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Couscous und Tajine mit Sand

Kochen, schlafen, singen – alles macht man in der Wüste unter freiem Himmel. Die Rituale sind dabei klar festgelegt: Wie man die Kameltaschen packt, was ins Feuer darf und was nicht, wie viele Tassen Tee man trinkt.

Stefanie Müller-Frank im Gespräch mit Andreas Stopp |
    Ist die passende Düne für die Nacht gefunden, bekommt jeder erst mal eine Orange. Dann wird Holz gesammelt, Feuer gemacht, die Decken ausgebreitet, Tee aufgesetzt, Datteln und Mandeln auf Silberschalen gereicht. Das macht der Guide, während der Kameltreiber anfängt, das Gemüse zu waschen und zu schälen. Zweimal am Tag wurde in der Wüste warm gekocht - bei Sandsturm in einem Loch in der Erde, ansonsten überm offenen Feuer. Auch das Brot und den Tee.

    Die Autorin weiß jetzt genau, wie man Wüstentee kocht und wie Couscous und Tajine mit Sand schmecken. Als Erstes hat sie aber gelernt, wie man den Chech so bindet, dass kein Sand in Nase und Ohren kommt. Hat natürlich nicht geholfen, aber trotzdem trug sie ihn sieben Tage lang, bis er vor Dreck starrte. Vor allem nachts, wenn es kalt wurde. Und als wir einen Tag lang hinter Decken festsaßen, weil ein Sturm über die kleine Gruppe hinwegfegte.
    Stefanie Müller-Frank war rund um M’Hamid im Süden von Marokko in der Wüste – kurz vor der algerischen Grenze. Dort gibt es auch viele riesige, bekannte Sanddünen wie Erg Chigaga zum Beispiel. Sie hat sich aber dafür entschieden, nicht in einem befestigten Bivouac zu übernachten, sondern sich lieber in Ruhe auf die Rituale in der Wüste einzulassen– vom Wassersuchen übers Schlafplatzbauen bis hin zum Sternegucken ("la télé bérbère")

    Im Sonntagsspaziergang-Gespräch berichtet sie Andreas Stopp von ihren Erfahrungen.

    Das Gespräch können Sie mindestens bis zum 22. September 2013 als Audio-on-demand abrufen.