Beim Bohren kann es wehtun. Aber nicht jeder Patient will deshalb gleich eine örtliche Betäubung. Die Wange ist danach taub und etwas steif. Herkömmliche Betäubungsmittel wie das meist verwendete Lidocain schalten nicht nur den Schmerz aus. Sie wirken auch auf die Tastsensoren und blockieren die motorischen Nervenzellen. Mitunter sind die Nebenwirkungen noch gravierender. Professor Christoph Stein von der Berliner Charite:
"Es wird auch der Blutdruck gesenkt, es kann sogar zum Herzstillstand kommen, und es werden Kanäle im Gehirn blockiert. So dass dort erhebliche zentrale Nebenwirkungen auftreten wie zum Beispiel Epilepsie, epileptische Krämpfe oder Schwindel. Das kann durchaus passieren, wenn die Menge zu groß ist oder wenn aus Versehen das Lidocain nicht nur in das Gewebe an den Nerven appliziert wird, sondern aus Versehen durch Gefäße aufgenommen wird. Dann gelangt es in den Kreislauf und kommt dann auch ins Gehirn. "
Weltweit suchen Forscher und Mediziner nach neuen Betäubungsmitteln. Sie sollen nur gegen den Schmerz wirken, nicht aber den Tastsinn und die Motorik beeinflussen. So hat der US-amerikanische Professor Clifford Woolf mit seinem Team am Massachusetts General Hospital in Bosten das Betäubungsmittel Lidocain derart verändert, dass es allein nicht mehr in die Nervenzellen gelangen kann. Das neue Medikament mit der Bezeichnung QX314 wirkt nur noch zusammen mit Capsaicin, einem Stoff, der beispielsweise den scharfen Geschmack im Pfeffer ausmacht und brennt.
"Wir öffnen damit Membrankanäle, durch die das Medikament genau in die Zellen einströmen kann, die auf den Schmerz reagieren. In dem Moment, wo sie sich öffnen, strömt das Medikament ein und blockiert die Schmerzsensoren. So entsteht ein kurzer Schmerz durch das Capsaicin an den Schmerzsensoren. Der dann durch das Medikament unterdrückt wird, wenn es die Schmerzsensoren blockiert. Es folgt eine Schmerzfreiheit für viele Stunden."
Nun suchen die Forscher nach neuen Substanzen mit ähnlichen Eigenschaften wie Capsaicin. Sie sollen die Kanäle der Schmerzzellen ebenfalls öffnen, jedoch selbst nicht mehr brennen.
Ähnliche Ansätze verfolgen auch die Wissenschaftler an der Berliner Charité. Allerdings nicht, um zu betäuben, sondern um den Schmerz zu lindern. Auch hier geht es darum, Nebenwirkungen zu vermeiden. Christoph Stein und sein Team an der Charite sprechen wie die Amerikaner nur die Schmerzzellen an, über so genannte Opioidrezeptoren:
"Das sind zunächst mal ganz normales Morphin, das kann also lokal gegeben werden, das kann lokal zum Beispiel ins Kniegelenk injiziert werden bei Patienten mit rheumatischer Arthritis oder mit einer Kniegelenksentzündung, die akut ist, ja, aber es gibt auch neuere Medikamente, die noch in experimenteller Erprobung sind, da gibt es noch keine Namen, die käuflich sind in der Apotheke, sondern die werden jetzt erst klinisch untersucht. "
Diese sollen ebenfalls lokal wirken, obwohl sie zentral gespritzt oder als Tablette verabreicht werden. Allerdings ohne so euphorisch, süchtig oder schläfrig zu machen wie Opioide:
"Die wirken nur noch in der Peripherie, also nur noch im verletzten Gewebe. Die gelangen erstens mal deswegen ins verletzte Gewebe, weil dort eine Entzündung passiert, und weil dort die Durchlässigkeit der Blutgefäße erheblich höher ist als normalerweise, das heißt die reichern sich dort an im verletzten Gewebe und gelangen gleichzeitig nicht über die Bluthirnschranke ins Gehirn, so dass sie also tatsächlich nur dort wirken, wo das Gewebe zerstört ist, also wo der Schmerz entsteht. "
In einigen Jahren kann Patienten mit chronischen Schmerzen so wahrscheinlich gezielter und ohne die bisherigen Nebenwirkungen geholfen werden.
"Es wird auch der Blutdruck gesenkt, es kann sogar zum Herzstillstand kommen, und es werden Kanäle im Gehirn blockiert. So dass dort erhebliche zentrale Nebenwirkungen auftreten wie zum Beispiel Epilepsie, epileptische Krämpfe oder Schwindel. Das kann durchaus passieren, wenn die Menge zu groß ist oder wenn aus Versehen das Lidocain nicht nur in das Gewebe an den Nerven appliziert wird, sondern aus Versehen durch Gefäße aufgenommen wird. Dann gelangt es in den Kreislauf und kommt dann auch ins Gehirn. "
Weltweit suchen Forscher und Mediziner nach neuen Betäubungsmitteln. Sie sollen nur gegen den Schmerz wirken, nicht aber den Tastsinn und die Motorik beeinflussen. So hat der US-amerikanische Professor Clifford Woolf mit seinem Team am Massachusetts General Hospital in Bosten das Betäubungsmittel Lidocain derart verändert, dass es allein nicht mehr in die Nervenzellen gelangen kann. Das neue Medikament mit der Bezeichnung QX314 wirkt nur noch zusammen mit Capsaicin, einem Stoff, der beispielsweise den scharfen Geschmack im Pfeffer ausmacht und brennt.
"Wir öffnen damit Membrankanäle, durch die das Medikament genau in die Zellen einströmen kann, die auf den Schmerz reagieren. In dem Moment, wo sie sich öffnen, strömt das Medikament ein und blockiert die Schmerzsensoren. So entsteht ein kurzer Schmerz durch das Capsaicin an den Schmerzsensoren. Der dann durch das Medikament unterdrückt wird, wenn es die Schmerzsensoren blockiert. Es folgt eine Schmerzfreiheit für viele Stunden."
Nun suchen die Forscher nach neuen Substanzen mit ähnlichen Eigenschaften wie Capsaicin. Sie sollen die Kanäle der Schmerzzellen ebenfalls öffnen, jedoch selbst nicht mehr brennen.
Ähnliche Ansätze verfolgen auch die Wissenschaftler an der Berliner Charité. Allerdings nicht, um zu betäuben, sondern um den Schmerz zu lindern. Auch hier geht es darum, Nebenwirkungen zu vermeiden. Christoph Stein und sein Team an der Charite sprechen wie die Amerikaner nur die Schmerzzellen an, über so genannte Opioidrezeptoren:
"Das sind zunächst mal ganz normales Morphin, das kann also lokal gegeben werden, das kann lokal zum Beispiel ins Kniegelenk injiziert werden bei Patienten mit rheumatischer Arthritis oder mit einer Kniegelenksentzündung, die akut ist, ja, aber es gibt auch neuere Medikamente, die noch in experimenteller Erprobung sind, da gibt es noch keine Namen, die käuflich sind in der Apotheke, sondern die werden jetzt erst klinisch untersucht. "
Diese sollen ebenfalls lokal wirken, obwohl sie zentral gespritzt oder als Tablette verabreicht werden. Allerdings ohne so euphorisch, süchtig oder schläfrig zu machen wie Opioide:
"Die wirken nur noch in der Peripherie, also nur noch im verletzten Gewebe. Die gelangen erstens mal deswegen ins verletzte Gewebe, weil dort eine Entzündung passiert, und weil dort die Durchlässigkeit der Blutgefäße erheblich höher ist als normalerweise, das heißt die reichern sich dort an im verletzten Gewebe und gelangen gleichzeitig nicht über die Bluthirnschranke ins Gehirn, so dass sie also tatsächlich nur dort wirken, wo das Gewebe zerstört ist, also wo der Schmerz entsteht. "
In einigen Jahren kann Patienten mit chronischen Schmerzen so wahrscheinlich gezielter und ohne die bisherigen Nebenwirkungen geholfen werden.