Mittwoch, 24. April 2024

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Warnstreiks
Damit müssen Reisende und Pendler rechnen

Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG haben für heute zu einem Streik im Verkehrssektor aufgerufen. Er soll 24 Stunden dauern. Betroffen sind der Fernverkehr der Bahn und zahlreiche Flughäfen. In mehreren Bundesländern wird auch im öffentlichen Nahverkehr gestreikt. Die Auswirkungen im Überblick.

27.03.2023
    Auf einer Anzeigentafel wird im Münchner Flughafen auf den Streik hingewiesen.
    Auf einer Anzeigentafel wird im Münchner Flughafen auf den Streik am Sonntag hingewiesen. (Angelika Warmuth / dpa / Angelika Warmuth)
    In diesen Bereichen ist heute mit Einschränkungen zu rechen:

    Deutsche Bahn

    Die Deutsche Bahn stellt ihren Fernverkehr heute komplett ein. Schon gebuchte Tickets für den Zeitraum sind nun bis zum Dienstag, den 4. April, gültig. Die Zugbindung wird aufgehoben, Sitzplatzreservierungen können storniert werden.
    Auch im Regionalverkehr geht die Bahn von massiven Beeinträchtigungen aus und bittet, geplante Reisen zu verschieben. Am Dienstag könnten aufgrund der Nachwirkungen des Streiks ebenfalls noch zahlreiche Verbindungen ausfallen.
    Auswirkungen werden auch im internationalen Bahnverkehr erwartet. So rechnen beispielsweise die tschechische und die schweizerische Bahn damit, dass ihre Züge nur bis zur deutschen Grenze fahren.
    Auch bei privaten Anbietern wie Flixtrain, Eurobahn, Osthannoversche Eisenbahnen, Ostdeutsche Eisenbahn oder Transdev fahren nicht alle Züge.

    S-Bahn

    Die S-Bahn-Netze im Bundesgebiet werden zum Großteil von DB Regio betrieben, deshalb gibt es auch hier zahlreiche Ausfälle. In Berlin fahren von 4.00 Uhr bis 15.00 Uhr keine S-Bahnen. Zudem sei noch nach Streikende mit Einschränkungen zu rechnen, erklärte die Berliner S-Bahn. U-Bahn, Bus und Tram in der Hauptstadt sind nicht betroffen.
    In München, Hamburg und Frankfurt am Main wurden "massive Beeinträchtigungen" angekündigt. Die S-Bahnen der kommunalen Rheinbahn in Düsseldorf entfallen ebenfalls.

    U-Bahnen und Busse

    Im öffentlichen Nahverkehr wird in sieben Bundesländern gestreikt - Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.
    Die Stadtbahnen und Busse der Kölner Verkehrsbetriebe fahren beispielsweise überhaupt nicht. In Dresden müssen sich Fahrgäste bei allen Straßenbahn- und Stadtbuslinien auf Ausfälle einstellen. In München fahren U-Bahnen und Trams nicht, bei den Bussen soll jedes zweite Fahrzeug eingesetzt werden.
    Erhebliche Auswirkungen hat der Streik damit auch auf den Schulweg von Kindern und Jugendlichen. Die Schulpflicht gilt generell trotzdem. Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern haben aber erklärt, dass vom Warnstreik Betroffene zu Hause bleiben dürfen. Die Schule müsse aber wie bei einer Krankmeldung umgehend informiert werden. Nordrhein-Westfalen und Berlin pochen hingegen auf die Präsenzpflicht.

    Flüge

    Bestreikt werden fast alle großen Flughäfen, darunter Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart. Am Frankfurter Flughafen und auch in Stuttgart ist der reguläre Flugverkehr deshalb eingestellt. Der Hamburger Flughafen meldete, reguläre Abflüge seien nicht möglich. Bei den Ankünften gebe es Flugstreichungen.
    In München blieben die Flugzeuge bereits am Sonntag am Boden. Keine Warnstreiks sind hingegen am Berliner Flughafen angekündigt. Vor "erheblichen Einschränkungen" wird aber trotzdem gewarnt. Denn neben Flugstreichungen auf innerdeutschen Strecken ist mit einer erschwerten Anreise zum Flughafen zu rechnen.

    Autobahnen

    Betroffen vom Streik sind auch die Straßen. Auch Mitarbeiter der Autobahngesellschaften wollen die Arbeit niederlegen. Da viele Pendler und Reisende, die eigentlich Bahn fahren wollten, auf das Auto umsteigen werden, ist mit Staus zu rechnen.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.