Die Domäne Mechtildshausen am Standrand von Wiesbaden ist eines der größten Landgüter Hessens. Rund 650 Hektar Land werden bewirtschaftet. Auf einer Teilfläche von 185 Hektar werden seit knapp drei Jahrzehnten nach organisch-biologischen Grundsätzen verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut, aber auch Rinder, Schweine und Geflügel gezüchtet. Sogar der britische Prinz Charles besuchte schon den großen Biohof, um sich über den dortigen Öko-Landbau zu informieren.
Aktuell muss sich die Domäne jedoch mit giftigen Chemikalien auseinandersetzen, die im Grundwasser und zwei Bächen der Region nachgewiesen wurden. Es handelt sich um sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien - kurz PFC. Diese Stoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Werner Backes, Geschäftsführer auf der Domäne Mechtildshausen:
"Wir haben einen Brunnen, der von erhöhten Werten, bei den PFC-Stoffen getestet ist, der stillgelegt wurde, als wir von diesem erhöhten Werten erfahren haben, im Juni 2019. Dieser Brunnen wurde nur mit relativ kleinen Wassermengen benutzt. Wir haben die Nutzung dieses Wassers sofort mit Bekanntwerden der Überschreitung eingestellt."
"Wir haben einen Brunnen, der von erhöhten Werten, bei den PFC-Stoffen getestet ist, der stillgelegt wurde, als wir von diesem erhöhten Werten erfahren haben, im Juni 2019. Dieser Brunnen wurde nur mit relativ kleinen Wassermengen benutzt. Wir haben die Nutzung dieses Wassers sofort mit Bekanntwerden der Überschreitung eingestellt."
Giftstoffe könnten von der angrenzenden US-Airbase stammen
Das belastete Wasser auf dem Biohof wurde bis dahin zum Tränken von Gänsen benutzt, sagt Backes. Die Giftstoffe stammen wahrscheinlich von der unmittelbar an die Domäne Mechtildshausen angrenzende US-Airbase Erbenheim. Dort ist bereits seit 2009 bekannt, dass PFC im Boden ist. Die Stoffe stammen wohl von Löschschäumen, mit denen auf dem Stützpunkt das Löschen brennender Flugzeuge geübt wurde. Anna Morelock, Pressesprecherin der US-Airbase, antwortet auf die Fragen des Deutschlandfunks schriftlich:
"Die Gesundheit und Sicherheit unserer Soldaten, unserer Mitarbeiter, unserer Familien und der Menschen in unserer Umgebung ist von allergrößter Bedeutung. Im Jahr 2009, nachdem die Kontaminierung während der Vorbereitung auf den Bau unserer neuen Fahrzeug-Werkstätte entdeckt worden war, wurden mehr als 18.000 Tonnen kontaminierter Erde vom Standort abtransportiert und gemäß den damaligen deutschen Bestimmungen entsorgt. Der Bereich wurde auch teilweise bebaut und asphaltiert, soweit dies für den Bau von Werkstätten erforderlich war. Das Trinkwasser in der Kaserne stammt von städtischen Wasserversorgern und wird regelmäßig auf Verunreinigungen einschließlich PFC getestet."
Die zuständigen deutschen Umweltbehörden waren in der Vergangenheit davon ausgegangen, dass die Giftstoffe im Grundwasser unter der Airbase bleiben und nicht in das Umland ausgespült werden. Doch vergiftete Brunnen auf der Domäne Mechtildshausen und in zumindest einem weiteren landwirtschaftlichen Betrieb der Umgebung sowie Messungen in zwei Bächen zeigen nun: die PFC-Altlast bewegt sich im Wasser weiter. Guido Martin, Pressesprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Darmstadt:
"Das sind einfach jetzt die Folgen des Einsatzes von Löschschäumen, wie sie früher üblich waren, hauptsächlich bis 2011. Inzwischen gibt es andere Stoffe, die dort auch eingesetzt werden und gleichwertig sind, sodass man von einem weiteren Eintrag eigentlich nicht mehr ausgehen müsste. Das ändert aber nichts daran, dass man belastete Flächen jetzt erst einmal beobachten muss und dann dafür auch die notwendigen Maßnahmen treffen muss."
"Die Gesundheit und Sicherheit unserer Soldaten, unserer Mitarbeiter, unserer Familien und der Menschen in unserer Umgebung ist von allergrößter Bedeutung. Im Jahr 2009, nachdem die Kontaminierung während der Vorbereitung auf den Bau unserer neuen Fahrzeug-Werkstätte entdeckt worden war, wurden mehr als 18.000 Tonnen kontaminierter Erde vom Standort abtransportiert und gemäß den damaligen deutschen Bestimmungen entsorgt. Der Bereich wurde auch teilweise bebaut und asphaltiert, soweit dies für den Bau von Werkstätten erforderlich war. Das Trinkwasser in der Kaserne stammt von städtischen Wasserversorgern und wird regelmäßig auf Verunreinigungen einschließlich PFC getestet."
Die zuständigen deutschen Umweltbehörden waren in der Vergangenheit davon ausgegangen, dass die Giftstoffe im Grundwasser unter der Airbase bleiben und nicht in das Umland ausgespült werden. Doch vergiftete Brunnen auf der Domäne Mechtildshausen und in zumindest einem weiteren landwirtschaftlichen Betrieb der Umgebung sowie Messungen in zwei Bächen zeigen nun: die PFC-Altlast bewegt sich im Wasser weiter. Guido Martin, Pressesprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Darmstadt:
"Das sind einfach jetzt die Folgen des Einsatzes von Löschschäumen, wie sie früher üblich waren, hauptsächlich bis 2011. Inzwischen gibt es andere Stoffe, die dort auch eingesetzt werden und gleichwertig sind, sodass man von einem weiteren Eintrag eigentlich nicht mehr ausgehen müsste. Das ändert aber nichts daran, dass man belastete Flächen jetzt erst einmal beobachten muss und dann dafür auch die notwendigen Maßnahmen treffen muss."
Gespräche über umfassende Prüfung der Giftbelastung
Dazu wollen sich in den nächsten Tagen verschiedene Umweltbehörden der Region zusammensetzen. Ziel könnte zunächst ein umfassendes Monitoring der Giftbelastungen im Umfeld der Airbase sein, so das städtische Umweltamt Wiesbaden. Für die Domäne Mechtildshausen ist es zum Beispiel wichtig, schnell zu erfahren, ob weitere Brunnen, die bisher für die Bewässerung von Feldfrüchten benutzt werden, von den sich im Grundwasser bewegenden Giftstoffen gefährdet sein könnten. Geschäftsführer Werner Backes:
"Im Moment tränken wir unsere Tiere ausschließlich mit Trinkwasser der offiziellen Wiesbadener Wasserversorgung. Da sind wir völlig ungefährdet. Dieses Trinkwasser verwenden wir auch für die Bewässerung unserer Nutzpflanzen, die dann auch hier auf dem Hofladen, auf dem Wochenmarkt und so weiter verkauft werden. Wir haben weitere Brunnen, die deutlich weiter von der Domäne entfernt sind, mit denen wir auch Felder bewässern. Im Moment, wir haben jetzt Februar, gibt es natürlich keine Bewässerung von Feldern. Und wir werden auf jeden Fall diese Brunnen vorsorglich testen lassen, bevor wir die wieder in Betrieb nehmen."
"Im Moment tränken wir unsere Tiere ausschließlich mit Trinkwasser der offiziellen Wiesbadener Wasserversorgung. Da sind wir völlig ungefährdet. Dieses Trinkwasser verwenden wir auch für die Bewässerung unserer Nutzpflanzen, die dann auch hier auf dem Hofladen, auf dem Wochenmarkt und so weiter verkauft werden. Wir haben weitere Brunnen, die deutlich weiter von der Domäne entfernt sind, mit denen wir auch Felder bewässern. Im Moment, wir haben jetzt Februar, gibt es natürlich keine Bewässerung von Feldern. Und wir werden auf jeden Fall diese Brunnen vorsorglich testen lassen, bevor wir die wieder in Betrieb nehmen."