Raumfahrt
China startet Asteroiden-Mission

China hat seine erste Mission zur Entnahme von Proben eines erdnahen Asteroiden gestartet. Die unbemannte Sonde Tianwen-2 hob an Bord einer Rakete vom Raumfahrtzentrum Xichang in der Provinz Sichuan ab. Nach 18 Minuten habe sich die Sonde erfolgreich abgekoppelt, hieß es von der chinesischen Raumfahrtbehörde.

    Die Sonde Tianwen-2 auf ihrer Trägerrakete, die beim Start Feuer ausstößt
    Die Sonde Tianwen-2 startete in der Nacht von der chinesischen Provinz Sichuan aus (picture alliance / Xinhua News Agency / Cai Yang)
    Tianwen-2 nimmt nun Kurs auf den rund 40 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden 2016 HO3, auch bekannt unter dem Namen Kamoʻoalewa. Er ist ein sogenannter Quasi-Satellit der Erde - ein Himmelskörper, der die Sonne umkreist und dabei dauerhaft in der Nähe unseres Planeten bleibt. Die NASA bezeichnete ihn auch als einen Quasi-Mond

    Weiterreise zum Kometen 311P geplant

    Laut der staatlichen Zeitung "China Daily" soll die Sonde den Asteroiden zunächst monatelang umkreisen und dann mit einem Greifarm Oberflächenmaterial sammeln. Danach ist geplant, dass Tianwen-2 eine Rückkehrkapsel mit den Proben zur Erde bringt. Die Sonde selbst wird nach Abschluss dieser Aufgabe weiterfliegen - zum Kometen 311P, der im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter liegt. Nach ihrer Ankunft einige Jahre später soll sie den Kometen aus der Ferne erkunden.
    Von der neuen Mission erhofft sich die Wissenschaft Erkenntnisse über die Ursprünge des Sonnensystems. Kamoʻoalewa könnte Spuren früher Materialien enthalten, die Rückschlüsse auf die Entstehung und Entwicklung von Planeten erlauben. Bislang haben bereits die USA und Japan Proben von Asteroiden zur Erde gebracht. China will nun beweisen, dass es ebenfalls dazu in der Lage ist.
    Diese Nachricht wurde am 29.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.