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Das Eigene und das Fremde

Über Jahrhunderte war die Hafenstadt an der Adria Dreh- und Angelpunkt für das wirtschaftliche und politische Geschehen Europas: als wichtigster Hafen am Mittelmeer, als Eingangstor nach Mitteleuropa, als Grenzposten in Richtung Osten.

Mit Reportagen von Simonetta Dibbern, Moderation: Thilo Kößler | 24.07.2010
    Durchlässig wie eine Membran hat Triest so manche fremde Macht über sich ergehen lassen und viele kulturelle Einflüsse aufgesogen, hat Herrscher erduldet und Fremde aufgenommen. Das vielfältige Erbe von Habsburgern, Slowenen, Italienern und Deutschen hat Triests Ruf als kultureller Schmelztiegel geprägt.

    Die Grenzen waren hier immer fließend - mit dem Beitritt Sloweniens zur EU ist Triest vom Rand Europas wieder in die Mitte gerückt, hat sein istrisches Hinterland zurückbekommen und muss sich nun all den Fragen stellen, die ganz Europa umtreiben: Wie viel Abgrenzung braucht eine Gesellschaft, um die eigene Identität zu bewahren? Und wie viel äußere Einflüsse braucht sie, um lebendig zu bleiben und daran zu wachsen? Eine Spurensuche in einer Stadt zwischen vielen Kulturen.

    Literatur:
    -- Claudio Magris: Eine Grenze gegen Osten. Aus: Wer steht auf der anderen Seite?
    Aus dem Italienischen von Renate Lunzer. Residenz Verlag Salzburg und Wien
    1993. (18 Zl.)
    -- Boris Pahor: Kinder der Sonne. Aus: Piazza Oberdan. Aus dem Slowenischen von
    Reginald Vospernik. Kitab Verlag, Klagenfurt 2008 (18 Zl.)
    -- Bousso Thioune Benussi: Triest kann auch dir gehören. Aus: Migrazioni e
    paessaggi urbani. Triest 2008. Herausgegeben von Melita Richter Malabotta (21 Zl.)
    -- Claudio Magris: Café San Marco. Aus: Die Welt en gros und en détail. Deutscher
    Taschenbuchverlag 2004. Aus dem Italienischen von Ragni Maria Gschwend (12 Zl.)