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Chaos für mehr Sicherheit im Netz

Seit 30 Jahren schon ist der "Chaos Communication Congress" so etwas wie das Familientreffen der internationalen Hacker-Szene. Er ist gleichzeitig die Keimzelle des datenschutz-kritischen "Chaos Computer Clubs" (CCC). Zwischen Weihnachten und Silvester kommen über 6.000 vor allem junge technikbegeisterte Menschen zusammen, um sich kritisch mit den Folgen zunehmender Vernetzung, immer dichter werdender Überwachung und der Automation des Alltags auseinander zu setzen.

Von Christine Watty und Manfred Kloiber | 29.12.2013
    Ein Comicgesicht mit dem Schriftzug Hack in blau.
    Das Hackertreffen in Hamburg findet jedes Jahr statt. (dpa/Jens Kalaene)
    Das Hacken, das analytische und gleichzeitig spielerische Auseinandernehmen von Software und Hardware, dient dabei vor allem dem Verstehen. So haben sich die Aktivisten des CCC in Systeme wie Bildschirmtext, Mobilfunknetz, elektronischer Personalausweis oder Staatstrojaner eingehackt, um Sicherheitslücken und Risiken für die informationelle Selbstbestimmung aufzudecken.
    Und längst wird das Hacken als Methode auf andere Gebiete von Wissenschaft und Forschung, etwa der Gentechnik ausgeweitet. Ihren heutigen Status als gefragte Sachverständige für Datensicherheit und Datenschutz haben sich etliche Clubmitglieder in mühsamer Annäherung an das Establishment in Politik und Wirtschaft erarbeitet. Über lange Zeit galten sie als Außenseiter und wurden in die Nähe von Spionen und politischen Extremisten gerückt. Eine Lange Nacht live vom 30. "Chaos Communication Congress" im Congress Center in Hamburg.