Correctiv zufolge fanden beispielweise in programmatischen Texten vermehrt Kampfbegriffe russischer Nationalisten Eingang - wie der einer "multipolaren Welt" und das Schlagwort "Eurasien". Damit sei in diesem politischen Kontext ein von Russland dominiertes Europa mit einem Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok gemeint, das ein Gegengewicht gegen die angebliche Hegemonie der USA bilde. Damit sei die AfD zur "Alternative für Russland" geworden.
"Wer AfD wählt, wählt ein Deutschland unter russischer Dominanz"
Diese Russland-Orientierung sei deshalb bemerkenswert, weil sie in der Bundesrepublik in ihrer Entwicklung einmalig sei, sagte Correctiv-Autor Marcus Bensmann im Deutschlandfunk. Die Grünen etwa hätten bei ihrer Gründung noch einen NATO-Austritt gefordert, mit Übernahme von Regierungsverantwortung aber hätten sie sich immer mehr an das westliche Militärbündnis angebunden.
Bei der AfD sei mit dem Einzug in die Parlamente das Gegenteil passiert, meinte Bensmann. Die Partei, die sich bis heute als bürgerlich beschreibe, habe sich immer mehr von der Westbindung abgekehrt, die der BRD jahrzehntelang Frieden und Wohlstand gebracht habe. Der Autor betonte: "Wer AfD wählt, wählt ein Deutschland und Europa unter russischer Dominanz".
Diese Nachricht wurde am 22.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.