Donnerstag, 28. März 2024

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Curiosity und die Finsternisbeobachtungen
Marsmonde vor der Sonne

Sonnenfinsternisse gibt es nicht nur auf der Erde. Auch beim Jupiter lassen sie sich – zumindest indirekt – beobachten. Allerdings sieht man nur, wie die Schatten der vier großen Jupitermonde über den Riesenplaneten hinweg ziehen.

Von Hermann-Michael Hahn | 30.07.2019
Im Frühjahr 2019 hatte Curiosity bereits rund 20 Kilometer seit der Landung im Krater Gale zurückgelegt und den Anstieg zum Zentralberg erreicht
Im Frühjahr 2019 hatte Curiosity bereits rund 20 Kilometer seit der Landung im Krater Gale zurückgelegt und den Anstieg zum Zentralberg erreicht (NASA)
Beim Mars ist das anders. Dessen Monde sind zwar so klein, dass man ihre Schatten von der Erde aus nicht erkennen kann. Dafür lassen sich Finsternisse seit geraumer Zeit aber direkt beobachten.
Marsmonde zogen vor der Sonne entlang
Der amerikanische Marsrover Curiosity hat dazu spezielle Sonnenfilter für eine seiner Kameras an Bord, die das gleißende Sonnenlicht ausreichend stark reduzieren. So konnte die Mastkamera im Frühjahr ungefährdet verfolgen, wie die beiden Marsmonde vom damaligen Standort aus betrachtet wieder einmal vor der Sonne entlangzogen.
Die beiden Marsmonde Phobos und Deimos sind zu klein, um eine totale Sonnenfinsternis auszulösen – es reicht nur für Transit vor der Sonne
Die beiden Marsmonde Phobos und Deimos sind zu klein, um eine totale Sonnenfinsternis auszulösen – es reicht nur für Transit vor der Sonne (NASA)
Phobos, der den Mars innerhalb von weniger als acht Stunden einmal umrundet, treibt bei einem solchen Ereignis als unregelmäßig geformter, an eine große Kartoffel erinnernder dunkler Körper innerhalb von rund 30 Sekunden über die Sonnenscheibe.
Dabei bedeckt der knapp 30 Kilometer große Mond nicht einmal die Hälfte der Sonnenfläche, so dass ein Beobachter auf dem Mars kaum einen Helligkeitsabfall bemerken könnte.
Transit Deimos
Deimos erscheint noch deutlich kleiner, denn er ist kaum halb so groß wie Phobos und dazu noch weiter von Mars entfernt als dieser. Er wandert daher nur als kleiner dunkler Fleck innerhalb von knapp zwei Minuten vor der Sonne entlang.
Astronomen sprechen in einem solchen Fall nicht mehr von einer Finsternis, sondern von einem Durchgang, einem Transit, vor der Sonne.