Tibet
Chinesisches Außenministerium will eine Dalai Lama-Nachfolge regeln

Chinas Regierung hat angekündigt, eine mögliche Nachfolge des geistlichen Oberhaupts der Tibeter, des Dalai Lamas, zu regeln.

    Der Dalai Lama steht in einem gelben Gewand und mit gefalteten Händen im Haupttempel in Dharamsala (Indien), im Hintergrund hängen bunte Schmuckbänder.
    Der Dalai Lama und tausende andere Tibeter leben seit der Niederschlagung ihres Aufstands gegen die chinesische Herrschaft 1959 im Exil in Indien. (picture alliance / Matrix Images / Sanjay Baid)
    Der Vorgang müsse von der Regierung genehmigt werden und in Übereinstimmung mit staatlichen Gesetzen und Vorschriften sowie mit religiösen Ritualen und historischen Konventionen erfolgen, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums. Tibet ist Teil der Volksrepublik China.
    Das Ministerium reagierte damit auf die Aussage des Dalai Lamas, dass allein seine gemeinnützige Institution die Autorität habe, darüber zu entscheiden. Der Friedensnobelpreisträger äußerte sich in einer Videobotschaft kurz vor seinem 90. Geburtstag. Darin sagte er, er sei in den vergangenen Jahren von Tibetern weltweit gebeten worden, dass die Institution auch nach seinem Tod fortgeführt werde. Er verbat sich zugleich eine Einmischung Chinas.
    Der Dalai Lama und tausende andere Tibeter leben seit der Niederschlagung ihres Aufstands gegen die chinesische Herrschaft 1959 im Exil in Indien. Der Präsident der tibetischen Exilregierung, Penpa Tsering, begrüßte die Ankündigung des Dalai Lamas und warnte Peking ebenfalls, sich in die Sache einzumischen.
    Diese Nachricht wurde am 02.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.