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Bund-Länder-Treffen
Das "Deutschlandtempo" lässt noch auf sich warten

Bund und Länder haben über verschiedene Streitpunkte beraten, konkrete Beschlüsse aber vertagt.

    Stephan Weil, Olaf Scholz und Hendrik Wüst sitzen nebeneinander an einem Tisch. An der Wand hinter ihnen hängt ein großes modernes Gemälde.
    Bund-Länder-Treffen im Bundeskanzleramt: Niedersachsten Ministerpräsident Weil, Bundeskanzler Scholz und der Ministerpräsident von NRW, Wüst (v.l.) (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Zur Beschleunigung von Planungsverfahren für Infrastrukturprojekte soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, wie Bundeskanzler Scholz nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer in Berlin sagte. Es sei der gemeinsame Wille aller, wichtige Entscheidungsprozesse zu straffen. Niedersachsens Ministerpräsident Weil sagte, schon mittlere Infrastrukturvorhaben würden mittlerweile wahre Generationenaufgaben. Man müsse schneller werden, und damit würde man auch billiger. Grundsätzlich vereinbart ist eine Beschleunigung von Planungsverfahren bereits seit dem vergangenen Jahr. Die Details für das von Scholz so genannte "Deutschlandtempo" stehen aber noch aus. Als positives Beispiel nannte der Kanzler die zügige Installation der LNG-Terminals.

    Mehr Föderalismus bei der Nationalen Sicherheitsstrategie

    Nach Kritik von Seiten der Bundesländer will die Bundesregierung diese bei der Umsetzung der Nationalen Sicherheitsstrategie einbeziehen. Das sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst nach den Beratungen. Bei der Runde sei zugesagt worden, dass man die Länder eng einbinde. Wüst hatte zuvor kritisiert, dass das Konzept ohne die Beteiligung der Länder ausgearbeitet worden sei. Dabei hätten die Länder auch Zuständigkeiten bei innerer Sicherheit, Cybersicherheit und beim Katastrophen- und Zivilschutz. - Das Bundeskabinett hatte gestern eine Sicherheitsstrategie beschlossen, in der erstmals alle sicherheitsrelevanten Themen von der Ausrüstung der Bundeswehr über den Kampf gegen den Klimawandel bis zum Katastrophenschutz verknüpft werden.
    Weiter umstritten zwischen Bund und Ländern bleibt hingegen die Frage, wie die Kosten für die Versorgung von Flüchtlingen verteilt werden sollen. Die Länder fordern, dass sich die Kostenübernahme durch den Bund automatisch an die Zahl der Migranten anpasst.
    Diese Nachricht wurde am 15.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.