
Die Polizei habe sie bereits am 13. Mai um fünf Uhr morgens aus dem Gefängnis entlassen und zum Haus ihres älteren Bruders in Shanghai geschickt. Menschenrechtsaktivisten erklärten, die Bloggerin stehe nach wie vor unter Bewachung und sei in ihrer Freiheit stark eingeschränkt.
Sorge über Gesundheitszustand
Die in London ansässige Menschenrechtsaktivistin Jane Wang erklärte im Onlinedienst X, Zhangs Kontakt mit der Außenwelt und ihr tägliches Leben würden überwacht. Aktivisten und das UN-Menschenrechtsbüro äußerten sich zudem besorgt über den Gesundheitszustand der 40-Jährigen. Zhang hatte während der Haft mit mehreren Hungerstreiks gegen ihre Verurteilung protestiert. Reporter ohne Grenzen erklärte, man sei nach wie vor "besorgt". Eine teilweise Freiheit sei keine Freiheit.
Die ehemalige Rechtsanwältin Zhang war im Februar 2020 in die zentralchinesische Stadt Wuhan gereist, um über das dortige Chaos während der Corona-Epidemie zu berichten. Dabei stellte sie infrage, dass die Behörden mit dem Krankheitsausbruch angemessen umgingen. Im Mai 2020 wurde sie festgenommen und sieben Monate später wegen des "Anfangens von Streit und Provozierens von Ärger" zu vier Jahren Haft verurteilt. Dieser Vorwurf wird in China regelmäßig zur Unterdrückung abweichender Meinungen eingesetzt.
Diese Nachricht wurde am 22.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.