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Diabetes
Darmbakterien könnten gegen Insulin-Resistenz helfen

Eine Insulin-Resistenz gilt als Vorstufe von Diabetes. Eine Forschungsgruppe aus Japan hat jetzt eine Darmbakterienart entdeckt, die gegen Insulin-Resistenz helfen könnte.

    Eine Frau sitzt auf einem Sofa und gibt sich eine Insulin-Spritze in den Oberschenkel.
    Bis der medizinische Einsatz der Bakterien erlaubt ist, müssen noch medizinische Tests durchgeführt werden. (IMAGO / Westend61 / IMAGO / Alla Azarnikova)
    In einer Studie wurden Stuhlproben von mehr als 300 Testpersonen untersucht, die zum Teil eine Insulin-Resistenz hatten. Dabei zeigte sich: Je ausgeprägter die Insulin-Resistenz war, desto mehr Kohlenhydrat-Reste waren im Stuhl enthalten, vor allem Einfachzucker wie Glukose und Fruktose. Zudem wurde bei Menschen mit einer Resistenz gegen das von der Bauchspeicheldrüse hergestellte Hormon besonders viele Bakterien vom Stamm "Lachnospiraceae" im Darm festgestellt. Bei Testpersonen mit geringer Insulin-Resistenz und weniger Kohlenhydrat-Resten im Stuhl fanden die Forschenden dagegen überdurchschnittlich viele Bakterien der Art "Alistipes indistinctus". Diese Bakterien nehmen die Kohlenhydrate wohl auf und sorgen so für einen niedrigeren Blutzuckerspiegel und weniger Insulin-Resistenz. Die Ergebnisse beim Menschen wurden in Tests an Mäusen bestätigt.
    Nach Angaben der Forscher könnten Alistipes indistinctus-Bakterien künftig bei Menschen eingesetzt werden, die eine Vorstufe von Diabetes aufweisen. Bis sie auf den Markt kommen, müssten solche Probiotika zunächst noch in klinischen Tests erprobt werden. Die Lachnospiraceae-Bakterien könnten sich als Biomarker eigenen, um eine drohende Insulin-Resistenz anzuzeigen.
    Diese Nachricht wurde am 31.08.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.