Viel diskutiert wurde im Heinz-Nixdorf-Forum von Paderborn über die Frage, welche Rechenmaschine denn der erste Computer war. Ein abschließendes Ergebnis fanden die Experten allerdings nicht, zu unterschiedlich in ihrer Architektur und ihrer Arbeitsweise waren die Vorfahren der heutigen PCs. Oft stand das Militär eines Landes hinter der Entwicklung, so auch bei Colossus, dem englischen Elektronenrechner zur Dechiffrierung von Meldungen. Die Briten hatten im Bletchley Park ein hochgeheimes Zentrum mit 10.000 Mitarbeitern, darunter auch Alan Turing, aufgebaut, um hinter die Verschlüsselung des deutschen Funkverkehrs zu kommen. Das deutsche Oberkommando verschlüsselte seine Meldungen mit einer sogenannten Lorenz-Maschine. Schon 1942 war es den Experten vom Bletchley Park gelungen, den Code im Prinzip zu knacken. Von Hand allerdings dauerte die Entschlüsselung einer einzigen Nachricht vier bis sechs Wochen. Dann war ihr Inhalt veraltet und nichts mehr wert. Mit der Entwicklung der ersten Colossus-Maschine 1943 verkürzte sich der Zeitaufwand im folgenden Jahr auf wenige Stunden.
Die Colossus zugrundeliegende Mathematik war schon damals so fortgeschritten, daß der britische Geheimdienst noch bis Mitte der Siebziger Jahre mit ihrer Hilfe Codes entschlüsselt hat. Der letzte der zehn Colossus-Rechner hingegen wurde 1960 zerstört, ihr Vorhandensein wurde noch zehn weitere Jahre geheimgehalten. Anfang der Neunziger begann Anthony Sale, jetzt Direktor des Bletchley-Park-Museums, mit dem Versuch, einen Colossus-Rechner nachzubauen. Inzwischen waren fast alle Informationen verloren gegangen. Lediglich acht Fotos, Zeitzeugen, die sich an 50 Jahre zurückliegende Ereignisse erinnern sollten, und ein paar unvollständige Baupläne standen den Entwicklern zur Verfügung. Als Glücksfall und eine Ironie der Geschichte erwies sich, daß der US-Geheimdienst NSA vor drei Jahren aus seinen Archiven eine komplette Beschreibung der Methode veröffentlichte, mit der Colossus den Code knackte. Mit diesen Informationen gelang den Forschern endlich ein funktionstüchtiger Nachbau.
Die Colossus-Rechner machten ihrem Namen alle Ehre, denn mit ihren 2,3 Metern Höhe und fünfeinhalb Metern Breite füllten sie ganze Räume im Bletchley Park aus. In ihrem Inneren werkelten 1500 Elektronenröhren, die zu Schaltkreisen zusammengeschaltet waren. Weil Röhren ähnlich wie Glühbirnen besonders beim Ein- oder Ausschalten zu Störungen und Schäden neigen, schalteten die Techniker die Rechner nie aus. Colossus konnte über hundert Befehle speichern, die mit Hilfe von Steckverbindungen wie bei der damaligen Telefonvermittlung programmiert wurden. So antiquiert das aus heutiger Sicht wirkt, seine Aufgabe erledigte Colossus mit Bravour. Ein moderner Pentium-PC bräuchte doppelt so lange.
Weitere Informationen im Internet unter: http://www.inf.fu-berlin.de/~widiger/ICHC/
Die Colossus zugrundeliegende Mathematik war schon damals so fortgeschritten, daß der britische Geheimdienst noch bis Mitte der Siebziger Jahre mit ihrer Hilfe Codes entschlüsselt hat. Der letzte der zehn Colossus-Rechner hingegen wurde 1960 zerstört, ihr Vorhandensein wurde noch zehn weitere Jahre geheimgehalten. Anfang der Neunziger begann Anthony Sale, jetzt Direktor des Bletchley-Park-Museums, mit dem Versuch, einen Colossus-Rechner nachzubauen. Inzwischen waren fast alle Informationen verloren gegangen. Lediglich acht Fotos, Zeitzeugen, die sich an 50 Jahre zurückliegende Ereignisse erinnern sollten, und ein paar unvollständige Baupläne standen den Entwicklern zur Verfügung. Als Glücksfall und eine Ironie der Geschichte erwies sich, daß der US-Geheimdienst NSA vor drei Jahren aus seinen Archiven eine komplette Beschreibung der Methode veröffentlichte, mit der Colossus den Code knackte. Mit diesen Informationen gelang den Forschern endlich ein funktionstüchtiger Nachbau.
Die Colossus-Rechner machten ihrem Namen alle Ehre, denn mit ihren 2,3 Metern Höhe und fünfeinhalb Metern Breite füllten sie ganze Räume im Bletchley Park aus. In ihrem Inneren werkelten 1500 Elektronenröhren, die zu Schaltkreisen zusammengeschaltet waren. Weil Röhren ähnlich wie Glühbirnen besonders beim Ein- oder Ausschalten zu Störungen und Schäden neigen, schalteten die Techniker die Rechner nie aus. Colossus konnte über hundert Befehle speichern, die mit Hilfe von Steckverbindungen wie bei der damaligen Telefonvermittlung programmiert wurden. So antiquiert das aus heutiger Sicht wirkt, seine Aufgabe erledigte Colossus mit Bravour. Ein moderner Pentium-PC bräuchte doppelt so lange.
Weitere Informationen im Internet unter: http://www.inf.fu-berlin.de/~widiger/ICHC/