ComputerspieldebatteGames und Politik
Corso SpezialComputerspiele sind politisch – auch wenn oft die Unterhaltung im Vordergrund steht. "Corso – Kunst & Pop" beleuchtet in einem Spezial die gesellschaftliche Dimension von Games: vom Inhalt bis zur Spielmechanik, von der Gamification des Terrors bis zur Migrationdebatte, vom Holocaust zu Utopien.
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- Frühere Versionen von Lara Croft vermittelten ein höchst unrealistisches Körperbild (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
Ego-Shooter "Doom Eternal" Das Spiel, vor dem uns unsere Eltern immer gewarnt haben
Game "Through the Darkest of Times" NS-Widerstand zum Nachspielen
Open-World-Game Dummes Spiel, kluge Satire
Computerspiel "Mosaic" Wenn Arbeit zu viel Spaß macht
Computerspiel "The Outer Worlds" Futuristische Kapitalismus-Dystopie
(Ubisoft)Der Mythos des unpolitischen Computerspiels: Sand und Tod
Immer wenn ein Game veröffentlicht wird, das mit politischen aufgeladenen Bildern arbeitet, bricht die Diskussion aufs Neue los: Sind Computerspiele politisch? Viele Entwickler leugnen diese Dimension ihrer Produkte. Das hat auch mit der Angst vor einer radikalen Minderheit zu tun.
(2019 Nintendo) Games als Propaganda-Maschinen? Von Regeln, Ideologien und Spielmechaniken
Wenn Gamedesigner und Programmierer ein Spiel entwickeln, programmieren sie grundsätzlich auch ihr eigenes Verständnis der Welt mit hinein. Und das zeigt sich nicht nur in Bild und Sprache, sondern vor allem in der Spielmechanik – und hier entwickeln Games eine ganz eigene Form der Rhetorik.
(imago stock&people / Broker/ Valentin Wolf)Radikalisierung durch Computerspiele? "Rechtsextreme profitieren von unmoderierten Plattformen" Spätestens seit den Anschlägen von Halle und Christchurch wurde deutlich, dass die Gaming-Szene ein Problem mit Rechtsextremismus hat. Spiele-Communities seien für Rechte ein "wunderbares Ökosystem um sich dort zu bewegen und nicht aufzufallen", sagte Kulturwissenschaftler Christian Huberts im Dlf.
(Bethesda 2017)Antisemitismus in Computerspielen: Der blinde Fleck Lange Zeit wurde der Holocaust in Computerspielen überhaupt nicht thematisiert. Mittlerweile gibt es zwar einige Darstellungen der Shoa, mit dem Phänomen des Antisemitismus im Allgemeinen tut sich die Spielebranche aber nach wie vor schwer - obwohl das Problem gesellschaftlich wieder wichtiger wird.
(Causa Creations / Abdullah Karam)Flucht und Migration in Computerspielen: "Wir sind alle Menschen"
Wenn Menschen vor dem Krieg fliehen müssen, bringen sie ihre Geschichten mit. Die werden in Computerspielen aber noch viel zu selten erzählt. Denn für die Entwickler sind die Fluchterzählungen ein schwieriger Balanceakt zwischen Narration und Mechanik.
(Square Enix)Geschlechterbilder in Computerspielen: "Frauen sind immer noch weit in der Unterzahl" Der Emanzipationsdiskurs ist längst in der Gamerszene angekommen - inklusive Backlash. Der Kulturwissenschaftlerin Lara Keilbart gehen die Veränderungen aber noch nicht weit genug: "Wenn Frauen sich immer in einer Rolle sehen, dann hat das eine gewisse Normierungsfunktion", sagte sie im Dlf.
(ustwo games)Utopien in Computerspielen: Reparieren statt zerstören
Die Welten in großen Spielen sind meist düster und voller Konflikt. Doch hinter den Kulissen der Games-Entwicklung formt sich Widerstand: Eine kleine Bewegung will den gängigen Spiele-Dystopien neue Ideen entgegensetzen – und die Welt verändern.