Die Schuldenkrise hat nun auch die deutsche Chemieindustrie erreicht. Im zweiten Quartal sank die Produktion deutlich um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das hatte die Branche so nicht erwartet. Und deshalb fällt jetzt auch der Ausblick trüber aus, sagt Henrik Meincke, der Chefvolkswirt des VCI, des Verbands der Chemischen Industrie:
"Wir gehen davon aus, dass der Aufschwung, den wir erhofft haben, sich noch weiter verzögern wird, sodass es in der zweiten Jahreshälfte nicht zu einem deutlichen Aufwärtstrend kommen wird, sondern dass es eher eine moderate Erholung im zweiten Halbjahr gibt, sodass wir für die Produktion mittlerweile einen Rückgang von drei Prozent prognostizieren nach dem schwachen ersten Halbjahr. Beim Umsatz werden wir ungefähr stabil bleiben."
Noch vor zwei Monaten hatte die drittgrößte Industriebranche in Deutschland eine stabile Produktion erwartet. Denn die Industriekunden im Inland und in Europa zeigten sich vorsichtig: Sie griffen lieber auf ihre Lager zurück und bestellten weniger. Und das konnte auch nicht durch das außereuropäische Ausland ausgeglichen werden. Zwar lief das Geschäft vor allem in Asien noch gut, aber die Dynamik ließ nach. Aus den USA kamen nur noch leichte Wachstumsimpulse, in Lateinamerika, Russland und dem Nahen Osten hätten sich konjunkturelle Bremsspuren gezeigt, heißt es im Quartalsbericht der Chemieindustrie. Da die Unternehmen die Preise aber erhöhen konnten, sank der Umsatz zwischen April und Juni nur leicht um 05 Prozent auf gut 45 Milliarden Euro. Trübsal blasen die deutschen Chemieunternehmen jedoch nicht, sagt der VCI-Chefvolkswirt:
"Im zweiten Quartal hatten wir ja ein Produktionsminus im Vergleich zum Vorjahresquartal von 6,7 Prozent. Das ist ein kräftiger Produktionsrückgang. Und verglichen damit ist die Stimmung sehr gut. Die Lage wird optimistisch eingeschätzt. Und das liegt einfach daran, weil die Umsätze stabil sind, die konnten sogar im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr noch mal leicht zulegen, und die Ertragslage ist gut, weil die Rohstoffkosten momentan eher nach unten gehen, die Zinsen sind niedrig und damit die Kapitalkosten für ein Unternehmen. Die Kapazitätsauslastung ist hoch, damit sind die Durchschnittskosten gut. Also, die Ertragslage ist auch noch gut, und deswegen sehen die Firmen die aktuelle Lage nach wie vor entspannt."
In allen Sparten wurde die Produktion gedrosselt, doch die Hersteller von Grundchemikalien, also von Anorganika, Petrochemikalien und Polymeren, litten am stärksten mit einem Produktionsrückgang von vier Prozent. Damit seien die Zuwächse aus dem ersten Quartal wieder zunichtegemacht, heißt es im Quartalsbericht. Fein- und Spezialchemikalien lagen knapp unter dem Niveau des Jahresanfangs.
Die Chemieindustrie gilt als Frühindikator für die Konjunktur. Auf die Beschäftigung hat die Eintrübung aber noch keinen Einfluss, sagt VCI-Chefvolkswirt Meincke:
"Die Beschäftigungsentwicklung ist mehr von langfristigen Trends gekennzeichnet. Da fürchten die Firmen in Zukunft in den nächsten Jahren einen Arbeitskräftemangel oder einen Fachkräftemangel, sodass frei werdende Stellen jetzt besetzt werden. Im Gesamtjahr gehen wir noch von einem Beschäftigungsplus von zwei Prozent aus."
437.000 Beschäftigte zählte die Branche Ende Juni.
"Wir gehen davon aus, dass der Aufschwung, den wir erhofft haben, sich noch weiter verzögern wird, sodass es in der zweiten Jahreshälfte nicht zu einem deutlichen Aufwärtstrend kommen wird, sondern dass es eher eine moderate Erholung im zweiten Halbjahr gibt, sodass wir für die Produktion mittlerweile einen Rückgang von drei Prozent prognostizieren nach dem schwachen ersten Halbjahr. Beim Umsatz werden wir ungefähr stabil bleiben."
Noch vor zwei Monaten hatte die drittgrößte Industriebranche in Deutschland eine stabile Produktion erwartet. Denn die Industriekunden im Inland und in Europa zeigten sich vorsichtig: Sie griffen lieber auf ihre Lager zurück und bestellten weniger. Und das konnte auch nicht durch das außereuropäische Ausland ausgeglichen werden. Zwar lief das Geschäft vor allem in Asien noch gut, aber die Dynamik ließ nach. Aus den USA kamen nur noch leichte Wachstumsimpulse, in Lateinamerika, Russland und dem Nahen Osten hätten sich konjunkturelle Bremsspuren gezeigt, heißt es im Quartalsbericht der Chemieindustrie. Da die Unternehmen die Preise aber erhöhen konnten, sank der Umsatz zwischen April und Juni nur leicht um 05 Prozent auf gut 45 Milliarden Euro. Trübsal blasen die deutschen Chemieunternehmen jedoch nicht, sagt der VCI-Chefvolkswirt:
"Im zweiten Quartal hatten wir ja ein Produktionsminus im Vergleich zum Vorjahresquartal von 6,7 Prozent. Das ist ein kräftiger Produktionsrückgang. Und verglichen damit ist die Stimmung sehr gut. Die Lage wird optimistisch eingeschätzt. Und das liegt einfach daran, weil die Umsätze stabil sind, die konnten sogar im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr noch mal leicht zulegen, und die Ertragslage ist gut, weil die Rohstoffkosten momentan eher nach unten gehen, die Zinsen sind niedrig und damit die Kapitalkosten für ein Unternehmen. Die Kapazitätsauslastung ist hoch, damit sind die Durchschnittskosten gut. Also, die Ertragslage ist auch noch gut, und deswegen sehen die Firmen die aktuelle Lage nach wie vor entspannt."
In allen Sparten wurde die Produktion gedrosselt, doch die Hersteller von Grundchemikalien, also von Anorganika, Petrochemikalien und Polymeren, litten am stärksten mit einem Produktionsrückgang von vier Prozent. Damit seien die Zuwächse aus dem ersten Quartal wieder zunichtegemacht, heißt es im Quartalsbericht. Fein- und Spezialchemikalien lagen knapp unter dem Niveau des Jahresanfangs.
Die Chemieindustrie gilt als Frühindikator für die Konjunktur. Auf die Beschäftigung hat die Eintrübung aber noch keinen Einfluss, sagt VCI-Chefvolkswirt Meincke:
"Die Beschäftigungsentwicklung ist mehr von langfristigen Trends gekennzeichnet. Da fürchten die Firmen in Zukunft in den nächsten Jahren einen Arbeitskräftemangel oder einen Fachkräftemangel, sodass frei werdende Stellen jetzt besetzt werden. Im Gesamtjahr gehen wir noch von einem Beschäftigungsplus von zwei Prozent aus."
437.000 Beschäftigte zählte die Branche Ende Juni.