Mit dem Alter einer Frau sinkt auch die Qualität ihrer Eizellen. Gehäuft treten Fehler bei den Chromosomen auf, den Trägern der Erbinformation. Nach der Befruchtung stören diese Chromosomenfehler die Entwicklung des Embryos. Deshalb sinkt die Erfolgschance, ein Kind zu bekommen, mit dem Alter erheblich. Das gilt auch für die künstliche Befruchtung.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen, bieten einige Ärzte deshalb einen Chromosomentest namens PGS an. Das steht für Preimplantation-Genetic-Screening. Im Grunde ist das ein Auswahlverfahren für Embryonen. Nicht zu verwechseln mit der Prä-Implantations-Diagnostik. Sie untersucht bei einem konkreten genetischen Risiko den Embryo auf einzelne genetische Defekte.
Sjoerd Repping vom Medizinischen Zentrum der Universität Amsterdam erklärt das PGS-Verfahren:
" Am dritten Tag der Entwicklung im Reagenzglas wird dem Embryo eine Zelle entnommen. Dann bestimmt das Labor die Anzahl bestimmter Chromosomen in dieser Zelle und wählt einen Embryo aus, bei dem die Zahlen stimmen. Embryonen mit fehlerhafter Chromosomenzahl werden aussortiert und vernichtet. "
In Deutschland verbietet das Embryonenschutzgesetz dieses Verfahren. In den USA und vielen europäischen Ländern wird es jedoch zunehmend eingesetzt, angeblich um die Chancen für eine Schwangerschaft zu erhöhen, insbesondere bei Frauen über 35. Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde jedoch nie bewiesen.
Bei der Tagung der europäischen Reproduktionsmediziner in Lyon legten Ärzte nun die Ergebnisse einer großen, kontrollierten, randomisierten Studie vor. Über 400 Frauen im Alter über 35 wurden nach dem Zufallsprinzip auf zwei Gruppen verteilt: Künstliche Befruchtung einmal mit und einmal ohne PGS-Chromosomentest. Sjoerd Repping:
" Das Ergebnis war eindeutig. Anstatt einer verbesserten Schwangerschaftsquote und einer erhöhten Zahl gesund geborener Kinder, sank die Zahl der Schwangerschaften durch das Screening. Wir haben jetzt keinen Zweifel mehr: Durch den PGS-Test sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft um 30 Prozent. "
Das heißt: Die mit PGS für gut befundenen Embryonen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Die Gründe für das Versagen der Chromosomentests kennt Sjoerd Repping noch nicht. Es gibt verschiedene Theorien.
" Der Test untersucht nicht alle 24 Chromosomen, sondern aus technischen Gründen nur acht. Das ist eine mögliche Ursache für sein Versagen. Eine andere ist das Entnahmeverfahren. Beim Herauspicken einer Zelle könnte der Embryo geschädigt werden. Und es gibt noch einen plausiblen Grund: Es wird nur eine Zelle des Embryos untersucht. Er besteht aber aus mehreren Zellen. So könnte eine Zelle des Embryos normal sein, die anderen aber nicht, oder umgekehrt."
Einige tausend PGS-Tests wurden in den letzten Jahren durchgeführt. Einige Firmen und Kliniken haben damit viel Geld verdient.
" Da unsere Ergebnisse so eindeutig sind, empfehle ich den Anbietern, die an diesem Verfahren festhalten wollen, eigene kontrollierte, randomisierte Studien durchzuführen. Vielleicht macht es ja in einigen speziellen Fällen Sinn? Solange das nicht gezeigt wurde, sollte PGS nicht routinemäßig angeboten werden. "
Anders sieht es derzeit bei optischen Testverfahren aus. Unter dem Mikroskop werden dabei die Embryonen nach der künstlichen Befruchtung ausgewählt. Nur die optisch besten werden dann in die Gebärmutter eingepflanzt.
Dänische Reproduktionsmediziner berichteten in Lyon, dass sie dadurch die Erfolgsrate der künstlichen Befruchtung von unter 40 bis auf etwa 70 Prozent steigern konnten. In Deutschland ist auch dieses Verfahren verboten. Doch international geht das Rennen um den besten Screening-Test für Embryonen weiter.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen, bieten einige Ärzte deshalb einen Chromosomentest namens PGS an. Das steht für Preimplantation-Genetic-Screening. Im Grunde ist das ein Auswahlverfahren für Embryonen. Nicht zu verwechseln mit der Prä-Implantations-Diagnostik. Sie untersucht bei einem konkreten genetischen Risiko den Embryo auf einzelne genetische Defekte.
Sjoerd Repping vom Medizinischen Zentrum der Universität Amsterdam erklärt das PGS-Verfahren:
" Am dritten Tag der Entwicklung im Reagenzglas wird dem Embryo eine Zelle entnommen. Dann bestimmt das Labor die Anzahl bestimmter Chromosomen in dieser Zelle und wählt einen Embryo aus, bei dem die Zahlen stimmen. Embryonen mit fehlerhafter Chromosomenzahl werden aussortiert und vernichtet. "
In Deutschland verbietet das Embryonenschutzgesetz dieses Verfahren. In den USA und vielen europäischen Ländern wird es jedoch zunehmend eingesetzt, angeblich um die Chancen für eine Schwangerschaft zu erhöhen, insbesondere bei Frauen über 35. Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde jedoch nie bewiesen.
Bei der Tagung der europäischen Reproduktionsmediziner in Lyon legten Ärzte nun die Ergebnisse einer großen, kontrollierten, randomisierten Studie vor. Über 400 Frauen im Alter über 35 wurden nach dem Zufallsprinzip auf zwei Gruppen verteilt: Künstliche Befruchtung einmal mit und einmal ohne PGS-Chromosomentest. Sjoerd Repping:
" Das Ergebnis war eindeutig. Anstatt einer verbesserten Schwangerschaftsquote und einer erhöhten Zahl gesund geborener Kinder, sank die Zahl der Schwangerschaften durch das Screening. Wir haben jetzt keinen Zweifel mehr: Durch den PGS-Test sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft um 30 Prozent. "
Das heißt: Die mit PGS für gut befundenen Embryonen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Die Gründe für das Versagen der Chromosomentests kennt Sjoerd Repping noch nicht. Es gibt verschiedene Theorien.
" Der Test untersucht nicht alle 24 Chromosomen, sondern aus technischen Gründen nur acht. Das ist eine mögliche Ursache für sein Versagen. Eine andere ist das Entnahmeverfahren. Beim Herauspicken einer Zelle könnte der Embryo geschädigt werden. Und es gibt noch einen plausiblen Grund: Es wird nur eine Zelle des Embryos untersucht. Er besteht aber aus mehreren Zellen. So könnte eine Zelle des Embryos normal sein, die anderen aber nicht, oder umgekehrt."
Einige tausend PGS-Tests wurden in den letzten Jahren durchgeführt. Einige Firmen und Kliniken haben damit viel Geld verdient.
" Da unsere Ergebnisse so eindeutig sind, empfehle ich den Anbietern, die an diesem Verfahren festhalten wollen, eigene kontrollierte, randomisierte Studien durchzuführen. Vielleicht macht es ja in einigen speziellen Fällen Sinn? Solange das nicht gezeigt wurde, sollte PGS nicht routinemäßig angeboten werden. "
Anders sieht es derzeit bei optischen Testverfahren aus. Unter dem Mikroskop werden dabei die Embryonen nach der künstlichen Befruchtung ausgewählt. Nur die optisch besten werden dann in die Gebärmutter eingepflanzt.
Dänische Reproduktionsmediziner berichteten in Lyon, dass sie dadurch die Erfolgsrate der künstlichen Befruchtung von unter 40 bis auf etwa 70 Prozent steigern konnten. In Deutschland ist auch dieses Verfahren verboten. Doch international geht das Rennen um den besten Screening-Test für Embryonen weiter.