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G7-Treffen
China und Russland reagieren scharf auf Gipfel-Beschlüsse

China hat mit deutlicher Kritik auf Beschlüsse des G7-Gipfels in Hiroshima reagiert. Ein Sprecher des Außenamtes in Peking warf den sieben führenden demokratischen Industriestaaten Verunglimpfung und Einmischung in innere Angelegenheiten vor. Die G7 sängen das "Lied einer friedlichen Welt", unterdrückten aber die Entwicklung anderer Länder.

    Zu sehen sind die Teilnehmer des G7-Gipfels in Hiroshima. In der Mitte Japans Ministerpräsident Kishida.
    G7-Gipfel in Hiroshima: Scharfe Kritik aus China (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
    Weiter hieß es, die Staaten-Gruppe ignoriere die "ernsten Bedenken" Pekings und besteht darauf, Angelegenheiten im Zusammenhang mit China zu manipulieren, China zu verleumden und anzugreifen und sich "grob" in die inneren Angelegenheiten Chinas einzumischen. Der Sprecher reagierte damit auf eine Erklärung der G7-Staaten, nach der diese Abhängigkeiten von China verringern wollen. Zudem wiesen sie die Machtansprüche Chinas im Ost- und Südchinesischen Meer zurück und warnten vor militärischen Schritten gegen Taiwan. Außerdem will die Staateng-Gruppe ihre Abhängigkeiten von der zweitgrößten Volkswirtschaft reduzieren und Risiken in den Lieferketten verringern. Allerdings boten die G7-Länder Peking auch eine Zusammenarbeit etwa beim Klimaschutz und "stabile Beziehungen" an.

    Gereizte Reaktion auch aus Moskau

    Auch aus Russland kam Kritik an den Ergebnissen des G7-Gipfels. Außenminister Lawrow sagte in Moskau, die Beschlüsse zur Beendigung des Ukraine-Konflikts hätten zum Ziel, Russland zu "zügeln" und als geopolitischen Mitbewerber auszuschalten. Man habe aber weiter die Unterstützung vieler Verbündeter.
    Zuvor hatten die G7-Länder hatten ihre "unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, so lange dies nötig ist", erklärt. Die "diplomatische, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung" für das von Russland angegriffene Land sollte verstärkt werden. Gleichzeitig wollen die G7 Lücken bei Sanktionen gegen Russland schließen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war überraschend persönlich angereist, um dort für den Aufbau einer von ihm angestrebten, sogenannten "Kampfjet-Koalition" zu werben.
    Diese Nachricht wurde am 20.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.