"Sind Sie vielleicht mit dem berühmten Dichter Andersen verwandt?" Da sagte ich, dass kein dänischer Dichter außer mir diesen Namen trage, worauf er erzählte, er habe mehrere Sachen von mir gelesen, die ihn erfreut hätten, auf Deutsch."
Und das ist noch nicht alles. Gleich darauf trifft er in Dresden den "König der Romantik", den 80-jährigen Ludwig Tieck. Im Reisebuch schildert er die Szene mit Tieck so:
"Er nahm mich freundlich bei der Hand und fragte, ob ich derjenige sei, der die "Fußreise" geschrieben habe? Als ich dies bejaht hatte, sagte er mir einige verbindliche Worte und hieß mich noch einmal in Deutschland willkommen."
Andersen muss also bei uns schon vor seinen Märchen bekannt gewesen sein. Andererseits: Welche seiner "Sachen", und dann auch noch "mehrere"! und auf deutsch!, soll der genannte Doktor aus Leipzig eigentlich gelesen haben? Möglicherweise das ergreifende Gedicht "Das sterbende Kind", das 1827 in deutscher Übersetzung erschien - aber sonst? Vermutlich war der Wunsch der Vater des Gedankens. Denn wer nicht Dänisch konnte wie offenbar Tieck, für den musste Andersen 1831 ein unbeschriebenes Blatt sein.
Vier Jahre später sah die Sache schon ganz anders aus. Nach seinem Prosadebüt, der von Tieck genannten "Fußreise" - wir kommen noch darauf zurück -, veröffentlichte Andersen 1835 seinen ersten Roman im eigentlichen Sinne, Titel :"Der Improvisator", der noch im selben Jahr auf deutsch erschien. Er entstand unter dem Eindruck seiner zweiten großen Bildungsreise, die ihn schließlich nach Italien führte. Das arme, empfindsame Waisenkind Antonio wird von der Adelsfamilie der Borghese aufgenommen und in eine strenge Jesuitenschule gesteckt, wo es Bernardo kennen lernt. Der ist natürlich sein genaues Gegenteil: ein wohlhabender Frauenheld aus einflussreicher Sippe. Der "Improvisator" ist ein Künstlerroman, aber er ist ebenso ein Roman über das Verhältnis zwischen Mann und Frau und wichtiger noch: zwischen Mann und Mann, den Hintergrund bildet nämlich Andersens Freundschaft zu Edvard Collin, dem Sohn seines großen Gönners, eine Freundschaft - beinahe Liebe zu nennen, jedenfalls von Andersens Seite aus -, die ein Leben lang hielt, obwohl die beiden mehr als verschieden waren, Andersen war der schwärmerische Künstler, Edvard der nüchterne Beamte. Der Roman wimmelt von Stellen wie der folgenden:
"Bernardo, wir sind sehr verschieden", sagte ich, "und dennoch hängt mein Herz auf seltsame Weise an dir. Häufig wünsche ich mir, wir könnten immer zusammen sein!"
Und das geht natürlich nicht, in der Blauen Grotte trifft Antonio das blinde, aber überirdisch schöne Mädchen Lara wieder, eine beinah psychedelische Sequenz zwischen Trance, Traum und Wirklichkeit, die sein Leben von Grund auf ändern soll.
"Lara", rief ich laut. Sie war es. Ich erkannte ihre Stimme, ich sah ihre Gestalt, es war Lara, das blinde Mädchen aus den Tempelruinen in Paestum.
"Gib mir das Augenlicht! Lass mich Gottes schöne Welt sehen!" sagte sie mit der Stimme einer Toten. Mir erbebte die Seele; die Schönheit der Welt, die ich mit meinem Sang in ihrer Brust belebt hatte, forderte sie nun von mir."
Es wird viel gerufen und viel geweint in diesem Buch, und es wimmelt vor Ausrufezeichen. Bei den damaligen Lesern kam der Roman sehr gut an, die Liebe ist romantisch und endet gut, die Beschreibungen der italienischen Natur sind teilweise überragend und von einem rauschhaften Realismus. Uns Heutige kommt der Roman manchmal nicht nur schwärmerisch, sondern auch ein klein wenig schwülstig vor. "Unsere Liebe gehört doch in die Welt der Geister", sagt, nein, ruft Antonio noch, unter diesem Aspekt kann er seine Lara sogar heiraten.
Zwei Jahre später erschien "Nur ein Spielmann", der ebenfalls sofort ins Deutsche übertragen wurde und ein Riesenerfolg war. Auch hier wieder ein Gegeneinander zweier Antipoden: des Helden, des entschlussarmen, weinerlichen Geigers Christian, und der jungen Jüdin Naomi, einer tatkräftigen, sinnlichen Person. Der Roman ist ziemlich pessimistisch, Christian scheitert wegen seiner Herkunft und seiner persönlichen Schwäche; aber man kann das auch als Rührstück lesen. "Es gehört Mut dazu, Talent zu haben", schrieb der damals noch junge Kritiker Georg Brandes in einem großen Andersen-Essay. Christian, der nach Kopenhagen geht, um sein Glück zu machen, hat diesen Mut nicht - weshalb ihm ganz nebenbei auch die unentbehrlichen Gönner fehlen, ganz wichtig für eine große Karriere. Wer seine genialischen Fähigkeiten nicht verfügbar macht und weiterentwickelt, dessen Talent geht unter, ja, schlimmer noch: er selbst geht unter. Irgendwann will auch die bewunderte Naomi nichts mehr mit ihm zu tun haben und sagt: "Bestimmt ist er nicht recht gescheit!", worauf die Gouvernante entgegnet:
"Es wäre wirklich interessant, wenn er ein großes Genie wäre und es ihm gelänge, dies zu beweisen! Claus Schall war auch ein armer Junge, der dann in die Tanzschule des Theaters kam, Figurant wurde und heute ein berühmter Komponist ist!"
"Das klingt wie in einem Roman!" sagte Naomi. "Aber ich ziehe vor, dass sie am Ende ihres Lebens unglücklich werden müssen. Das ist so interessant!"
Mit den glücklich endenden Romanen, wie sie der wenig zimperlichen Naomi so gar nicht gefallen, räumt Andersen hier gründlich auf. Mit dem "Improvisator" und dem "Spielmann" hat er in der dänischen Literatur erstmals eine Art realistischen Gegenwartsroman eingeführt. Der "Spielmann" war obendrein sicher der erste kulturpessimistische Roman des so genannten "Goldenen Zeitalters" in Dänemark. Johan de Mylius macht in seinem Nachwort der jetzt vorliegenden Neuübersetzung Andersen sogar zu einem Umstürzler: Gesellschaft und Milieu als Gründe eines gescheiterten Lebens anzusehen sei in Zeiten des Absolutismus geradezu subversiv gewesen.
Literarisch subversiv war und ist Andersens kurioses Prosadebüt mit dem verwirrenden Titel "Fußreise von Holmens Kanal zur Ostspitze von Amager in den Jahren 1828 und 1829". Manche nennen es einen Roman, aber dann wäre es ein Schauer-, Zukunfts-, Fantasy- oder Reiseroman zugleich - am besten zieht man sich wohl mit dem Begriff "Prosaphantasie" aus der Affäre; die "Phantasie" wird praktisch zur Person und zum Grund und zur Pointe des Ganzen. Oder wir nennen Andersens Debüt "Antiroman" und sehen es plötzlich verblüfft in dieser langen Reihe von experimentellen Romanen seit Sternes "Tristram Shandy", die über sich selber nachdenken und in denen Phantasie und Traum alles bewegen.
"Ich wurde nicht müde, die Träume, die luftigen Kleinen, anzustarren. Was für seltsame Szenen stellten sie dar, und selbst den Menschen nahmen sie als Marionette in das bunte Schauspiel auf. Da setzten sie dem jungen Mädchen den Brautkranz auf den Kopf und ließen den Pastor den Segen über das glückliche Paar sprechen. Hier plagten sie, als kleine Teufel, einen scheinheiligen Sünder und ließen ihn durch die kalte, scharfe Luft fallen. Einige waren prächtige Engel mit weißen Flügeln, sie spielten mit den schlafenden kleinen Kindern und nahmen sie zum großen Weihnachtsbaum des Himmels mit. Andere kamen als Diebe und nahmen dem Geizhals die Geldkassette weg, obwohl er sie unter dem Kopfende zu liegen hatte, während ihn eine andere lustige Schar als Alptraum drückte, so dass er weder schreien noch sich erheben konnte."
Alle Begegnungen mit allegorischen Wesen, die Zeitsprünge, die Wanderungen durch alle möglichen Erdteile, alles läuft im Kopf des jungen Dichters ab, der sich gleichzeitig mit sämtlichen Werken, die er gelesen hat - von Voltaire bis E.T.A. Hoffmann, von Lukian bis Jean Paul, von Shakespeare bis Schiller - auseinandersetzt; nebenbei legt er sich auch noch mit der literarischen Szene Kopenhagens an. Obwohl er die klassische Bildung pausenlos bemüht, ist der Text eine Kampfansage an diese Bildung und eine Eloge auf die Phantasie. Ausufernder und unbekümmerter als in seinem Debüt hat man Andersen dann nie mehr lesen können; es war ihm selbst zu vieldeutig und zu frech und widersprach dem Bild des unschuldigen Naturburschen, als der er sich verkaufte.
Wunderbar, dieses Debüt des jungen Andersen wieder vorliegen zu haben, und das zusammen mit seinem letzten Roman "Peer im Glück" von 1870, bittere Zeiten waren das damals für ihn, er war alt und unleidlich geworden, und der Deutsch-Französische Krieg tobte, er zerbrach fast daran, da erscheint dieses Buch über das Glück, es wirkt wie eine Selbstparodie, am Schluss wirft die Geliebte dem Helden den Lorbeerkranz an die Brust und der fällt tot um; wenn alles erreicht ist, bleibt nur noch der Tod. Fünf Jahre später, 1875, war auch Andersen tot, er hatte alles erreicht.
Und das ist noch nicht alles. Gleich darauf trifft er in Dresden den "König der Romantik", den 80-jährigen Ludwig Tieck. Im Reisebuch schildert er die Szene mit Tieck so:
"Er nahm mich freundlich bei der Hand und fragte, ob ich derjenige sei, der die "Fußreise" geschrieben habe? Als ich dies bejaht hatte, sagte er mir einige verbindliche Worte und hieß mich noch einmal in Deutschland willkommen."
Andersen muss also bei uns schon vor seinen Märchen bekannt gewesen sein. Andererseits: Welche seiner "Sachen", und dann auch noch "mehrere"! und auf deutsch!, soll der genannte Doktor aus Leipzig eigentlich gelesen haben? Möglicherweise das ergreifende Gedicht "Das sterbende Kind", das 1827 in deutscher Übersetzung erschien - aber sonst? Vermutlich war der Wunsch der Vater des Gedankens. Denn wer nicht Dänisch konnte wie offenbar Tieck, für den musste Andersen 1831 ein unbeschriebenes Blatt sein.
Vier Jahre später sah die Sache schon ganz anders aus. Nach seinem Prosadebüt, der von Tieck genannten "Fußreise" - wir kommen noch darauf zurück -, veröffentlichte Andersen 1835 seinen ersten Roman im eigentlichen Sinne, Titel :"Der Improvisator", der noch im selben Jahr auf deutsch erschien. Er entstand unter dem Eindruck seiner zweiten großen Bildungsreise, die ihn schließlich nach Italien führte. Das arme, empfindsame Waisenkind Antonio wird von der Adelsfamilie der Borghese aufgenommen und in eine strenge Jesuitenschule gesteckt, wo es Bernardo kennen lernt. Der ist natürlich sein genaues Gegenteil: ein wohlhabender Frauenheld aus einflussreicher Sippe. Der "Improvisator" ist ein Künstlerroman, aber er ist ebenso ein Roman über das Verhältnis zwischen Mann und Frau und wichtiger noch: zwischen Mann und Mann, den Hintergrund bildet nämlich Andersens Freundschaft zu Edvard Collin, dem Sohn seines großen Gönners, eine Freundschaft - beinahe Liebe zu nennen, jedenfalls von Andersens Seite aus -, die ein Leben lang hielt, obwohl die beiden mehr als verschieden waren, Andersen war der schwärmerische Künstler, Edvard der nüchterne Beamte. Der Roman wimmelt von Stellen wie der folgenden:
"Bernardo, wir sind sehr verschieden", sagte ich, "und dennoch hängt mein Herz auf seltsame Weise an dir. Häufig wünsche ich mir, wir könnten immer zusammen sein!"
Und das geht natürlich nicht, in der Blauen Grotte trifft Antonio das blinde, aber überirdisch schöne Mädchen Lara wieder, eine beinah psychedelische Sequenz zwischen Trance, Traum und Wirklichkeit, die sein Leben von Grund auf ändern soll.
"Lara", rief ich laut. Sie war es. Ich erkannte ihre Stimme, ich sah ihre Gestalt, es war Lara, das blinde Mädchen aus den Tempelruinen in Paestum.
"Gib mir das Augenlicht! Lass mich Gottes schöne Welt sehen!" sagte sie mit der Stimme einer Toten. Mir erbebte die Seele; die Schönheit der Welt, die ich mit meinem Sang in ihrer Brust belebt hatte, forderte sie nun von mir."
Es wird viel gerufen und viel geweint in diesem Buch, und es wimmelt vor Ausrufezeichen. Bei den damaligen Lesern kam der Roman sehr gut an, die Liebe ist romantisch und endet gut, die Beschreibungen der italienischen Natur sind teilweise überragend und von einem rauschhaften Realismus. Uns Heutige kommt der Roman manchmal nicht nur schwärmerisch, sondern auch ein klein wenig schwülstig vor. "Unsere Liebe gehört doch in die Welt der Geister", sagt, nein, ruft Antonio noch, unter diesem Aspekt kann er seine Lara sogar heiraten.
Zwei Jahre später erschien "Nur ein Spielmann", der ebenfalls sofort ins Deutsche übertragen wurde und ein Riesenerfolg war. Auch hier wieder ein Gegeneinander zweier Antipoden: des Helden, des entschlussarmen, weinerlichen Geigers Christian, und der jungen Jüdin Naomi, einer tatkräftigen, sinnlichen Person. Der Roman ist ziemlich pessimistisch, Christian scheitert wegen seiner Herkunft und seiner persönlichen Schwäche; aber man kann das auch als Rührstück lesen. "Es gehört Mut dazu, Talent zu haben", schrieb der damals noch junge Kritiker Georg Brandes in einem großen Andersen-Essay. Christian, der nach Kopenhagen geht, um sein Glück zu machen, hat diesen Mut nicht - weshalb ihm ganz nebenbei auch die unentbehrlichen Gönner fehlen, ganz wichtig für eine große Karriere. Wer seine genialischen Fähigkeiten nicht verfügbar macht und weiterentwickelt, dessen Talent geht unter, ja, schlimmer noch: er selbst geht unter. Irgendwann will auch die bewunderte Naomi nichts mehr mit ihm zu tun haben und sagt: "Bestimmt ist er nicht recht gescheit!", worauf die Gouvernante entgegnet:
"Es wäre wirklich interessant, wenn er ein großes Genie wäre und es ihm gelänge, dies zu beweisen! Claus Schall war auch ein armer Junge, der dann in die Tanzschule des Theaters kam, Figurant wurde und heute ein berühmter Komponist ist!"
"Das klingt wie in einem Roman!" sagte Naomi. "Aber ich ziehe vor, dass sie am Ende ihres Lebens unglücklich werden müssen. Das ist so interessant!"
Mit den glücklich endenden Romanen, wie sie der wenig zimperlichen Naomi so gar nicht gefallen, räumt Andersen hier gründlich auf. Mit dem "Improvisator" und dem "Spielmann" hat er in der dänischen Literatur erstmals eine Art realistischen Gegenwartsroman eingeführt. Der "Spielmann" war obendrein sicher der erste kulturpessimistische Roman des so genannten "Goldenen Zeitalters" in Dänemark. Johan de Mylius macht in seinem Nachwort der jetzt vorliegenden Neuübersetzung Andersen sogar zu einem Umstürzler: Gesellschaft und Milieu als Gründe eines gescheiterten Lebens anzusehen sei in Zeiten des Absolutismus geradezu subversiv gewesen.
Literarisch subversiv war und ist Andersens kurioses Prosadebüt mit dem verwirrenden Titel "Fußreise von Holmens Kanal zur Ostspitze von Amager in den Jahren 1828 und 1829". Manche nennen es einen Roman, aber dann wäre es ein Schauer-, Zukunfts-, Fantasy- oder Reiseroman zugleich - am besten zieht man sich wohl mit dem Begriff "Prosaphantasie" aus der Affäre; die "Phantasie" wird praktisch zur Person und zum Grund und zur Pointe des Ganzen. Oder wir nennen Andersens Debüt "Antiroman" und sehen es plötzlich verblüfft in dieser langen Reihe von experimentellen Romanen seit Sternes "Tristram Shandy", die über sich selber nachdenken und in denen Phantasie und Traum alles bewegen.
"Ich wurde nicht müde, die Träume, die luftigen Kleinen, anzustarren. Was für seltsame Szenen stellten sie dar, und selbst den Menschen nahmen sie als Marionette in das bunte Schauspiel auf. Da setzten sie dem jungen Mädchen den Brautkranz auf den Kopf und ließen den Pastor den Segen über das glückliche Paar sprechen. Hier plagten sie, als kleine Teufel, einen scheinheiligen Sünder und ließen ihn durch die kalte, scharfe Luft fallen. Einige waren prächtige Engel mit weißen Flügeln, sie spielten mit den schlafenden kleinen Kindern und nahmen sie zum großen Weihnachtsbaum des Himmels mit. Andere kamen als Diebe und nahmen dem Geizhals die Geldkassette weg, obwohl er sie unter dem Kopfende zu liegen hatte, während ihn eine andere lustige Schar als Alptraum drückte, so dass er weder schreien noch sich erheben konnte."
Alle Begegnungen mit allegorischen Wesen, die Zeitsprünge, die Wanderungen durch alle möglichen Erdteile, alles läuft im Kopf des jungen Dichters ab, der sich gleichzeitig mit sämtlichen Werken, die er gelesen hat - von Voltaire bis E.T.A. Hoffmann, von Lukian bis Jean Paul, von Shakespeare bis Schiller - auseinandersetzt; nebenbei legt er sich auch noch mit der literarischen Szene Kopenhagens an. Obwohl er die klassische Bildung pausenlos bemüht, ist der Text eine Kampfansage an diese Bildung und eine Eloge auf die Phantasie. Ausufernder und unbekümmerter als in seinem Debüt hat man Andersen dann nie mehr lesen können; es war ihm selbst zu vieldeutig und zu frech und widersprach dem Bild des unschuldigen Naturburschen, als der er sich verkaufte.
Wunderbar, dieses Debüt des jungen Andersen wieder vorliegen zu haben, und das zusammen mit seinem letzten Roman "Peer im Glück" von 1870, bittere Zeiten waren das damals für ihn, er war alt und unleidlich geworden, und der Deutsch-Französische Krieg tobte, er zerbrach fast daran, da erscheint dieses Buch über das Glück, es wirkt wie eine Selbstparodie, am Schluss wirft die Geliebte dem Helden den Lorbeerkranz an die Brust und der fällt tot um; wenn alles erreicht ist, bleibt nur noch der Tod. Fünf Jahre später, 1875, war auch Andersen tot, er hatte alles erreicht.