Nivel und seine Familie wollen am Samstag auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes und des französischen Fußballverbands im Stadion sein und auch auf DFB-Präsident Bernd Neuendorf treffen, wie der Verband in Frankfurt mitteilte.
"Mich beeindruckt zutiefst, wie die Familie mit ihrem Schicksal umgegangen ist, und auch, dass sie unsere Hilfen und unsere gereichte Hand angenommen hat", erklärte Neuendorf. Vergeben und Verzeihen seien Zeichen von Größe. "Unser Auftrag ist, dass daraus kein Vergessen wird."
Rund um das WM-Gruppenspiel gegen Jugoslawien am 21. Juni 1998 hatten hunderte deutsche Hooligans in Lens gewütet. Der damals 43 Jahre alte Polizist Nivel war das am schwersten verletzte Opfer. Er lag mehrere Wochen im Koma und trug bleibende Hirnschäden davon. Sechs Hooligans wurden in mehreren Prozessen zwischen 1999 und 2003 zu Haftstraßen zwischen dreieinhalb und zehn Jahren verurteilt.
Für Neuendorf zählen die Ereignisse "zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Fußballgeschichte". Der Verband hatte auch im Vorjahr an die Vorfälle erinnert.
Der DFB teilte zudem mit, dass die Arbeit der im Jahr 2000 in der Schweiz gegründeten Daniel-Nivel-Stiftung künftig im Rahmen einer Treuhandstiftung unter dem Dach der DFB-Stiftung Egidius Braun fortgeführt wird. Ziel ist es, Gewalt im Fußball zu erforschen, durch präventive Maßnahmen Gewalt zu verhindern und den Opfern von Gewaltanwendung Hilfe zu leisten.
Diese Nachricht wurde am 21.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.