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Chi 1 Orionis

Am frühen Abend finden Sie das Wintersternbild Orion über dem Südosthorizont. Später wandert es über den Südhimmel. Seine Einzigartigkeit verdankt Orion einigen großen hellen Sternen - den Sternen Rigel und Beteigeuze und den Gürtelsternen. Im Orion wohnt jedoch auch ein blasserer, uns viel näherer Stern, der unserer Sonne sehr ähnelt.

Von Ken Croswell |
    Der Stern heißt Chi 1 Orionis und ist nur 28 Lichtjahre von uns entfernt. Wie die Sonne ist auch er ein Stern vom Typ G - d.h. er ist nur um die 5700 Grad Celsius heiß und leuchtet gelblich. Chi 1 hat eine mit der Sonne vergleichbare Helligkeit.

    Die Sonne selbst beleuchtet mindestens einen Planeten, auf dem es Leben gibt. Vielleicht hat ja auch Chi 1 Orionis einen Planeten mit Leben?

    Doch da gibt es zwei große Probleme: der Stern hat einen Begleitstern mit ca. 15 % der Masse unserer Sonne. Beide Sterne haben einen mittleren Abstand zueinander wie Jupiter zur Sonne. Einmal in 14 Jahren umkreisen sie sich. Die Schwerkraft des Begleitsterns könnte die Entstehung einer Gas- und Staubwolke um den Hauptstern verhindert haben - und damit die Bildung von Planeten.

    Auch ist Chi 1 Orionis mit nur 70 bis 130 Millionen Jahren ziemlich jung. Selbst wenn er Planeten haben sollte, hätte Leben kaum genügend Zeit gehabt, um sich zu entwickeln.

    Sie finden Chi 1, indem Sie zunächst den Mars suchen sobald es dunkel geworden ist - einen hellen rötlichen Lichtpunkt hoch am Osthimmel. Unterhalb von ihm sehen Sie einen anderen rötlichen Lichtpunkt - den Stern Beteigeuze. Chi 1 liegt auf der Linie Mars - Beteigeuze, etwas näher zum Mars. Nehmen Sie bei Ihrer Suche ein Fernglas zur Hilfe.