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Copernicium

Der große Astronom Nicolaus Copernicus, der vor 467 Jahren unser Weltbild veränderte, ist nun auch in der Welt der Atome "angekommen": Sein Name ziert mittlerweile das chemische Element Nummer 112 – und damit das bislang massereichste anerkannte Mitglied im Periodensystem der Elemente.

Von Hermann-Michael Hahn | 13.09.2010
    Die Ordnungszahl – 112 – gibt an, wie viele Protonen ein Atomkern enthält. Die massereichsten stabilen Atomkerne gehören zum Element Blei mit der Ordnungszahl 82. Alle höheren Elemente kommen nur als radioaktive Varianten vor, zerfallen also im Laufe der Zeit in kleinere Atomkerne.

    Das massereichste natürlich vorkommende Element ist Plutonium mit der Ordnungszahl 94. Seine langlebigste Variante – Plutonium 244 – zerfällt mit einer Halbwertszeit von rund 80 Millionen Jahren. Seit der Entstehung des Sonnensystems sind daher nur noch äußerst geringe Restbestände des ursprünglich vorhandenen Plutoniums übrig geblieben.

    Atome schwererer Elemente lassen sich auf der Erde nur in speziellen Beschleunigern erzeugen – unter anderem bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt. Dort wurde am 9. Februar 1996 erstmals ein Atomkern des Elementes 112 hergestellt – durch den Beschuss von Bleiatomen mit einem Zink-Ionenstrahl.

    Auf Vorschlag der Darmstädter Forscher wurde das neue Element schließlich nach dem großen Astronomen benannt. Die Bekanntgabe erfolgte am 19. Februar 2010, dem 537. Geburtstag des Astronomen. Vor einigen Wochen, Mitte Juli, schloss sich dann die "Taufe" im Darmstädter Forschungsinstitut an.

    Homepage der GSI

    Zur Namensgebung des Elementes Copernicium