Bildung
"Da müsste man dann Kinder durch das Land karren": Lehrerverband hält Obergrenze von Kindern mit Migrationsgeschichte nicht für umsetzbar

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Düll, hält eine Obergrenze von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulen in der Praxis kaum für umsetzbar.

    Das Foto zeigt Stefan Düll, den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes.
    Stefan Düll ist Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. (IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
    Düll sagte im Deutschlandfunk, in vielen Gegenden müsste man, Zitat, "Kinder durch das Land karren", um etwa eine Quote von 30 Prozent zu erreichen. Das könne man weder Eltern noch Kindern zumuten. Der eigentliche Weg bestehe darin, bereits in den Kindergärten herauszufinden, wer Förderbedarf in Deutsch habe. In der Folge müsse die Förderung aufgebaut werden - zum Beispiel mit Sprachlehrern, die auch Kultur und Werte vermittelten.
    Bundesbildungsministerin Prien, CDU, hatte mit Blick auf eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund von einem "denkbaren Modell" gesprochen und eine Quote von 30 bis 40 Prozent genannt. Während es aus der Union Zuspruch gab, zeigte sich der Koalitionspartner SPD kritisch. Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Holstert, sagte, Kinder müssten unabhängig von ihrem Hintergrund Unterstützung bekommen. Kritik kam auch von AfD, Grünen und Linken.
    Diese Nachricht wurde am 05.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.