Im letzten Jahr war das umstrittene Gesetz schon einmal diskutiert und nur für ein Jahr gültig erklärt worden. Denn Kleinfischer und Umweltschützer hatten es verhindern wollen. Diese einjährige Frist läuft am 31.12. dieses Jahres aus. Kein Wunder, daß die großen Firmen alle Register zogen, noch rechtzeitig ein neue verbindliche Regelung unter Dach und Fach zu bekommen. Vergeblich waren in den Hafenstädten die Kleinfischer auf die Barrikaden gestiegen:
Ich bin Fischer. Sohn eines Fischers. Enkel eines Fischers, sagt Cosme Caracciolo, Präsident des chilenischen Verbandes der Kleinfischer. Seit vier Jahren hat sich die Situation zugespitzt, unsere Existenz ist bedroht. Wir dürfen nicht mehr fischen, wie unsere Vorfahren, die Industrie will alles für sich. Sie hat es geschafft, dass sogar die Fische privatisiert wurden.
Sein 13-Meter-langes Boot ankert im Hafen von San Antonio. Von dort aus hat er gegen das Gesetz mobilisiert, Demonstrationen organisiert, Landstraßen blockiert.
Die Fische gehören allen Chilenen. Sie sind Gemeineigentum. Ein Fischer hat zwar das Recht, einen Fisch zu fangen und gegen Geld zu tauschen. Aber solange der Fisch im Wasser schwimmt, gehört er ihm nicht. Das neue Gesetz erklärt die Bestände zu Privateigentum.
Die neue Gesetz schreibt Fangquoten für zehn Jahre fest. Elf große Firmen dürfen danach 98,4 Prozent aller Makrelen fangen. Die 60.000 chilenischen Kleinfischer nur 1,6 Prozent. 72 Prozent der Seehecht-Bestände entfallen auf die Industrie, die sie zu Fischmehl verarbeitet.
Jeder Fischer erhält eine individuelle Quote. Caracciolo zum Beispiel darf Rochen und Kabeljau fangen. Aber keine Makrelen. Die wirft er, wenn sie doch an seiner Angel anbeißen, ins Meer zurück. Wenn er im Hafen ankommt, muß er zuerst zur "Fischpolizei". Die wiegt und klassifiziert seine Beute und trägt sie auf seinen Namen ein. Hat er sein Kontingent ausgeschöpft, darf er nicht mehr aufs Meer.
Die Kleinfischer werden streng kontrolliert. Die großen Fabrikschiffe hingegen, die unter japanischer oder spanischer Flagge die Küsten leerfischen und schon an Bord den Fang zu Konserven, Fischmehl oder Tiefkühlkosten verarbeiten, werden nur sporadisch überprüft.
Ganze Dörfer, die bisher vom Fischfang lebten, werden aussterben, weil sie in Zukunft nur noch einmal im Monat aufs Meer hinaus dürfen. Kleinfischer werden am Fließband einer Fischmehlfabrik enden. Aus freien Fischern werden Lohnarbeiter.
Heute tummelt sich in den einst fischreichen Pazifikgewässer Chiles nur noch die Hälfte von dem, was dort vor zwanzig Jahren anzutreffen war. Manchen Fischarten sind sogar um über 70 Prozent zurück gegangen. Der Raubzug wurde belohnt, heißt es bei der Umweltschutzgruppe Ecoceanos:
Die Fangquoten der Fischindustrie wurden gesetzlich festgeschrieben, Eigentumsrechte übertragen,
so Juan Carlos Cárdenas. Die chilenischen Unternehmen verfügen damit über eine gewaltige Verhandlungsmasse, wenn sie mit europäischen Geldgebern über Investitionen verhandeln können.
Ich bin Fischer. Sohn eines Fischers. Enkel eines Fischers, sagt Cosme Caracciolo, Präsident des chilenischen Verbandes der Kleinfischer. Seit vier Jahren hat sich die Situation zugespitzt, unsere Existenz ist bedroht. Wir dürfen nicht mehr fischen, wie unsere Vorfahren, die Industrie will alles für sich. Sie hat es geschafft, dass sogar die Fische privatisiert wurden.
Sein 13-Meter-langes Boot ankert im Hafen von San Antonio. Von dort aus hat er gegen das Gesetz mobilisiert, Demonstrationen organisiert, Landstraßen blockiert.
Die Fische gehören allen Chilenen. Sie sind Gemeineigentum. Ein Fischer hat zwar das Recht, einen Fisch zu fangen und gegen Geld zu tauschen. Aber solange der Fisch im Wasser schwimmt, gehört er ihm nicht. Das neue Gesetz erklärt die Bestände zu Privateigentum.
Die neue Gesetz schreibt Fangquoten für zehn Jahre fest. Elf große Firmen dürfen danach 98,4 Prozent aller Makrelen fangen. Die 60.000 chilenischen Kleinfischer nur 1,6 Prozent. 72 Prozent der Seehecht-Bestände entfallen auf die Industrie, die sie zu Fischmehl verarbeitet.
Jeder Fischer erhält eine individuelle Quote. Caracciolo zum Beispiel darf Rochen und Kabeljau fangen. Aber keine Makrelen. Die wirft er, wenn sie doch an seiner Angel anbeißen, ins Meer zurück. Wenn er im Hafen ankommt, muß er zuerst zur "Fischpolizei". Die wiegt und klassifiziert seine Beute und trägt sie auf seinen Namen ein. Hat er sein Kontingent ausgeschöpft, darf er nicht mehr aufs Meer.
Die Kleinfischer werden streng kontrolliert. Die großen Fabrikschiffe hingegen, die unter japanischer oder spanischer Flagge die Küsten leerfischen und schon an Bord den Fang zu Konserven, Fischmehl oder Tiefkühlkosten verarbeiten, werden nur sporadisch überprüft.
Ganze Dörfer, die bisher vom Fischfang lebten, werden aussterben, weil sie in Zukunft nur noch einmal im Monat aufs Meer hinaus dürfen. Kleinfischer werden am Fließband einer Fischmehlfabrik enden. Aus freien Fischern werden Lohnarbeiter.
Heute tummelt sich in den einst fischreichen Pazifikgewässer Chiles nur noch die Hälfte von dem, was dort vor zwanzig Jahren anzutreffen war. Manchen Fischarten sind sogar um über 70 Prozent zurück gegangen. Der Raubzug wurde belohnt, heißt es bei der Umweltschutzgruppe Ecoceanos:
Die Fangquoten der Fischindustrie wurden gesetzlich festgeschrieben, Eigentumsrechte übertragen,
so Juan Carlos Cárdenas. Die chilenischen Unternehmen verfügen damit über eine gewaltige Verhandlungsmasse, wenn sie mit europäischen Geldgebern über Investitionen verhandeln können.