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Patentstreit
Curevac verklagt Biontech - Prozessauftakt in Düsseldorf

Ein Patentstreit um den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech beschäftigt heute das Landgericht Düsseldorf. Der Tübinger Entwickler Curevac wirft dem Wettbewerber Patentrechtsverletzungen vor und will Schadenersatzansprüche geltend machen. Biontech weist den Vorwurf mit der Begründung zurück, die Arbeit des Unternehmens sei originär.

    Injektionsflaschen mit dem Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac (Symbolbild)
    Injektionsflaschen mit dem Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac (Symbolbild) (picture alliance / Bildagentur-online/Ohde)
    Curevac hatte bereits vor gut einem Jahr Klage gegen Biontech erhoben und Entschädigung für eine Verletzung einer Reihe seiner geistigen Eigentumsrechte gefordert, die bei der Herstellung des mRNA-Vakzins von Biontech und Pfizer verwendet worden seien.
    Curevac war seinerzeit damit gescheitert, selbst einen Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen nimmt jedoch für sich in Anspruch, Grundlagentechnologien entwickelt zu haben, die maßgeblich zur Entwicklung sicherer und wirksamer Vakzine beigetragen hätten.
    Eine konkret geforderte Entschädigungssumme nannte das Unternehmen zunächst nicht. Auf rechtliche Schritte, die die Produktion, den Verkauf oder den Vertrieb des Biontech-Impfstoffes Comirnaty behindert hätten, hatte das Tübinger Unternehmen bei seiner Klage verzichtet.
    Biontech weist die Vorwürfe zurück. Man werde sich entschieden gegen alle Anschuldigungen der Patentverletzung verteidigen, betonte das Unternehmen unmittelbar nach Bekanntwerden der Klage.
    Curevac arbeitet mittlerweile mit seinem britischen Partner Glaxosmithkline an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Erst kürzlich meldete das Unternehmen den Beginn einer Phase-2-Studie für den Impfstoff.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.