Freitag, 03. Mai 2024

Neues Gesetz
Dänemarks Parlament verbietet unter anderem Koran-Verbrennungen

In Dänemark ist es künftig strafbar, heilige Schriften zu schänden.

07.01.2024
    Ein Mann hält einen Koran auf einer Demonstration im Irak nach oben.
    Protest im Irak gegen Verbrennungen des Koran in Dänemark und Schweden. (picture alliance / AA / Karar Essa)
    Das dänische Parlament stimmte für ein Gesetz, das es verbietet, wichtige religiöse Schriften wie die Bibel oder den Koran öffentlich unangemessen zu behandeln. Dafür können Richter künftig bis zu zwei Jahre Haft verhängen. Hintergrund ist eine Reihe öffentlicher Koran-Verbrennungen durch Islamfeinde in Dänemark. Die Aktionen hatten zu Empörung und Protesten im Ausland geführt.
    Dänemarks Regierung hatte sich bisher stets von den Koran-Schändungen distanziert, diese jedoch als freie Meinungsäußerung verteidigt. Der dänische Justizminister Hummelgaard sagte nun, das neue Gesetz sei eine Antwort auf systematische Verhöhnung. Diese habe dazu beigetragen, die Bedrohung durch Terrorismus zu verschärfen. Kunstwerke sind teilweise vom neuen Gesetz ausgenommen. Aus der Opposition hieß es, die Regierung habe sich einschüchtern lassen.
    Diese Nachricht wurde am 07.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.