Von Marc Pletzer
Sie wissen ja, dass ich schon seit Jahren im Internet dabei bin, sozusagen ein Mann der ersten Stunde. Und als Pionier habe ich natürlich vor allem auch die Aufgabe neue Angebote zu finden und dann auszuprobieren, wie die funktionieren. Also ich habe ja zum Beispiel eBay schon gemacht, als Sie noch gar nicht wussten, wie man das schreibt. Nun, dieser Tage habe ich mal wieder einen echten Knüller gefunden, Scheidung online. Das ist der neuste Trend, sach ich Ihnen. Das geht so einfach, so schnell, so sauber und ganz ohne Streit - fast zumindest. Menschen, die das gemacht haben, sind völlig begeistert. Zum Beispiel Julia. Die hat nach zwei Wochen Ehe herausgefunden, dass ihr niegelnagelneuer Typ ein Verhältnis hatte. Also wollte sie ihn gleich wieder los werden, hat online den Anwalt beauftragt, Unterlagen hingeschickt und 500 Euros überwiesen - und zack war es vorbei. Trennungsjahr natürlich, und dann noch ein Gerichtstermin - das gehört sich ja so in Deutschland. Aber da sind die Behörden ja auch auf dem Vormarsch. In anderen Ländern wie England oder den USA geht das heute schon einfacher, da hätte Julia ihren falschen Romeo, der eigentlich ja Gerd heißt, nicht mal mehr vor Gericht sehen müssen. So weit so gut.
Da wir hier aber ja in einer Wissenschaftsredaktion sind, wollte ich natürlich wissen, ob das alles wirklich so toll ist, oder ob es sich bei dem Bericht von Julia nur um Werbung handelt. Also hab ich das gleich mal ausprobiert und bin allerdings von dem Ergebnis nicht so begeistert. Ich kam nämlich drei Tage nach meinem Versuch abends von der Arbeit nach Hause und meine Frau Lisbeth ist total ausgeflippt. Die hat mich vielleicht angeschrieen, was das soll und ob ich noch ganz klar wäre und so weiter. Ich hab ihr dann gesagt, dass da nur ein kleiner Test war und doch gar nicht schlimm. Schließlich sind wir die 230 supergünstigen T-Shirts, die ich bei eBay damals testweise bestellt habe, ja auch schon nach zwei Monaten für mehr als die Hälfte wieder los geworden.
Aber Lisbeth hat gesagt, dass ich ab sofort nicht mehr ins Internet darf diesen Monat. Und sie hat sich zeigen lassen, wie das mit der Scheidung online funktioniert. Jetzt mach ich mir natürlich Sorgen, dass sie ernst macht und ich dann alleine dastehe, ohne Frau und ohne Internet. Das wäre schön blöd, vor allem weil ich doch nur mal testen wollte, für Sie da am Radio, versteht sich. Also müssen Sie jetzt damit rechnen, dass ich bald bei Ihnen einziehe, wenn Lisbeth mich endgültig rauswerfen sollte. Ich sach schon mal bis dann. Ach nee, Moment noch, haben Sie denn eigentlich Internet zuhause, damit ich weiter testen kann, wenn ich bei Ihnen eingezogen bin?
Sie wissen ja, dass ich schon seit Jahren im Internet dabei bin, sozusagen ein Mann der ersten Stunde. Und als Pionier habe ich natürlich vor allem auch die Aufgabe neue Angebote zu finden und dann auszuprobieren, wie die funktionieren. Also ich habe ja zum Beispiel eBay schon gemacht, als Sie noch gar nicht wussten, wie man das schreibt. Nun, dieser Tage habe ich mal wieder einen echten Knüller gefunden, Scheidung online. Das ist der neuste Trend, sach ich Ihnen. Das geht so einfach, so schnell, so sauber und ganz ohne Streit - fast zumindest. Menschen, die das gemacht haben, sind völlig begeistert. Zum Beispiel Julia. Die hat nach zwei Wochen Ehe herausgefunden, dass ihr niegelnagelneuer Typ ein Verhältnis hatte. Also wollte sie ihn gleich wieder los werden, hat online den Anwalt beauftragt, Unterlagen hingeschickt und 500 Euros überwiesen - und zack war es vorbei. Trennungsjahr natürlich, und dann noch ein Gerichtstermin - das gehört sich ja so in Deutschland. Aber da sind die Behörden ja auch auf dem Vormarsch. In anderen Ländern wie England oder den USA geht das heute schon einfacher, da hätte Julia ihren falschen Romeo, der eigentlich ja Gerd heißt, nicht mal mehr vor Gericht sehen müssen. So weit so gut.
Da wir hier aber ja in einer Wissenschaftsredaktion sind, wollte ich natürlich wissen, ob das alles wirklich so toll ist, oder ob es sich bei dem Bericht von Julia nur um Werbung handelt. Also hab ich das gleich mal ausprobiert und bin allerdings von dem Ergebnis nicht so begeistert. Ich kam nämlich drei Tage nach meinem Versuch abends von der Arbeit nach Hause und meine Frau Lisbeth ist total ausgeflippt. Die hat mich vielleicht angeschrieen, was das soll und ob ich noch ganz klar wäre und so weiter. Ich hab ihr dann gesagt, dass da nur ein kleiner Test war und doch gar nicht schlimm. Schließlich sind wir die 230 supergünstigen T-Shirts, die ich bei eBay damals testweise bestellt habe, ja auch schon nach zwei Monaten für mehr als die Hälfte wieder los geworden.
Aber Lisbeth hat gesagt, dass ich ab sofort nicht mehr ins Internet darf diesen Monat. Und sie hat sich zeigen lassen, wie das mit der Scheidung online funktioniert. Jetzt mach ich mir natürlich Sorgen, dass sie ernst macht und ich dann alleine dastehe, ohne Frau und ohne Internet. Das wäre schön blöd, vor allem weil ich doch nur mal testen wollte, für Sie da am Radio, versteht sich. Also müssen Sie jetzt damit rechnen, dass ich bald bei Ihnen einziehe, wenn Lisbeth mich endgültig rauswerfen sollte. Ich sach schon mal bis dann. Ach nee, Moment noch, haben Sie denn eigentlich Internet zuhause, damit ich weiter testen kann, wenn ich bei Ihnen eingezogen bin?