Meisterschüler: " Ich habe mich dazu entschlossen, weil ich mich selbstständig machen möchte und unabhängig sein möchte. Also Freiheiten möchte ich haben dadurch."
Meisterschüler: " Ich mache es hauptsächlich, weil mein Vater selber einen Elektrobetrieb hat und ich den gerne übernehmen möchte."
Zwei angehende Handwerksmeister in Deutschland. So wie sie gehen viele ihren Weg. Allein im vergangenen Jahr haben 22.000 Handwerkerinnen und Handwerker die Prüfung erfolgreich abgelegt. Mit dem Meisterbrief in der Tasche erhoffen sie sich bessere Chancen im Beruf, sagt Peter Panzer, Geschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln:
" Motivation, die Meisterprüfung zu machen, ist in erster Linie die Selbstständigkeit, die angestrebt wird in dem jeweiligen Beruf. Aber eine genauso große Motivation ist einfach der Wunsch, im Unternehmen als Angestellter bessere Positionen zu erreichen als es ohne Meister eben möglich ist."
Um dieses Ziel zu erreichen, investieren sie Zeit, Geld und Energie. Je nach Branche stehen zwischen 500 und 1.000 Unterrichtsstunden auf dem Programm - in Theorie und Praxis. Angehende Tischler-Meister lernen beispielsweise nicht nur den Umgang mit Material und Werkzeug, sondern vor allem, wie sie später einen Betrieb führen. Dazu zählen betriebswirtschaftliche und juristische Kenntnisse, aber auch pädagogisches Know-how, um später selbst einmal auszubilden. Voraussetzung für den Meister-Lehrgang ist heute nur noch die bestandene Gesellenprüfung und nicht mehr, wie früher, einige Jahre Berufserfahrung. Immer häufiger haben Jungmeister heute allerdings auch das Abitur oder sogar einen Fachhochschulabschluss:
" Das hat auch wieder was mit dem Einstellungsverhalten der Betriebe bei Auszubildenden zu tun. Sie werden, wenn sie nicht aus irgendwelchen privaten Beziehungen heraus die Möglichkeit bekommen, wahrscheinlich als Hauptschüler heute keine Lehrstelle mehr als Zahntechniker oder Augenoptiker bekommen."
In der Regel dauert die Meisterschulung einige Monate bis zwei Jahre. Das variiert nicht nur, weil man jeden Prüfungsteil dreimal wiederholen darf, sondern auch, weil man den Weg zur Prüfung variabel gestalten kann: als berufsbegleitende Teilzeitfortbildung, als Vollzeitausbildung - und mittlerweile auch in Kombination mit Online-Unterricht. Einen Trend zu diesem so genannten "Blended Learning" kann man bisher aber nicht feststellen, sagt Peter Panzer:
" Es ist etwas ganz anderes, ob ich meinen Lehrer, der der vorne steht fragen kann oder meinen Mitschüler fragen kann, oder ob ich zwei Tage warten muss, um in irgendeinem Chat meine Frage zu stellen."
Damit jeder den für ihn geeigneten Karriereweg findet, geben zum Beispiel die Handwerks- und Industrie- und Handelskammern Hilfestellung. Eine erste Anlaufstelle für angehende Industriemeister ist das Weiterbildungsinformationssystem WIS der Industrie- und Handelskammern. Gisela Brinkmann, stellvertretende Geschäftsführerin der IHK Köln, erklärt wie's funktioniert:
" Sie könnten bei uns zum Beispiel die Weiterbildungsberatung anrufen und sagen, ich möchte jetzt einen Industriemeister Kunststoff/Kautschuk machen, den macht die IHK Köln nicht, welche IHK bietet den an. Und dann würden wir in unserem System recherchieren und würden dann diesen Kunststoff/Kautschuk-Meister finden."
Aber auch auf den Internetseiten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, ZDH, wird man fündig sowie bei der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk, ZWH. Andere hilfreiche Infos liefern beispielsweise die Internet-Portale meister-online.de und morgen-meister.de und die Arbeitsagentur.
Und auch mit der Finanzierung stehen die Jungmeister nicht alleine da. Wer nicht älter ist als 25 und in der Gesellenprüfung eine Durchschnittnote von mindestens 1,9 hat, kann sich zum Beispiel um die Begabtenförderung des Bundes bewerben. Die Fördersumme: insgesamt maximal 5.100 Euro über eine Dauer von 3 Jahren. Wichtiger für die breite Masse ist aber das AFBG - das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz - auch bekannt als Meister-Bafög des Bundesbildungsministeriums, sagt Andreas Storm, parlamentarischer Staatssekretär im BMBF:
" Vor allen Dingen ist gerade im Handwerk der Meistertitel ein erheblicher Wettbewerbsvorteil, weil er für Qualität spricht. Aber wenn sich junge Menschen das als Einstieg in die Existenzgründung betrachten, dann ist das natürlich ein Vorteil."
Das Meister-Bafög ist eine Kombination aus Zuschuss und Darlehen und wird unabhängig von Alter und Abschlussnote gewährt. Wer Meister-Bafög bezieht erhält einen vermögensabhängigen Unterhaltszuschuss, eine Lehrgangsfördersumme von maximal gut 10.000 Euro und rund 1.500 Euro für die Anfertigung des Meister-Prüfungsstücks.
Meisterschüler: " Ich mache es hauptsächlich, weil mein Vater selber einen Elektrobetrieb hat und ich den gerne übernehmen möchte."
Zwei angehende Handwerksmeister in Deutschland. So wie sie gehen viele ihren Weg. Allein im vergangenen Jahr haben 22.000 Handwerkerinnen und Handwerker die Prüfung erfolgreich abgelegt. Mit dem Meisterbrief in der Tasche erhoffen sie sich bessere Chancen im Beruf, sagt Peter Panzer, Geschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln:
" Motivation, die Meisterprüfung zu machen, ist in erster Linie die Selbstständigkeit, die angestrebt wird in dem jeweiligen Beruf. Aber eine genauso große Motivation ist einfach der Wunsch, im Unternehmen als Angestellter bessere Positionen zu erreichen als es ohne Meister eben möglich ist."
Um dieses Ziel zu erreichen, investieren sie Zeit, Geld und Energie. Je nach Branche stehen zwischen 500 und 1.000 Unterrichtsstunden auf dem Programm - in Theorie und Praxis. Angehende Tischler-Meister lernen beispielsweise nicht nur den Umgang mit Material und Werkzeug, sondern vor allem, wie sie später einen Betrieb führen. Dazu zählen betriebswirtschaftliche und juristische Kenntnisse, aber auch pädagogisches Know-how, um später selbst einmal auszubilden. Voraussetzung für den Meister-Lehrgang ist heute nur noch die bestandene Gesellenprüfung und nicht mehr, wie früher, einige Jahre Berufserfahrung. Immer häufiger haben Jungmeister heute allerdings auch das Abitur oder sogar einen Fachhochschulabschluss:
" Das hat auch wieder was mit dem Einstellungsverhalten der Betriebe bei Auszubildenden zu tun. Sie werden, wenn sie nicht aus irgendwelchen privaten Beziehungen heraus die Möglichkeit bekommen, wahrscheinlich als Hauptschüler heute keine Lehrstelle mehr als Zahntechniker oder Augenoptiker bekommen."
In der Regel dauert die Meisterschulung einige Monate bis zwei Jahre. Das variiert nicht nur, weil man jeden Prüfungsteil dreimal wiederholen darf, sondern auch, weil man den Weg zur Prüfung variabel gestalten kann: als berufsbegleitende Teilzeitfortbildung, als Vollzeitausbildung - und mittlerweile auch in Kombination mit Online-Unterricht. Einen Trend zu diesem so genannten "Blended Learning" kann man bisher aber nicht feststellen, sagt Peter Panzer:
" Es ist etwas ganz anderes, ob ich meinen Lehrer, der der vorne steht fragen kann oder meinen Mitschüler fragen kann, oder ob ich zwei Tage warten muss, um in irgendeinem Chat meine Frage zu stellen."
Damit jeder den für ihn geeigneten Karriereweg findet, geben zum Beispiel die Handwerks- und Industrie- und Handelskammern Hilfestellung. Eine erste Anlaufstelle für angehende Industriemeister ist das Weiterbildungsinformationssystem WIS der Industrie- und Handelskammern. Gisela Brinkmann, stellvertretende Geschäftsführerin der IHK Köln, erklärt wie's funktioniert:
" Sie könnten bei uns zum Beispiel die Weiterbildungsberatung anrufen und sagen, ich möchte jetzt einen Industriemeister Kunststoff/Kautschuk machen, den macht die IHK Köln nicht, welche IHK bietet den an. Und dann würden wir in unserem System recherchieren und würden dann diesen Kunststoff/Kautschuk-Meister finden."
Aber auch auf den Internetseiten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, ZDH, wird man fündig sowie bei der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk, ZWH. Andere hilfreiche Infos liefern beispielsweise die Internet-Portale meister-online.de und morgen-meister.de und die Arbeitsagentur.
Und auch mit der Finanzierung stehen die Jungmeister nicht alleine da. Wer nicht älter ist als 25 und in der Gesellenprüfung eine Durchschnittnote von mindestens 1,9 hat, kann sich zum Beispiel um die Begabtenförderung des Bundes bewerben. Die Fördersumme: insgesamt maximal 5.100 Euro über eine Dauer von 3 Jahren. Wichtiger für die breite Masse ist aber das AFBG - das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz - auch bekannt als Meister-Bafög des Bundesbildungsministeriums, sagt Andreas Storm, parlamentarischer Staatssekretär im BMBF:
" Vor allen Dingen ist gerade im Handwerk der Meistertitel ein erheblicher Wettbewerbsvorteil, weil er für Qualität spricht. Aber wenn sich junge Menschen das als Einstieg in die Existenzgründung betrachten, dann ist das natürlich ein Vorteil."
Das Meister-Bafög ist eine Kombination aus Zuschuss und Darlehen und wird unabhängig von Alter und Abschlussnote gewährt. Wer Meister-Bafög bezieht erhält einen vermögensabhängigen Unterhaltszuschuss, eine Lehrgangsfördersumme von maximal gut 10.000 Euro und rund 1.500 Euro für die Anfertigung des Meister-Prüfungsstücks.