Blumenthal: Manfred Kloiber in Berlin, womit wollen die Elektronikhersteller den die nächsten 12 Monate Geld verdienen?
Kloiber: Immer noch mit 3D-Fernsehern, Uli Blumenthal. Und ich habe mir persönlich schon meine eigene Brille zugelegt, denn geht man hier durch die Messehallen, dann sieht man eigentlich überall 3D-Fernseher. Die Frage ist nur, hat man die richtige Brille dabei. Es gibt ja verschiedene Verfahren, um räumlich fernsehen zu können. Mit Polarisationsbrillen geht das, es geht aber auch mit Shutter-Brillen, die abwechselnd die Augen verdunkeln und dadurch 2 verschiedene Bilder zaubern, und es gibt mittlerweile auch so genannte autostereoskope Displays, die ganz ohne Brille funktionieren sollen, aber die mit Brillen sind doch ganz deutlich hier die Verkaufsschlager, weil es sehr wenig Aufwand bedeutet für die Gerätehersteller, diese 3D-Funktionalität einzubauen, vor allen Dingen, wenn es mit Polarisationsbrillen geht. Und deswegen versucht man damit zu punkten, weil so richtig neue Innovationen, etwas ganz, ganz Neues, was die Leute quasi umhaut, das gibt es eigentlich nicht.
Blumenthal: Das heißt aber auch, dass ich meinen bisherigen Fernseher nutzen kann, und mir eigentlich nur eine neue 3D-taugliche Brille kaufen muss?
Kloiber: Nein, so ist es leider nicht. Das Fernsehgerät muss schon 3D abstrahlen können, es muss 3D anzeigen können. Und Sie brauchen zusätzlich eine solche Brille. Eine Polarisationsbrille ist relativ preiswert, eine Shutter-Brille, die kostet schon so 40 oder 50 Euro, wenn Sie dann mit der ganzen Familie gucken wollen, dann müssen Sie schon ein wenig investieren darein. Die Alternative sind eben halt autostereoskopische Displays, die ganz ohne Brille funktionieren. Die sind allerdings sehr, sehr aufwändig und deswegen noch sehr rar.
Blumenthal: Ein weiteres Thema auf der Internationalen Funkausstellung ist die Verschmelzung von Fernsehen und Internet. Smart TV heißt das ganze. Wie will man das Internet in mein heimisches Kino bringen?
Kloiber: Ja, man könnte das ganze auch als eine Art App-Wahn bezeichnen, denn das, was auf dem Smartphone schon lange Einzug gehalten hat – die vielen kleinen Zusatzprogramme, die man sich über das Smartphone herunterladen kann – das alles soll jetzt auch auf dem Fernsehgerät funktionieren. Man stellt sich vor, dass man halt die ganzen Mediatheken abrufen kann über das Fernsehgerät. Man stellt sich genau so aber auch vor, dass man sich Filme kaufen kann. Und jeder Hersteller setzt auf dieses Schlagwort und versucht auch, über das so genannte Hybrid-TV eine besondere Beziehung zu seinem Kunden zu bekommen. Denn darum geht es, dass man halt nicht nur die Geräte verkauft, sondern dann später auch irgendwann mal Mehrwerte, inhaltlich, die über das Fernsehgerät angeboten werden.
Blumenthal: Aber was macht es für einen Sinn, wenn ich mir einen Film anschaue, mit meiner Frau auf der Couch sitze, und dann irgendwie noch schnell zwischendurch auf dem Fernseher meine Mails checken will? Also ich verstehe nicht, was der Vorteil des Fernsehers sein soll gegenüber meinem Tablet-PC
Kloiber: Naja, viele Menschen haben gar keinen Tablet-PC und die Wandlung ist auch so, dass es vielleicht eine Verbindung zwischen Fernsehgerät und Tablet-PC gibt. Ich habe zum Beispiel gesehen, dass man sich von seinem Fernsehgerät auf seinen Tablet-PC das gleiche Programm überspielen lassen kann. Wenn man jetzt ist nicht mehr groß sehen will, dann kann man sein Smartphone mitnehmen und man sieht das Programm weiter, oder, andere Alternative: Man kann mit dem Smartphone auch das Fernsehgerät steuern, also die Fernbedienung wird durch das Smartphone abgelöst. Auch das sind so Ideenstudien, die man jetzt zeigt. All das wird wohl kommen.
Blumenthal: Welchen der beiden Trends, über die wir hier gesprochen haben, geben Sie jetzt eigentlich die größere Chance? 3D-Fernsehen oder der Konvergenz von Fernsehen und Computern, also dem Smart TV?
Kloiber: Ich glaube, die Konvergenz ist schon das größere Thema. Ich stehe hier vor Designstudien, und ehrlich gesagt, man kann eigentlich die großen Fernsehgeräte gar nicht mehr von Internet-Computer unterscheiden, wäre da nicht die Größe. Die sehen genauso aus und letztendlich wird man auf den Fernsehschirmen irgendwann mal auch davor stehen und durch anfassen, durch berühren, durch ziehen und wischen auf diesem Bildschirm meinetwegen die Waschmaschine steuern. Das heißt also, das Fernsehgerät wird demnächst gar kein Fernsehgerät mehr sein, sondern der riesengroße Computer, der einfach in meinem Wohnzimmer herum hängt.
Kloiber: Immer noch mit 3D-Fernsehern, Uli Blumenthal. Und ich habe mir persönlich schon meine eigene Brille zugelegt, denn geht man hier durch die Messehallen, dann sieht man eigentlich überall 3D-Fernseher. Die Frage ist nur, hat man die richtige Brille dabei. Es gibt ja verschiedene Verfahren, um räumlich fernsehen zu können. Mit Polarisationsbrillen geht das, es geht aber auch mit Shutter-Brillen, die abwechselnd die Augen verdunkeln und dadurch 2 verschiedene Bilder zaubern, und es gibt mittlerweile auch so genannte autostereoskope Displays, die ganz ohne Brille funktionieren sollen, aber die mit Brillen sind doch ganz deutlich hier die Verkaufsschlager, weil es sehr wenig Aufwand bedeutet für die Gerätehersteller, diese 3D-Funktionalität einzubauen, vor allen Dingen, wenn es mit Polarisationsbrillen geht. Und deswegen versucht man damit zu punkten, weil so richtig neue Innovationen, etwas ganz, ganz Neues, was die Leute quasi umhaut, das gibt es eigentlich nicht.
Blumenthal: Das heißt aber auch, dass ich meinen bisherigen Fernseher nutzen kann, und mir eigentlich nur eine neue 3D-taugliche Brille kaufen muss?
Kloiber: Nein, so ist es leider nicht. Das Fernsehgerät muss schon 3D abstrahlen können, es muss 3D anzeigen können. Und Sie brauchen zusätzlich eine solche Brille. Eine Polarisationsbrille ist relativ preiswert, eine Shutter-Brille, die kostet schon so 40 oder 50 Euro, wenn Sie dann mit der ganzen Familie gucken wollen, dann müssen Sie schon ein wenig investieren darein. Die Alternative sind eben halt autostereoskopische Displays, die ganz ohne Brille funktionieren. Die sind allerdings sehr, sehr aufwändig und deswegen noch sehr rar.
Blumenthal: Ein weiteres Thema auf der Internationalen Funkausstellung ist die Verschmelzung von Fernsehen und Internet. Smart TV heißt das ganze. Wie will man das Internet in mein heimisches Kino bringen?
Kloiber: Ja, man könnte das ganze auch als eine Art App-Wahn bezeichnen, denn das, was auf dem Smartphone schon lange Einzug gehalten hat – die vielen kleinen Zusatzprogramme, die man sich über das Smartphone herunterladen kann – das alles soll jetzt auch auf dem Fernsehgerät funktionieren. Man stellt sich vor, dass man halt die ganzen Mediatheken abrufen kann über das Fernsehgerät. Man stellt sich genau so aber auch vor, dass man sich Filme kaufen kann. Und jeder Hersteller setzt auf dieses Schlagwort und versucht auch, über das so genannte Hybrid-TV eine besondere Beziehung zu seinem Kunden zu bekommen. Denn darum geht es, dass man halt nicht nur die Geräte verkauft, sondern dann später auch irgendwann mal Mehrwerte, inhaltlich, die über das Fernsehgerät angeboten werden.
Blumenthal: Aber was macht es für einen Sinn, wenn ich mir einen Film anschaue, mit meiner Frau auf der Couch sitze, und dann irgendwie noch schnell zwischendurch auf dem Fernseher meine Mails checken will? Also ich verstehe nicht, was der Vorteil des Fernsehers sein soll gegenüber meinem Tablet-PC
Kloiber: Naja, viele Menschen haben gar keinen Tablet-PC und die Wandlung ist auch so, dass es vielleicht eine Verbindung zwischen Fernsehgerät und Tablet-PC gibt. Ich habe zum Beispiel gesehen, dass man sich von seinem Fernsehgerät auf seinen Tablet-PC das gleiche Programm überspielen lassen kann. Wenn man jetzt ist nicht mehr groß sehen will, dann kann man sein Smartphone mitnehmen und man sieht das Programm weiter, oder, andere Alternative: Man kann mit dem Smartphone auch das Fernsehgerät steuern, also die Fernbedienung wird durch das Smartphone abgelöst. Auch das sind so Ideenstudien, die man jetzt zeigt. All das wird wohl kommen.
Blumenthal: Welchen der beiden Trends, über die wir hier gesprochen haben, geben Sie jetzt eigentlich die größere Chance? 3D-Fernsehen oder der Konvergenz von Fernsehen und Computern, also dem Smart TV?
Kloiber: Ich glaube, die Konvergenz ist schon das größere Thema. Ich stehe hier vor Designstudien, und ehrlich gesagt, man kann eigentlich die großen Fernsehgeräte gar nicht mehr von Internet-Computer unterscheiden, wäre da nicht die Größe. Die sehen genauso aus und letztendlich wird man auf den Fernsehschirmen irgendwann mal auch davor stehen und durch anfassen, durch berühren, durch ziehen und wischen auf diesem Bildschirm meinetwegen die Waschmaschine steuern. Das heißt also, das Fernsehgerät wird demnächst gar kein Fernsehgerät mehr sein, sondern der riesengroße Computer, der einfach in meinem Wohnzimmer herum hängt.