
Die Praxis der Autorsierung habe sich über Jahrzehnte etabliert. Aus ihrer Sicht sei das eine Unsitte, betonte Horn im Deutschlandfunk. "Denn das bedeutet ja eigentlich, dass das gesprochene Wort im Nachhinein noch einmal geändert werden kann, also quasi 'getuned' wird". Häufig würden ganze Passagen gestrichen oder umformuliert.
Laut Horn behält sich die Redaktion für die Printausgabe Änderungen vor. "Ja, wir kürzen. Aber das ist für jeden nachvollzielbar, denn wir veröffentlichen das gesamte Gespräch online." Niemand würde mehr mit der "Bild"-Zeitung sprechen, wenn ein Interview im Nachhinhein inhaltlich total sinnentstellend sei. Der Verfall der Autorisierungen stieß der Chefredakteurin zufolge größtenteils auf Zustimmung - bei Lesern und bei Vertretern aus der Poltik. Er schaffe mehr Authentizität.
Diese Nachricht wurde am 14.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.