Zwischen Norwegen und Schottland ist die Nordsee tief rot gefärbt. Nach Süden zu den Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks hin spielt sie ins gelblich Grüne und direkt vor der Küste Großbritanniens ist sie blau. Zumindest auf der Karte, die Joe Phillips vom britischen Ingenieurbüro Garrad Hassan vorstellt.
"Aus der Karte können wir schließen, dass die Windgeschwindigkeiten umso höher sind, je weiter man in der Mitte der Nordsee nach Norden geht. Besonders windig ist es demnach weit von den Küsten entfernt, mitten zwischen Norwegen und den Britischen Inseln."
Etwas weniger stark, aber immer noch sehr gut sei der Wind in der Deutschen Bucht. Die geringsten Windgeschwindigkeiten gebe es direkt vor der Küste Englands. Joe Phillips und seine Kollegen wollten sich nicht wie ihre Vorgänger auf Computermodelle verlassen, um die Windgeschwindigkeiten in der Nordsee zu ermitteln. Stattdessen haben sie Satellitendaten ausgewertet. Denn viele Erdbeobachtungssatelliten tasten die Land- und Wasseroberflächen mit Radarsensoren ab
"Dabei kommt es zu Resonanzen, wenn der Radar mit den kleinen Wellen und Kräuseln auf der Wasseroberfläche in Kontakt kommt. Und diese kleinen, sogenannten Kapillarwellen korrelieren mit der Windgeschwindigkeit. Mithilfe des Satelliten können wir also die Steilheit dieser Wellen messen und daraus auf die Windgeschwindigkeit vor Ort schließen."
An verschiedenen Stellen in der Nordsee stehen außerdem Windmasten, an denen die Windgeschwindigkeiten in 80 Meter Höhe gemessen werden – so etwa auf der Forschungsplattform Fino 1 vor Borkum. Diese Daten haben Joe Phillips und seine Kollegen genutzt, um ihre Satelliten zu kalibrieren. Und ganz zum Schluss kamen doch noch Computermodelle zum Einsatz.
"In den Küstenregionen mussten wir Computermodelle verwenden, denn dort ist es aus technischen Gründen nicht möglich, die Satellitendaten zu nutzen."
Joe Phillips und seine Kollegen haben für ihre Karte Windmast- und Satellitendaten der vergangenen 15 Jahre ausgewertet. So schließen sie aus, dass ihre Karte nur eine Momentaufnahme zeigt. Wie lange die Karte allerdings ihre Gültigkeit behalten wird, weiß auch Joe Phillips nicht.
"Keiner von uns hat eine Kristallkugel um die Zukunft vorherzusagen. Wenn wir uns die historischen Daten angucken, die meteorologischen Messdaten, die über Jahrzehnte gesammelt wurden, dann sehen wir keinen systematischen Trend. Es gibt zwar Hinweise auf zyklische Veränderungen, die vielleicht mit Sonnenflecken zusammenhängen, aber nichts deutet eindeutig darauf hin, dass die Windgeschwindigkeiten langfristig zu- oder abnehmen."
Die aus den Satellitendaten entstandene Karte steht nun allen Windparkplanern zur Verfügung. Derweil schauen die Ingenieure von Garrad Hassan schon über die Nordsee hinaus.
"Wir wollen die Methode, die wir entwickelt haben, jetzt auch in anderen Regionen anwenden, etwa in der Ostsee oder vor den Küsten der USA oder Chinas."
"Aus der Karte können wir schließen, dass die Windgeschwindigkeiten umso höher sind, je weiter man in der Mitte der Nordsee nach Norden geht. Besonders windig ist es demnach weit von den Küsten entfernt, mitten zwischen Norwegen und den Britischen Inseln."
Etwas weniger stark, aber immer noch sehr gut sei der Wind in der Deutschen Bucht. Die geringsten Windgeschwindigkeiten gebe es direkt vor der Küste Englands. Joe Phillips und seine Kollegen wollten sich nicht wie ihre Vorgänger auf Computermodelle verlassen, um die Windgeschwindigkeiten in der Nordsee zu ermitteln. Stattdessen haben sie Satellitendaten ausgewertet. Denn viele Erdbeobachtungssatelliten tasten die Land- und Wasseroberflächen mit Radarsensoren ab
"Dabei kommt es zu Resonanzen, wenn der Radar mit den kleinen Wellen und Kräuseln auf der Wasseroberfläche in Kontakt kommt. Und diese kleinen, sogenannten Kapillarwellen korrelieren mit der Windgeschwindigkeit. Mithilfe des Satelliten können wir also die Steilheit dieser Wellen messen und daraus auf die Windgeschwindigkeit vor Ort schließen."
An verschiedenen Stellen in der Nordsee stehen außerdem Windmasten, an denen die Windgeschwindigkeiten in 80 Meter Höhe gemessen werden – so etwa auf der Forschungsplattform Fino 1 vor Borkum. Diese Daten haben Joe Phillips und seine Kollegen genutzt, um ihre Satelliten zu kalibrieren. Und ganz zum Schluss kamen doch noch Computermodelle zum Einsatz.
"In den Küstenregionen mussten wir Computermodelle verwenden, denn dort ist es aus technischen Gründen nicht möglich, die Satellitendaten zu nutzen."
Joe Phillips und seine Kollegen haben für ihre Karte Windmast- und Satellitendaten der vergangenen 15 Jahre ausgewertet. So schließen sie aus, dass ihre Karte nur eine Momentaufnahme zeigt. Wie lange die Karte allerdings ihre Gültigkeit behalten wird, weiß auch Joe Phillips nicht.
"Keiner von uns hat eine Kristallkugel um die Zukunft vorherzusagen. Wenn wir uns die historischen Daten angucken, die meteorologischen Messdaten, die über Jahrzehnte gesammelt wurden, dann sehen wir keinen systematischen Trend. Es gibt zwar Hinweise auf zyklische Veränderungen, die vielleicht mit Sonnenflecken zusammenhängen, aber nichts deutet eindeutig darauf hin, dass die Windgeschwindigkeiten langfristig zu- oder abnehmen."
Die aus den Satellitendaten entstandene Karte steht nun allen Windparkplanern zur Verfügung. Derweil schauen die Ingenieure von Garrad Hassan schon über die Nordsee hinaus.
"Wir wollen die Methode, die wir entwickelt haben, jetzt auch in anderen Regionen anwenden, etwa in der Ostsee oder vor den Küsten der USA oder Chinas."