Wenn es auch vermessen wäre, von einer regelrechten "Graupner-Renaissance" zu sprechen, so ist doch in den letzten Jahren in der Alten-Musikszene ein anwachsendes Interesse an den Werken des Bach-Zeitgenossen auszumachen. Graupner hat ein unglaublich umfangreiches Repertoire hinterlassen, das er eigentlich nach seinem Tode vernichtet haben wollte.
Doch seine musikalische Hinterlassenschaft wurde zum Streitobjekt zwischen seinen Erben und dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Und dieser sich hinziehende Rechtsstreit hatte zur Folge, dass Graupners Werke erst einmal unter Verschluss kamen und so in Vergessenheit gerieten. Doch das Gute daran war, dass das Oeuvre erhalten- und zusammenblieb.
1819 schließlich ging der Nachlass in den Besitz des Hofes über und liegt heute in der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt. Die wenigen Werke, die in letzter Zeit eingespielt wurden, geben einen kleinen Einblick in die Schätze, die es dort noch zu heben geben könnte.
Die kanadische Cembalistin Geneviève Soly, die zu den führenden, vielfach ausgezeichneten Barock-Spezialisten ihres Landes gehört, hat sich so zum Beispiel auf die Spur der Cembalo-Werke Graupners begeben. Geneviève Soly studierte am 'Conservatoire de musique du Québec' bei Mireille und Bernard Lagacé in Montreal, vervollkommnete ihre Ausbildung in Europa bei Gustav Leonhardt und Kenneth Gilbert.
In der Aufnahme mit den Partiten von Graupner erweist sie sich als versierte, stilsichere Interpretin mit einer excellenten Technik, der bei aller Perfektion die Experimentierfreude nicht abhanden gekommen ist.
Christoph Graupner, der selbst auch ein ausgezeichneter Cembalist war und als Hofkapellmeister in Darmstadt das Orchester vom Cembalo aus leitete, hat im Vergleich zu seinen anderen Genres ein vergleichsweise nur kleines Werk für Cembalo hinterlassen. Aber es stellt sozusagen die Basis seines gesamten Schaffens dar, in der die verschiedenen Einflüsse zum Beispiel von Telemann, der Mannheimer Schule oder die Auseinandersetzung mit dem italienischen und französischen Stil auszumachen sind. Solo-Partiten für Cembalo soll Graupner 65 an der Zahl komponiert haben, die jeweils 4 bis 11 Sätze enthalten und überwiegend nach dem gängigen Schema Allemande-Courante-Sarabande und Gigue angeordnet sind, wobei der letzte Satz auch eine Chaconne, ein Rondeau oder ein Variationssatz sein kann.
Hören Sie Geneviève Soly, die auf dieser Aufnahme ein doppel-manualiges Cembalo von Hubbard & Broekman nach Hieronymus Albrecht Hass spielt, noch mit einem Ausschnitt aus der Chaconne, dem Schlusssatz der A-dur Partita, einer von 17 unveröffentlichten Partien. In Bezug auf Form und Umfang weist diese virtuose Chaconne eine Reihe von Ähnlichkeiten mit der Chaconne aus der d-moll Partita von Johann Sebastian Bach auf. * Musikbeispiel: Christoph Graupner - 9. Chaconne (Ausschnitt) aus: Partita A-dur Geneviéve Soly spielte einen Ausschnitt aus der Chaconne der Partita A-dur von Christoph Graupner.
Doch seine musikalische Hinterlassenschaft wurde zum Streitobjekt zwischen seinen Erben und dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Und dieser sich hinziehende Rechtsstreit hatte zur Folge, dass Graupners Werke erst einmal unter Verschluss kamen und so in Vergessenheit gerieten. Doch das Gute daran war, dass das Oeuvre erhalten- und zusammenblieb.
1819 schließlich ging der Nachlass in den Besitz des Hofes über und liegt heute in der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt. Die wenigen Werke, die in letzter Zeit eingespielt wurden, geben einen kleinen Einblick in die Schätze, die es dort noch zu heben geben könnte.
Die kanadische Cembalistin Geneviève Soly, die zu den führenden, vielfach ausgezeichneten Barock-Spezialisten ihres Landes gehört, hat sich so zum Beispiel auf die Spur der Cembalo-Werke Graupners begeben. Geneviève Soly studierte am 'Conservatoire de musique du Québec' bei Mireille und Bernard Lagacé in Montreal, vervollkommnete ihre Ausbildung in Europa bei Gustav Leonhardt und Kenneth Gilbert.
In der Aufnahme mit den Partiten von Graupner erweist sie sich als versierte, stilsichere Interpretin mit einer excellenten Technik, der bei aller Perfektion die Experimentierfreude nicht abhanden gekommen ist.
Christoph Graupner, der selbst auch ein ausgezeichneter Cembalist war und als Hofkapellmeister in Darmstadt das Orchester vom Cembalo aus leitete, hat im Vergleich zu seinen anderen Genres ein vergleichsweise nur kleines Werk für Cembalo hinterlassen. Aber es stellt sozusagen die Basis seines gesamten Schaffens dar, in der die verschiedenen Einflüsse zum Beispiel von Telemann, der Mannheimer Schule oder die Auseinandersetzung mit dem italienischen und französischen Stil auszumachen sind. Solo-Partiten für Cembalo soll Graupner 65 an der Zahl komponiert haben, die jeweils 4 bis 11 Sätze enthalten und überwiegend nach dem gängigen Schema Allemande-Courante-Sarabande und Gigue angeordnet sind, wobei der letzte Satz auch eine Chaconne, ein Rondeau oder ein Variationssatz sein kann.
Hören Sie Geneviève Soly, die auf dieser Aufnahme ein doppel-manualiges Cembalo von Hubbard & Broekman nach Hieronymus Albrecht Hass spielt, noch mit einem Ausschnitt aus der Chaconne, dem Schlusssatz der A-dur Partita, einer von 17 unveröffentlichten Partien. In Bezug auf Form und Umfang weist diese virtuose Chaconne eine Reihe von Ähnlichkeiten mit der Chaconne aus der d-moll Partita von Johann Sebastian Bach auf. * Musikbeispiel: Christoph Graupner - 9. Chaconne (Ausschnitt) aus: Partita A-dur Geneviéve Soly spielte einen Ausschnitt aus der Chaconne der Partita A-dur von Christoph Graupner.