
Zu den politischen Unruhen habe man früh eine klare Schlussfolgerung gehabt, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums, ohne weiter auf die Ereignisse vom 4. Juni 1989 einzugehen. In China ist das Datum ein Tabu-Thema. Auf dem Tian'anmen-Platz wie auch im Rest des Landes wird nicht offiziell an die Opfer erinnert. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens sowie in Hongkong wurde die Polizei-Präsenz erhöht. Die Sonderverwaltungszone war lange Zeit der einzige Ort in China, an dem der Opfer gedacht werden konnte.
Taiwans Präsident Lai erinnerte mit einem Social-Media-Eintrag an die Opfer. Mit Blick auf China schrieb er auf Facebook, ein wirklich respektables Land erlaube seinen Bürgern, ihre Meinung zu sagen. Jede politische Macht solle den Mut haben, sich der Stimme des Volkes zu stellen.
Vor 35 Jahren schlug die Volksbefreiungsarmee in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni friedliche Kundgebungen gegen die Regierung und für mehr Demokratie in Peking nieder. Um den Platz des Himmlischen Friedens kamen damals Hunderte Menschen ums Leben. Die offizielle Zahl ist bis heute nicht bekannt.
Die deutsche Botschaft in Peking zeigte in der Nacht in mehreren Fenstern ein Video flackernder Kerzen - ein seit Jahren bekanntes Symbol der Erinnerung an den 4. Juni.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.