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Das Allerschönste, was einem passieren kann

Michael Köhler: Eine überraschende und große Ehre sei der Preis, sagte die Preisträgerin, sie könne sich aber zur Zeit Menschen nicht aussetzen und werde auch bei der Vergabe am 10. Dezember nicht zur Preisverleihung wegen Krankheit kommen. Na, ausgemacht ist das noch nicht. Für Alexander Fest, den Verleger von Elfriede Jelinek, ist das ein besonderer Tag.

Moderation: Michael Köhler |
    Alexander Fest: Das ist ein Freudentag, das ist klar. Das ist auch ein Moment der Überraschung auch, weil ich ehrlich gesagt, dieses Jahr keine Ahnung hatte, dass Elfriede Jelinek den Nobelpreis kriegen könnte. Letztes Jahr hatte ich das Gerücht teilweise gehört, tauchte der Name auf, aber diese Jahr war es eine völlige Überraschung. Das ist vielleicht auch das Allerschönste, was einem passieren kann. Es ist, würde ich sagen, für das höchst Eigenwillige, Idiosynkratische, außerordentlich Mutige der Bücher, die sie geschrieben hat, im Ganzen.

    Köhler: Haben Sie schon mit der Autorin gesprochen?

    Fest: Versucht natürlich, aber ich habe kein Glück gehabt, denn erwartungsgemäß war das Telefon besetzt, und jetzt hat sie, wie ich über unseren Theaterverlag in Reinbek gehört habe, auch entschieden, erst einmal abzutauchen und sich dem zu entziehen, was ich hier tue, nämlich Interviews zu geben.

    Köhler: Laufen die Druckmaschinen schon?

    Fest: Ja, also Druckmaschinen vielleicht noch nicht, aber das Papier ist geordert, es ist alles vorbereitet bei Clausen & Bosse und der Druck wird vielleicht heute Nacht, vielleicht morgen beginnen.