
Der chinesische Milliardär und Chef des größten privaten Mischkonzerns Fosun, Guo Guangchang, ist nach Tagen erstmals wieder öffentlich aufgetreten.
Guo habe an einer Firmenveranstaltung in Shanghai teilgenommen, heißt es in Medienberichten. Sein Verschwinden hatte Spekulationen über Korruptionsermittlungen ausgelöst. Der 48-Jährige soll zuletzt am Donnerstag in Begleitung von Polizisten an einem Flughafen in Shanghai gesehen worden sein. Am Freitag wurden die Fosun-Aktien an der Hongkonger Börse vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Der Konzern erklärte, es gebe keine Probleme. Guo habe bei einer offiziellen Ermittlung geholfen.
Die chinesische Regierung hat ihre Anti-Korruptionsermittlungen seit dem Amtsantritt von Präsident XI Jinping 2013 deutlich ausgeweitet. Dutzende oft hochrangige Vertreter von Staatsunternehmen wurden bislang festgenommen oder befragt. Guo zählt zu den größten chinesischen Investoren im Ausland. Er hat ein Imperium aus verschiedenen Firmen aufgebaut, das vom Versicherungs- über den Banken- bis in den Freizeitsektor reicht. So ist Fosun International unter anderem an den Reiseanbietern Thomas Cook und Club Mediterranee beteiligt.
Das Privatvermögen des Firmengründers Guo wird auf mehr als sieben Milliarden Euro geschätzt. Die "Financial Times" bezeichnete ihn als "Chinas Warren Buffet", weil er den Ansatz des US-Investors verfolgt, den Geldfluss von Versicherungsgesellschaften für den Kauf anderer Unternehmen zu nutzen.
(has/pg)