefähr, nehmen wir es mal niedrig, nach Statistiken fünf Prozent sind, dann haben schon einige Millionen auf der Liste. Stellen Sie sich mal vor, die deutsche Telekom würde offensichtlich Schwule diskriminieren und es würde dazu aufgerufen, die deutsche Telekom zu kündigen, dann wird es die deutsche Telekom spüren.
In den letzten zehn Jahren hat sich die so genannte Gayconomy etabliert: Lesbische und schwule Unternehmer richten sich mit ihren Dienstleistungen an andere Lesben und Schwule. Die schwullesbischen Branchenbücher verzeichnen inzwischen fast alle Berufe: von A wie Anwalt oder Apothekerin bis Z wie Zimmervermittler. Gabriele Grewe-Ina unterhält in Berlin eine Sprachenschule und hat eine riesige Palette im Angebot: Englisch, Französisch, Türkisch, Latein, Portugiesisch, Spanisch. Grewe-Ina annonciert in Homo-Blättern, und 70 Prozent der Kunden sind lesbisch oder schwul.
Ich glaube, dass die Schüler sich in diesen schwullesbischen Gruppen sehr wohl fühlen weil man einfach unter sich ist und Sprachunterricht ja nicht nur daraus besteht, dass Sprachfertigkeiten vermittelt werden. Man bringt ja auch was von seiner Persönlichkeit ein, gerade in der Konversation. Ich denke, das ist ein Effekt, den man in jeder Gruppe hat, wo es gemeinsame Interessen gibt.
Grewe-Ina unterrichtet in speziellen Homo und Hetero-Gruppen. Mit Lesben und Schwulen liest sie häufig Artikel aus fremdsprachigen Homo-Zeitschriften. Manchmal träumt sie von speziellen Homo-Lehrbüchern, die sie schreiben will, wenn sie mal im Ruhestand ist.
Dann hätten wir nicht so schöne Sätze wie: `Mutter kocht das Essen in der Küche und Vater liest die Zeitung, und die Kinder spielen im Garten`, sondern das wäre alles ein bisschen bunter und ein bisschen stärker auf die Realität bezogen. Da könnten sich vielleicht bei einer Reise Lesben und Schwule, die unterwegs sind im Ausland, kennen lernen oder könnten Schwule und Lesben vor Ort in dem entsprechenden anderen Land kennen lernen. So was könnte ich mir vorstellen.