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Darmstadt 98
"Bölle" bleibt reines Fußballstadion

Seit vier Jahren wurde in Darmstadt diskutiert, ob ein neues Stadion für den Bundesligaklub Darmstadt 98 entstehen soll oder ob das alte Stadion umgebaut werden könnte. Nach dem Abstieg in die 2. Liga ist nun auch die Stadionfrage geklärt: Das Böllenfalltor-Stadion soll ausgebaut werden.

Von Ludger Fittkau | 04.07.2017
    Das Bild zeigt die Spielstätte des Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt 98, das Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor. Rechts zu sehen ist die Gegengerade, die laut Auflagen der Deutschen Fußball Liga bis zum 31. Januar 2018 überdacht sein muss.
    Die "Lilien" bleiben am Traditionsstandort und denken darüber nach, das Böllenfalltor-Stadion zu pachten, das bisher von der Stadt verwaltet wird. (dpa / Fredrik von Erichsen)
    Die jahrelange zähe Diskussion über die Zukunft des traditionsreichen, aber maroden Böllenfalltor-Stadions des Zweitligisten Darmstadt 98 ist beendet. Das "Bölle", wie die beinahe 100 Jahre alte Spielstätte von den "Lilien"-Fans zärtlich genannt wird, soll in den kommenden Jahren bei laufendem Spielbetrieb zu einem bundesligatauglichen Stadion ausgebaut werden.
    Der bisherige Besitzer des Stadions, die Stadt Darmstadt, hatte zuvor vier Alternativstandorte für einen Arena-Neubau prüfen lassen. Doch etwa fehlende Verkehrsinfrastrukturen und Naturschutzgründe hätten letztlich gegen einen neuen Standort gesprochen, so Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch von den Grünen:
    "Wir sind in einer Stadt, die wenig Fläche und Möglichkeiten hat. Wir haben Nutzungskonkurrenzen hinsichtlich Gewerbe, Sportanlagen, Schulen, Kitas, Wohnungen. Und das stellt uns vor die Herausforderungen, hier sehr vernünftig vorzugehen. Wir werden einen Umbau im Bestand durchführen, dadurch, dass wir uns von dem Konzept der Multifunktionsarena verabschieden."
    "Wir konzentrieren uns auf unseren Traditionsstandort"
    Also keine Konzertveranstaltungen oder andere kulturelle Großveranstaltungen am Böllenfalltor, wie es die Stadt ursprünglich geplant hatte. Das Stadion von Darmstadt 98 wird künftig eine reine Fußball-Arena bleiben. Dadurch kann der Umbau ohne aufwändige Änderungen des Baurechts zügig eingeleitet werden. Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch zeigte sich erleichtert darüber, dass die Entscheidung nun gefallen ist:
    "Wir sehen ganz, ganz starke positive Aspekte, dass wir jetzt auch in Darmstadt weiterhin als Profiverein existieren können und weiterarbeiten können. Die Standortdiskussion - ob jetzt grüne Wiese besser oder schlechter - ist an dieser Stelle einfach überholt. Wir konzentrieren uns aufgrund der baurechtlichen Aspekte jetzt auf unseren Traditionsstandort. Den hatten wir seinerzeit ja auch präferiert."

    Während der Bauphase, die Mitte 2018 beginnen wird, soll der Spielbetrieb am Darmstädter Böllenfalltor mit rund 10.000 Zuschauern aufrechterhalten werden. Die Gesamtkapazität des modernisierten Stadions soll schließlich 19.000 Zuschauern umfassen.