Chemielabore sind eine Welt für sich: Studenten hantieren an Arbeitsplätzen voller Glaskolben, Pipetten und Bunsenbrennern, Rüttelmaschinen rütteln vor sich hin, außerdem liegt ein penetranter Chemikalienge-ruch in der Luft – meistens zumindest. Das Labor des "Vernetzten Studiums Chemie" hebt sich da wohltuend ab, genauer: der Ar-beitsplatz des Labors. Der befindet sich irgendwo vor irgendeinem Laptop.
"Jetzt haben wir einen Versuch aus der Technischen Chemie, das ist ein Versuch zum Ver-weilzeitverhalten, eine Kaskade wird hier gefahren, wir sehen hier eine Steuersoftware an die-ser Stelle, hier kann man die Betriebsart wählen, Strömungsrohr oder Kaskade und indem Moment, in dem wir das einstellen, wird die Art und Weise der Einstellung zum Versuch hin übermittelt der Versuch wird entsprechend eingestellt nach unseren Wünschen,..."
...erzählt Ralf Moros, der am Institut für Technische Chemie der Universität Leipzig das ferngesteuerte Labor entwickelt hat. Nun darf man sich dieses Labor nicht als Computerprogramm vorstellen, das chemi-sche Versuche nach den Vorgaben von Studenten simuliert. Das ferngesteuerte Labor gibt es wirklich. Es sind vollautomatisch ar-beitende Anlagen,...
" ...die in Leipzig stehen beziehungsweise in Oldenburg stehen, wir haben auch in Ol-denburg eine Anlage, und auf diese Anlagen kann man von einem beliebigen Ort aus zugrei-fen und zu beliebiger Zeit steuern und beobachten. "
Insgesamt können zehn Studenten an einem Versuch teilnehmen: Einer fährt ihn, neun beobachten, was passiert – übrigens auch über eine Web-cam. Wirklich anfassen kann man aber nichts. Wolfgang Draxin-ger, Student an der Ludwig-Maximilians-Universität München, be-dauert das. Laborarbeit sei weit mehr als das Zusammenmixen von Chemikalien.
"Dazu gehört, die Messapparatur aufbauen, die Reagenzien abmessen, zusammenmischen, das sind alles praktische Erfahrungen, die man später benötigt, und man lernt auch dadurch eine Menge Fehlerquellen kennen, wenn man einen fertigen Versuchsaufbau benutzt, sind da vielleicht schon alle Fehlerquellen eliminiert,..."
...sodass seiner Meinung nach der Lernerfolg auf der Strecke bleibt. Außerdem fehlt ihm der unmittelbare Kontakt zu den Dozenten.
"Dieser Kontakt ist wirklich sehr wichtig, weil, man unterhält sich nicht nur über die nor-malen Versuche mit den Dozenten sondern auch über die Forschungsarbeiten, in denen die Dozenten und deren Assistenten eingebunden sind."
Diese Befürchtungen zerstreuen die Macher des ferngesteuerten Labors mit dem Hinweis, dass die Chemischen Institute an den Universitäten durchaus Einfluss haben auf die Gestaltung der Versuche.
"Im Idealfall ist das eine Kooperation, das heißt der Professor kann Lernmaterial auswählen und so gestalten wie er das für richtig hält. Wir verfolgen das Blende-Learning-Konzpt, das heißt wir wollen nicht den herkömmlichen Unterricht ersetzen sondern ergänzen,..."
...sagt Jos Bohlen vom Fachinformationszentrum Berlin, in dem die Konzepte für das "Vernetzte Studium Chemie" entwickelt worden sind. Eines bekommt man nach den Versuchen im ferngesteuerten Labor übri-gens nicht: Noten.
"Es sind eingebaut Lernkontrollen, wo der Student überprüfen kann, ob er die Thematik verstanden hat. Es ist aber nicht so, dass wir zentral Studentendaten führen, für die Universi-täten praktisch Prüfungsunterlagen führen, das muss die einzelne Uni dann noch selber vor-nehmen."
"Jetzt haben wir einen Versuch aus der Technischen Chemie, das ist ein Versuch zum Ver-weilzeitverhalten, eine Kaskade wird hier gefahren, wir sehen hier eine Steuersoftware an die-ser Stelle, hier kann man die Betriebsart wählen, Strömungsrohr oder Kaskade und indem Moment, in dem wir das einstellen, wird die Art und Weise der Einstellung zum Versuch hin übermittelt der Versuch wird entsprechend eingestellt nach unseren Wünschen,..."
...erzählt Ralf Moros, der am Institut für Technische Chemie der Universität Leipzig das ferngesteuerte Labor entwickelt hat. Nun darf man sich dieses Labor nicht als Computerprogramm vorstellen, das chemi-sche Versuche nach den Vorgaben von Studenten simuliert. Das ferngesteuerte Labor gibt es wirklich. Es sind vollautomatisch ar-beitende Anlagen,...
" ...die in Leipzig stehen beziehungsweise in Oldenburg stehen, wir haben auch in Ol-denburg eine Anlage, und auf diese Anlagen kann man von einem beliebigen Ort aus zugrei-fen und zu beliebiger Zeit steuern und beobachten. "
Insgesamt können zehn Studenten an einem Versuch teilnehmen: Einer fährt ihn, neun beobachten, was passiert – übrigens auch über eine Web-cam. Wirklich anfassen kann man aber nichts. Wolfgang Draxin-ger, Student an der Ludwig-Maximilians-Universität München, be-dauert das. Laborarbeit sei weit mehr als das Zusammenmixen von Chemikalien.
"Dazu gehört, die Messapparatur aufbauen, die Reagenzien abmessen, zusammenmischen, das sind alles praktische Erfahrungen, die man später benötigt, und man lernt auch dadurch eine Menge Fehlerquellen kennen, wenn man einen fertigen Versuchsaufbau benutzt, sind da vielleicht schon alle Fehlerquellen eliminiert,..."
...sodass seiner Meinung nach der Lernerfolg auf der Strecke bleibt. Außerdem fehlt ihm der unmittelbare Kontakt zu den Dozenten.
"Dieser Kontakt ist wirklich sehr wichtig, weil, man unterhält sich nicht nur über die nor-malen Versuche mit den Dozenten sondern auch über die Forschungsarbeiten, in denen die Dozenten und deren Assistenten eingebunden sind."
Diese Befürchtungen zerstreuen die Macher des ferngesteuerten Labors mit dem Hinweis, dass die Chemischen Institute an den Universitäten durchaus Einfluss haben auf die Gestaltung der Versuche.
"Im Idealfall ist das eine Kooperation, das heißt der Professor kann Lernmaterial auswählen und so gestalten wie er das für richtig hält. Wir verfolgen das Blende-Learning-Konzpt, das heißt wir wollen nicht den herkömmlichen Unterricht ersetzen sondern ergänzen,..."
...sagt Jos Bohlen vom Fachinformationszentrum Berlin, in dem die Konzepte für das "Vernetzte Studium Chemie" entwickelt worden sind. Eines bekommt man nach den Versuchen im ferngesteuerten Labor übri-gens nicht: Noten.
"Es sind eingebaut Lernkontrollen, wo der Student überprüfen kann, ob er die Thematik verstanden hat. Es ist aber nicht so, dass wir zentral Studentendaten führen, für die Universi-täten praktisch Prüfungsunterlagen führen, das muss die einzelne Uni dann noch selber vor-nehmen."