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Clinton auf Twitter
"@Trump Löschen Sie ihren Account"

US-Präsident Barack Obama hat seiner Parteikollegin Hillary Clinton seine Unterstützung im Präsidentschaftswahlkampf ausgesprochen. Klar, dass eine Antwort ihres republikanischen Konkurrenten Donald Trump nicht lange auf sich warten ließ. Auf Twitter kommt die Schlammschlacht zwischen den beiden ins Rollen - und Clinton punktet ganz besonders mit einem Tweet.

10.06.2016
    Ein Mann öffnet auf seinem Smartphone seinen Twitter-Account.
    Auf Twitter geht der Wahlkampf Clinton vs. Trump scheinbar schon in die Vollen. (dpa / Andrew Gombert)
    Bei diesen Zahlen dürften sich Clintons Wahlkampfberater wohl selbst die Augen gerieben haben. 400.000 Twitter-Nutzer favorisierten einen Tweet von gestern Abend - mehr als 340.000 Nutzer verbreiteten ihn unmittelbar weiter (Stand 10.06. 6:30 Uhr). Er umfasste nur drei Worte: "Lösche deinen Account". Und er war wohl einer der erfolgreichsten Tweets Clintons überhaupt. Angesprochen war der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump. Der hatte nach Obamas Bekundung, Clinton unterstützen zu wollen, erklärt: Obama wolle so de facto vier weitere Jahre Obama-Politik sicherstellen - doch niemand anderes wolle das.
    Natürlich ließ Trump Clintons Löschaufforderung nicht auf sich sitzen. Er fragte: "Wie lange haben deine 823 Angestellten gebraucht, sich das auszudenken - und wo sind eigentlich deine 33.000 E-Mails, die du gelöscht hast." Letzteres ist eine Anspielung auf die E-Mail-Affäre, die Clinton belastet und noch aus ihrer Zeit als US-Außenministerin stammt. Clinton hatte dienstlichen E-Mail-Verkehr über einen privaten Server abgewickelt und damit gegen behördliche Regeln verstoßen.
    Für Trumps Verhältnisse war dieser Tweet - gemessen an den Zahlen - zwar auch einigermaßen erfolgreich, aber nicht so erfolgreich wie Clintons vorausgegangener. Schon länger nennt der Republikaner Clinton nur noch "Crooked Hillary", übersetzt etwa "betrügerische Hillary". Präsident Obama warf Trump vor kurzem vor, mehr an Tweets als an Amerikas Sicherheitspolitik interessiert zu sein.
    Im Rennen um das höchste Amt der Vereinigten Staaten und die erst beginnende heiße Phase des Wahlkampfes scheint der aktuelle Schlagabtausch auf Twitter aber nur ein Vorgeschmack auf das gewesen zu sein, was noch kommen könnte.
    (pr/nin)