Grüne Jugend
Co-Chefin Nietzard kandidiert nicht erneut - Blasel kritisiert eigene Partei

Nach dem angekündigten Rückzug der Co-Vorsitzenden der Grünen Jugend, Nietzard, erhebt ihr Co-Chef Blasel Vorwürfe gegen die Mutterpartei. Blasel beschuldigte führende Grünen-Politiker, sich am eigenen Nachwuchs abzuarbeiten. Unsouveräne Reaktionen und toxische Empörung der vergangenen Wochen müssten aufgearbeitet werden, schrieb er in den Sozialen Medien.

    Jette Nietzard, Sprecherin der Grünen Jugend, spricht bei der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Wiesbaden.
    Jette Nietzard wird nicht mehr für das Amt der Co-Vorsitzenden der Grünen Jugend kandidieren. (Michael Kappeler/dpa)
    Blasel bezog sich auf Kritik an verschiedenen Auftritten Nietzards - unter anderem im Mai. Damals hatte sich die 26-Jährige auf Instagram in einem Pulli mit der Aufschrift "ACAB" gezeigt. Das Kürzel bedeutet übersetzt: "Alle Polizisten sind Schweine". Daraufhin forderte unter anderem der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann Nietzard zum Rücktritt auf.
    Der Grünen-Co-Vorsitzende Banaszak äußerte sich zurückhaltend zum angekündigten Rückzug Nietzards. Banaszak sagte, er habe Respekt vor der Entscheidung und werde sie zum Anlass nehmen, die Gesprächskanäle von Partei und Jugendorganisation weiter zu pflegen. Es sei kein Geheimnis, dass Nietzard und er meist unterschiedliche Auffassungen gehabt hätten.
    Nietzard hatte mitgeteilt, dass sie beim Bundeskongress der Grünen Jugend im Oktober nicht wieder für das Amt der Co-Vorsitzenden kandidieren werde. Sie begründete dies mit mangelndem Rückhalt der Parteispitze. Sie habe versucht, den Grünen eine linke Stimme zu geben, sehe im aktuellen Bundesvorstand aber keine Chance mehr für sich. Parteimitglied will Nietzard bleiben.
    Diese Nachricht wurde am 29.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.