Türkei
CHP-Politiker Imamoglu aus Bürgermeisteramt enthoben und in Gefängnis gebracht

Der türkische Oppositionspolitiker Imamoglu ist seines Amtes als Istanbuler Bürgermeister enthoben werden.

    Der türkische Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu bei einer Rede.
    Ekrem Imamoglu spricht im Zusammenhang mit seiner Verhaftung von "Tyrannei". (picture alliance / Sipa USA / Depo Photos)
    Das Innenministerium erklärte, Imamoglu sei zeitweilig von seinen Aufgaben suspendiert worden. Zuvor hatte ein Gericht in Istanbul Untersuchungshaft gegen Imamoglu im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen angeordnet. Er wurde in ein Gefängnis im Disktrikt Silivri gebracht. Der 53-Jährige weist sämtliche Vorwürfe zurück. Seine Partei, die links-nationalistische CHP, spricht von einem, Zitat, "politischen Staatsstreich" und hat juristische Schritte gegen die Untersuchungshaft angekündigt. Die CHP will Imamoglu heute trotz allem als Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2028 aufstellen.
    Das Auswärtige Amt in Berlin bezeichnete die Vorgänge als schweren Rückschlag für die Demokratie in der Türkei. Politischer Wettbewerb dürfe nicht mit Hilfe von Gerichten und Gefängnissen geführt werden.
    In der Türkei kommt es seit Tagen trotz Versammlungsverboten zu Massendemonstrationen gegen die Festnahme Imamoglus und anderer Gegner von Präsident Erdogan. In Berlin versammelten sich laut Schätzungen der Polizei rund 1.300 Demonstranten.
    Diese Nachricht wurde am 23.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.