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Dämonenkopf

Der Stern Algol im Sternbild Perseus muss schon den Menschen in der Antike unheimlich gewesen sein. Er zeigte jedenfalls eine Eigenschaft, die nach damaligem Verständnis nicht sein durfte: Seine Helligkeit schwankte auffällig im Verlaufe von wenigen Stunden.

Von Hermann-Michael Hahn |
    In der griechischen Sternbild-Sage wird dies mit dem versteinernden Blick der Medusa umschrieben. Die Medusa gehörte zu den drei Gorgonen - in der Mythologie waren das geflügelte Schreckensgestalten mit Schlangenhaaren.

    Perseus hatte ihr das Haupt abgeschlagen und dieses fortan als eine Art Wunderwaffe gegen seine Feinde genutzt. Später erhielt der Stern von den Arabern den Beinamen "Ras Al Gul", was so viel heißt wie "Kopf des Dämons". Daraus wurde schließlich unser Algol.

    Heute wissen wir, dass Algol am Himmel unterschiedlich hell erscheint, weil dort zwei Sterne in sehr engem Abstand umeinander laufen. Die beiden Sterne - der eine bläulich, der andere rötlich - haben einen Abstand von nur rund neun Millionen Kilometern. Daher erscheinen sie selbst in einem großen Teleskop als ein einziger Lichtpunkt.

    Da wir jedoch seitlich auf die Umlaufbahn blicken, ziehen die Sterne wechselseitig voreinander her und blocken dann jeweils das Licht des anderen Sterns ganz oder teilweise ab.

    Heute Abend kurz nach 19 Uhr erreicht Algol wieder ein Helligkeitsminimum. Er erscheint dann nur noch ähnlich hell wie sein rechter Nachbarstern, Rho Persei.

    Bis Mitternacht kehrt seine Helligkeit aber auf den Normalwert zurück. Dann führt Algol als zweithellster Stern dieser Himmelsfigur wieder zu Recht die Bezeichnung Beta Persei.

    Zur Berechnung von Algol-Minima

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