Mediengestalter Gunnar Volkening demonstriert das mit ein paar Mausklicks.
"So, jetzt habe ich hier mein Prüfungszeugnis, mit dem bin ich eigentlich sehr zufrieden gewesen. Aber ich könnte an diesem Zeugnis jetzt mal zeigen, wie ich meinen Namen heraus nehme und einen neuen Namen einfach einfüge."
Mit dem Scanner wird das Zeugnis dafür in ein Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop eingelesen. Dann beginnt die eigentliche Arbeit.
"Dort steht mein Name, den werde ich jetzt einfach erstmal löschen mit dem Radierwerkzeug. Weg ist er. So, jetzt nehme ich die Schrift die hier benutzt wurde. Lassen wir dieses Zeugnis jetzt einfach mal Gerhard Schröder gehören. Da sehe ich jetzt die Schriftgröße passt, die Schrift passt."
Und wenige Minuten später kommt das Zeugnis fertig aus dem Drucker: Falls Kanzler Schröder nach der Bundestagswahl also keine Lust mehr auf Politik hat, könnte er sich mit dem neuen Zeugnis als Mediengestalter bewerben.
Für Gunnar käme es natürlich nicht in Frage, seine Bewerbung zu manipulieren. Für andere wohl schon. Denn der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt ist groß. Und mancher Bewerber sieht keinen anderen Ausweg als zu tricksen, erzählt Manfred Lotze von der Düsseldorfer Wirtschaftsdetektei Kocks.
"Dann sagt der Berater: "Also weißt Du, mit diesen schlechten Noten kannst Du Dir jede Bewerbung sparen! Du hast keine Chance." Wenn er dann vielleicht noch sagt: "Lass Dir was einfallen!" Dann ist es passiert."
Lotze überprüft für kleine und mittelständische Unternehmen Bewerbungsunterlagen: Für ihn reicht oft ein kurzer Blick auf ein Zeugnis, um eine Fälschung zu erkennen. Und die werden immer häufiger.
"Beginnend mit Schönfärberei, über das gefälschte Zeugnis, über die Urkundenfälschung bis hin zur Führung nicht erlaubter akademischer Grade."
Mal ist es eine etwas andere Schriftart oder die eingefügten Namen sind nicht auf einer Linie mit dem restlichen Text und entlarven so den schlechten Fälscher. Spätestens ein Besuch beim alten Arbeitgeber bringt dann Gewissheit.
Auch Personalchefs kennen diese Tricks. Doch wenn sich im Alltag tausende Bewerbungen auf dem Schreibtisch auftürmen, bleibt zum Prüfen kaum Zeit. Die Bewerbungen, die es in die engere Wahl geschafft haben, werden dann oft von Detektiven abgeklopft. Rechtlich ist das allerdings eine heikle Sache, sagt Arbeitsrechtsexperte Ulrich Kolitschus aus Wuppertal.
"Stellen sie sich vor, sie haben einen Gesellenbrief, und sie wollen wissen ob der stimmt. Natürlich kann man sich jetzt eines Detektivs bedienen und man kann den auf den Aussteller ansetzten. Das zu tun: da anzurufen, vorbeizugehen und um Informationen zu bitten ist mit Sicherheit erlaubt. Ob die Handwerkskammer die Informationen so rausgeben darf, ist eine andere Frage."
Vieles geschieht dabei in einer rechtlichen Grauzone. Denn eigentlich darf auch der Personalchef die Bewerbungsunterlagen nicht einfach so an Dritte weitergeben. Doch die Detektive arbeiten diskret: Von den Ermittlungen bekommt nur etwas mit, wer ertappt wurde.
Und der hat meist ganz andere Probleme, als sich um den Datenschutz zu sorgen. Zeugnisse zu manipulieren ist schließlich Urkundenfälschung. Schlimmer als die drohende Geldstrafe sind allerdings die Schadenersatzforderungen der betroffenen Unternehmen.
"Wenn man jetzt sagt, dadurch geht ein Geschäft bergab, weil eine Person da leitend tätig ist, die nicht leiten kann. Dann ist eine Schadenersatzverpflichtung da, keine Frage. Stellen sie sich vor es geht ein Jahresgewinn dadurch bei einem Mittelständischen Unternehmen weg, das können hunderttausende sein."
Das Risiko ist groß. Und früher oder später fliegt fast jeder Schwindel auf: Entweder, weil der Angestellte nicht das kann, was die Zeugnisse versprechen - oder weil rachsüchtige Ex-Partner oder verschmähte Verehrer den Bewerber anschwärzen. Und um die Vorstrafe dann aus dem Lebenslauf zu tilgen braucht es mehr als Scanner und PC.
"So, jetzt habe ich hier mein Prüfungszeugnis, mit dem bin ich eigentlich sehr zufrieden gewesen. Aber ich könnte an diesem Zeugnis jetzt mal zeigen, wie ich meinen Namen heraus nehme und einen neuen Namen einfach einfüge."
Mit dem Scanner wird das Zeugnis dafür in ein Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop eingelesen. Dann beginnt die eigentliche Arbeit.
"Dort steht mein Name, den werde ich jetzt einfach erstmal löschen mit dem Radierwerkzeug. Weg ist er. So, jetzt nehme ich die Schrift die hier benutzt wurde. Lassen wir dieses Zeugnis jetzt einfach mal Gerhard Schröder gehören. Da sehe ich jetzt die Schriftgröße passt, die Schrift passt."
Und wenige Minuten später kommt das Zeugnis fertig aus dem Drucker: Falls Kanzler Schröder nach der Bundestagswahl also keine Lust mehr auf Politik hat, könnte er sich mit dem neuen Zeugnis als Mediengestalter bewerben.
Für Gunnar käme es natürlich nicht in Frage, seine Bewerbung zu manipulieren. Für andere wohl schon. Denn der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt ist groß. Und mancher Bewerber sieht keinen anderen Ausweg als zu tricksen, erzählt Manfred Lotze von der Düsseldorfer Wirtschaftsdetektei Kocks.
"Dann sagt der Berater: "Also weißt Du, mit diesen schlechten Noten kannst Du Dir jede Bewerbung sparen! Du hast keine Chance." Wenn er dann vielleicht noch sagt: "Lass Dir was einfallen!" Dann ist es passiert."
Lotze überprüft für kleine und mittelständische Unternehmen Bewerbungsunterlagen: Für ihn reicht oft ein kurzer Blick auf ein Zeugnis, um eine Fälschung zu erkennen. Und die werden immer häufiger.
"Beginnend mit Schönfärberei, über das gefälschte Zeugnis, über die Urkundenfälschung bis hin zur Führung nicht erlaubter akademischer Grade."
Mal ist es eine etwas andere Schriftart oder die eingefügten Namen sind nicht auf einer Linie mit dem restlichen Text und entlarven so den schlechten Fälscher. Spätestens ein Besuch beim alten Arbeitgeber bringt dann Gewissheit.
Auch Personalchefs kennen diese Tricks. Doch wenn sich im Alltag tausende Bewerbungen auf dem Schreibtisch auftürmen, bleibt zum Prüfen kaum Zeit. Die Bewerbungen, die es in die engere Wahl geschafft haben, werden dann oft von Detektiven abgeklopft. Rechtlich ist das allerdings eine heikle Sache, sagt Arbeitsrechtsexperte Ulrich Kolitschus aus Wuppertal.
"Stellen sie sich vor, sie haben einen Gesellenbrief, und sie wollen wissen ob der stimmt. Natürlich kann man sich jetzt eines Detektivs bedienen und man kann den auf den Aussteller ansetzten. Das zu tun: da anzurufen, vorbeizugehen und um Informationen zu bitten ist mit Sicherheit erlaubt. Ob die Handwerkskammer die Informationen so rausgeben darf, ist eine andere Frage."
Vieles geschieht dabei in einer rechtlichen Grauzone. Denn eigentlich darf auch der Personalchef die Bewerbungsunterlagen nicht einfach so an Dritte weitergeben. Doch die Detektive arbeiten diskret: Von den Ermittlungen bekommt nur etwas mit, wer ertappt wurde.
Und der hat meist ganz andere Probleme, als sich um den Datenschutz zu sorgen. Zeugnisse zu manipulieren ist schließlich Urkundenfälschung. Schlimmer als die drohende Geldstrafe sind allerdings die Schadenersatzforderungen der betroffenen Unternehmen.
"Wenn man jetzt sagt, dadurch geht ein Geschäft bergab, weil eine Person da leitend tätig ist, die nicht leiten kann. Dann ist eine Schadenersatzverpflichtung da, keine Frage. Stellen sie sich vor es geht ein Jahresgewinn dadurch bei einem Mittelständischen Unternehmen weg, das können hunderttausende sein."
Das Risiko ist groß. Und früher oder später fliegt fast jeder Schwindel auf: Entweder, weil der Angestellte nicht das kann, was die Zeugnisse versprechen - oder weil rachsüchtige Ex-Partner oder verschmähte Verehrer den Bewerber anschwärzen. Und um die Vorstrafe dann aus dem Lebenslauf zu tilgen braucht es mehr als Scanner und PC.