Sie ziehen durch sein Blickfeld und hinterlassen auf den lang belichteten Aufnahmen ausgedehnte Linien unterschiedlicher Helligkeit. Im schlimmsten Fall durchkreuzen sie das Objekt, das das Weltraumteleskop gerade anpeilt.
Nachdem das Hubble-Team schon einmal nach Spuren von Asteroiden hat Ausschau halten lassen, sollen interessierte Laien nun auf rund 10.000 Bildern nach Satellitenspuren suchen und die Anfangs- und Endpunkte markieren.
Citizen Science heißt das Zauberwort. Wenn sehr umfangreiche, aber nicht besonders komplizierte Dinge zu erledigen sind, dann sind Bürgerinnen und Bürger gefragt, sich per Internet an einem wissenschaftlichen Projekt zu beteiligen. Es ist auch nicht schlimm, wenn dabei Fehler passieren – denn alle Bilder werden von Hunderten von Menschen betrachtet.
Die Angelegenheit hat einen ernsten Hintergrund. Satellitenspuren werden für Sternwarten wegen der neuen Netzwerke für die Internet-Verbindungen via Satellit, etwa Starlink oder OneWeb, zunehmend zum Problem. Mit den Daten, die die Laien liefern, will das Hubble-Team ein automatisches Suchverfahren entwickeln. So ließe sich künftig schneller sagen, wie ernst die Lage ist – und welche Rolle die Zigtausenden von Netzwerk-Satelliten spielen, die in den nächsten Jahren ins All starten sollen.