Wir haben beobachtet, wie er sich im Büro an den Schreibtisch von Margret setzt und zunächst ihre Banane, den Kakaobecher, dann die Zeitung und die Gesprächsnotizen zur Seite legt. Schließlich schiebt er mit der linken Hand den rechten Ärmel zurück, greift zur Maus, schüttelt sie, um den Screensaver aufzuwecken, und - Sie ahnen es, wir auch - schließt alle Bildschirmfenster. Text speichern? "Ja/Nein/Abbrechen" – Jan-Peter wählt immer Nein. Nein ist der effektivste Weg, ein Fenster zu schließen, das sich sträubt.
"Jan-Peter," fragt Margret, zurück an ihrem Schreibtisch. "Wo ist mein Text über die Seidenspinnerraupe?"
"Seidenspinnerraupe?"
"Jan-Peter, mein Text über die Seiden-Spinner-Raupe!"
"Du, echt, ich hab nix an deinem Computer gemacht!"
"Und die Banane, Jan-Peter, hast du auch mit meiner Banane nix gemacht?"
"Hier ist die Banane doch, was regst du dich so auf!"
Zwanghafte Fensterschließer müssen keine unangenehmen Zeitgenossen sein. Wir haben ja alle unsere Defekte. Jan-Peter kann prima mit Kindern umgehen, und ich werde nie vergessen, als er mir bei der Bergwanderung den Rucksack übernahm. Jan-Peter klagt auch nie. Bislang klagte er nie. Nur kürzlich klagte er, denn er verstand die Welt, die sonst immer so gut zu ihm war, nicht mehr. Carsten war vorübergehend bei ihm eingezogen, ein alter Freund von der Wirtschaftsfachschule:
"Immer wenn Carsten seine Mail abholen will und sich dazu an meinen Computer setzt," klagt Jan-Peter, "schaltet er den Computer aus."
"Gründlich," feixen wir.
Er versteht das Feixen aber gar nicht, er versteht die Welt nicht mehr, dreht sich irritiert um und geht zum Fenster. Wir hören ein ersticktes Schluchzen. Später tut uns das Leid, und wir lassen Jan-Peter an alle Computer im Büro, wo er alle Fenster schließen darf. Was hätte er sonst heute auch schon tun können, mit den Tränen in den Augen?
"Jan-Peter," fragt Margret, zurück an ihrem Schreibtisch. "Wo ist mein Text über die Seidenspinnerraupe?"
"Seidenspinnerraupe?"
"Jan-Peter, mein Text über die Seiden-Spinner-Raupe!"
"Du, echt, ich hab nix an deinem Computer gemacht!"
"Und die Banane, Jan-Peter, hast du auch mit meiner Banane nix gemacht?"
"Hier ist die Banane doch, was regst du dich so auf!"
Zwanghafte Fensterschließer müssen keine unangenehmen Zeitgenossen sein. Wir haben ja alle unsere Defekte. Jan-Peter kann prima mit Kindern umgehen, und ich werde nie vergessen, als er mir bei der Bergwanderung den Rucksack übernahm. Jan-Peter klagt auch nie. Bislang klagte er nie. Nur kürzlich klagte er, denn er verstand die Welt, die sonst immer so gut zu ihm war, nicht mehr. Carsten war vorübergehend bei ihm eingezogen, ein alter Freund von der Wirtschaftsfachschule:
"Immer wenn Carsten seine Mail abholen will und sich dazu an meinen Computer setzt," klagt Jan-Peter, "schaltet er den Computer aus."
"Gründlich," feixen wir.
Er versteht das Feixen aber gar nicht, er versteht die Welt nicht mehr, dreht sich irritiert um und geht zum Fenster. Wir hören ein ersticktes Schluchzen. Später tut uns das Leid, und wir lassen Jan-Peter an alle Computer im Büro, wo er alle Fenster schließen darf. Was hätte er sonst heute auch schon tun können, mit den Tränen in den Augen?