Vielen dieser Geister-Blogs merkt man posthum die Verzweiflung an, mit der ihre Autoren sie am Leben halten wollten. Da ist zum Beispiel das "Open University" blog, im vergangenen Jahr eröffnet von mehreren amerikanischen Akademikern, darunter Ex-Finanzminister Larry Summers. Im letzten Eintrag heißt es nur: "Ich frage mich, was aus unserem Online-Diskurs geworden ist", das war am 10. Juli 2006, seitdem herrscht Funkstille. Die Hollywood-Schauspielerin Melanie Griffith versucht’s auf die gut gelaunte Art "Hello everybody", bloggte sie zuletzt auf ihrer offiziellen Webseite "ich war leider mit dem Schreiben in letzter Zeit etwas nachlässig." Kann sein - anschließend war sie aber noch nachlässiger, denn dieser Eintrag ist fast 20 Monate alt. Danach kam nichts mehr.
Vielleicht sollte man sich in der blogosphäre auf eine einheitliche Form einigen, mit der blogs ein für alle mal abgeschlossen werden. Warum nicht einfach ehrlich sein und schreiben: "Das war’s, ich habe keine Zeit mehr und mir geht die Luft aus." Das ganze vielleicht auf einem Grabstein, auf dem die wesentlichen Lebensdaten eines blogs festgehalten werden. So könnte man diesen rasant wachsenden Internet-Friedhof zumindest etwas übersichtlicher machen.