Antisemitismusvorwürfe
Chemnitzer Kunstfestival Ibug zeigt umstrittene Arbeiten wieder

Das internationale Festival für urbane Kunst in Chemnitz Ibug macht mehrere umstrittene Kunstwerke wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach dem Vorwurf von judenfeindlichen Aussagen in den Arbeiten hatten die Veranstalter die Werke temporär verhüllt.

    "Deutschland mordet mit" steht in einer Arbeit von Luke Carter auf dem Streetart-Festival Ibug in Chemnitz.
    "Deutschland mordet mit" steht in einer Arbeit von Luke Carter auf dem Streetart-Festival Ibug in Chemnitz. (Hendrik Schmidt/dpa)
    Wie die Veranstalter mitteilten, basiert die Entscheidung auf mehreren unabhängigen Expertisen. Diese stellten die gegen die Werke erhobenen Antisemitismusvorwürfe grundlegend infrage. Eine rechtliche Einschätzung komme zu dem Ergebnis, dass alle beanstandeten Kunstwerke durch die Kunstfreiheit gedeckt sind. Darüber hinaus legten die Gutachten nachvollziehbar dar, warum es sich bei den Darstellungen nicht um antisemitische Bildsprache handelt.
    Die Antisemitismusvorwürfe waren in einem Brief geäußert worden, der von mehreren Menschen unterschrieben wurde. Auch der Beauftragte für jüdisches Leben in Sachsen, Thomas Feist, kritisierte, ein Teil der ausgestellten Arbeiten bediene judenfeindliche, verschwörungsideologische Klischees. Unter anderem ging es um ein Werk des in Leipzig lebenden britischen Künstlers Luke Carter mit Blick auf den Gaza-Krieg und dem Schriftzug "Deutschland mordet mit!".
    Der Name Ibug steht für Industrie-Brachen-Um-Gestaltung. Das Kunstfestival findet im Rahmen des Programms zur europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 statt und endet am Sonntag.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.