Archiv


"Das eigentliche Leben, das ist zwischen den Filmen"

Unter dem Titel "Licht, Schatten und Bewegung" hat der deutsche Filmregisseur Volker Schlöndorff seine Lebenserinnerungen veröffentlicht. Bekannt wurde Schlöndorff für seine Literaturverfilmungen wie "Die Blechtrommel" nach Günter Grass, ein Film, der ihm 1980 den Oscar einbrachte. Schlöndorff erlernte sein Handwerk bei den Meistern der französischen Nouvelle Vague: Louis Malle, Jean-Pierre Melville, Alain Resnais.

Josef Schnelle im Gespräch mit Volker Schlöndorff |
    Josef Schnelle: Volker Schlöndorff, die Vorgeschichte Ihrer Autobiografie, dass Sie die gerade jetzt geschrieben haben, ist durch die Gazetten gegangen. Sie sollten den Film "Die Päpstin" machen, und plötzlich sollten Sie ihn nicht mehr machen - nachdem Sie doch sieben Jahre daran schon gearbeitet hatten.

    Volker Schlöndorff: Das ist so ein äußerer Anlass, dass man sich plötzlich mit viel freier Zeit konfrontiert sieht. Der innere Anlass oder der eigentliche ist, dass ich immer wieder angesprochen worden bin: Ich soll doch mal erzählen von meiner Arbeit früher mit Melville, mit Louis Malle. Ich soll doch mal erzählen, wie ist es überhaupt zum jungen deutschen Film gekommen. Ich soll doch mal erzählen, wer ich überhaupt bin. Plötzlich habe ich eben diese Zeit gehabt und gesagt zum 70. besteht die große Gefahr, dass ein anderer was über mich schreibt, dann will ich dem zuvor kommen.

    Schnelle: Wie macht man das dann? Man holt die ganzen Schuhkartons mit Fotos raus, findet Tagebücher wieder, oder ist alles verloren und man muss es alles aus dem Kopf rausholen?

    Schlöndorff: Ich hatte zuviel Material. Genau das, was Sie sagen: die Schuhkartons mit Fotos, Briefen, Tagebüchern immer wieder angefangen und verworfen von der Schulzeit praktisch bis gestern. Es gibt aber auch mal so Ansätze schon mal was zu schreiben. Ich habe mal über das ein oder andere Foto, was ich aus der Kindheit hatte, an das ich mich eigentlich nicht erinnern konnte, versucht da drum herum zu schreiben. Wenn man so viel mit Literaten und mit Schriftstellern in seinem Leben konfrontiert war, dann juckt es einem natürlich immer in den Fingern, irgendwann auch mal paar Sätze aufzuschreiben. Und so hat sich dann Fach für Fach gefüllt zu meiner großen Überraschung, weil erst dachte ich, ich würde niemals mehr als 100 Seiten zusammen kriegen und auf einmal hatte ich über 600 und musste kürzen.
    Schnelle: Der Untertitel ist ja "Mein Leben und meine Filme". Es ist also kein reines Filmbuch, es ist auch ein Buch, indem Sie sehr persönliche Geschichten aus Ihrem Leben erzählen.
    Schlöndorff: Über die Filme habe ich ja nun ... Nach jedem Film muss man ja doch Interviews machen und das 40 Jahre lang. Da habe ich eigentlich das Gefühl gehabt, das müsste doch alles gesagt gewesen sein. Was mich ja selbst interessiert hatte, war: Wer bist du eigentlich? Und allem, was ich ein bisschen, wo ich mich immer in meinen Filmen hinter den Personen und den Büchern versteckt habe, das nun mal rauszuholen. Mir war das nicht ganz unbekannt, unter uns gesagt, also ich habe mich eben tagebuchmäßig damit befasst. Und das wurde dann immer persönlicher und immer intimer und manchmal auch zu intim, dann musste ich das wieder zurück nehmen und insofern habe ich dann zum Schluss gemerkt, könnte ich eigentlich nur über das Leben, das ich gelebt habe, also das, was außer den Filmen noch war, ohne Weiteres ein Buch schreiben. Die Filme sind das Produkt, aber das Leben, das steht für sich.

    Schnelle: Nun lebt man als Filmregisseur ja ein völlig anderes Leben. Man ist sehr, sehr viel unterwegs, es gibt immer diese Ebene von großen Galas, Premieren. So stellt man sich das jedenfalls vor. Ist ein Filmregisseur ein ganz besonderer Wanderer durch die Welt?
    Schlöndorff: Ich habe immer es verstanden, die Galas und die roten Teppiche und die offiziellen Anlässe ein bisschen so aus meinem Leben auszuklammern, das absolviere ich pflichtschuldigst, aber da bin ich im Grunde auf dem automatischen Pilot und bin gar nicht wirklich anwesend. Und das eigentliche Leben, das ist eben zwischen den Filmen, das ist auch bei den Filmen, aber in den Beziehungen mit den Schauspielern und mit den Technikern, mit denen man zusammen ist, mit den Mitarbeitern - alles, was nachher nicht auf der Leinwand zu sehen ist, wo aber sehr, sehr viel Emotion oft hinter den Kulissen, mehr Emotion als vor der Kamera noch. Die lebe ich sehr, sehr intensiv, das ist mein eigentliches Leben, und das wollte ich beschreiben und auch zeigen, also für mich selbst herausfinden - wo ist eigentlich die Beziehung, warum hast du zu dem Zeitpunkt dieses Buch und nicht ein anderes [gelesen] und warum ist dir dieser Film misslungen und warum ist dir ein anderer gelungen? Und das hat immer sehr viel mit einem selbst zu tun, mit dem Zustand, in dem man gerade war: war man verzweifelt, oder war man überheblich, oder war man mit einer Sache noch nicht fertig, oder hatte man gerade einen neuen Freund oder eine neue Frau getroffen oder eine Auseinandersetzung mit seinem Vater gehabt. Und das ist sozusagen der Hintergrund der Filme, das ist die Substanz, aus der die Filme sich gespeist haben.
    Schnelle: Man erlebt ja noch so allerhand bei Dreharbeiten, am Set oder bei der Entwicklung der Filme, das ist ja auch ein Großteil der Arbeit eines Filmregisseurs ...
    Schlöndorff: Und bei den vielen Filme, die nicht gemacht werden! Es ist ja nicht nur bei "Der Päpstin" so gewesen, sondern es gibt ja einen Friedhof an Projekten, an denen man genauso intensiv gearbeitet hat oft, wie an den Filmen, die dann zustande gekommen sind. So kurz vorher abgebrochen, wo man eigentlich nur noch hätte drehen müssen, wie man so sagt. Wo man aber sehr viel investiert hat. Ich habe in den Rocky Mountains mit der Witwe eines Mormonen, Polygamisten sehr, sehr intensiv zwei Jahre lang an einer Geschichte gearbeitet über eben, was ist das- eine Polygamie? Ein religiös bedingtes Pionierleben in den Bergen, eigentlich so diese "self-reliance" der ersten amerikanischen Pioniere. Ein Film, der nicht zustande gekommen ist. Und das andere war ein Projekt, wo also Billy Wilder mich beraten hat, eine Komödie mit Steve Martin über eine Abrüstungskonferenz, an der ich auch sehr lange gearbeitet habe, wo ich also zu echten Abrüstungskonferenzen gefahren bin, das erste Treffen zwischen Reagan und Gorbatschow in Genf miterlebt habe, solche Sachen. Und ja, irgendwie will man ja nicht, dass das ganz verloren ist, das waren oft sehr spannende Erfahrungen und das hat mir richtig gut getan, das auch noch mal zu erzählen.

    Schnelle: Sie gelten als Spezialist für Literaturverfilmungen. Das ist eigentlich eine Ehre, manchmal wird's auch gegen Sie verwendet. Sie haben aber Literatur in Filme verwandelt. Wie geht man da eigentlich vor?

    Schlöndorff: Ich kann nur sagen: Die Literatur war gut zu mir. Das heißt, tatsächlich habe ich meine besten Filme nach Büchern gemacht. Das heißt nicht, dass ich nicht auch sehr, sehr oft an sehr großen Büchern gescheitert bin, also bis heute sitzt mir im Nacken "Michael Kohlhaas" nach Heinrich von Kleist. Ich würde den Film heute sehr, sehr gerne heute noch mal drehen. Ich bin daran gescheitert. Es kann sehr, sehr schwer sein, einen Roman [zu verfilmen], den man sehr liebt und dessen Geschichte und dessen Personen man unbedingt erzählen möchte, und es gelingt einem trotzdem nicht, die auf der Leinwand zum Leben zu erwecken. Man muss ja sehr viel von sich selbst zurücknehmen. Man muss sich in den Dienst des Autors stellen, man muss dem Buch nachspüren: warum und wieso hat er das gemacht. Und das ist wie so eine Exploration, eine Entdeckungsreise. Oft hat man dann beim Schreiben des Drehbuchs, aber auch ganz besonders beim Proben mit den Schauspielern gibt es magische Momente, wo bei allen plötzlich sich die Härchen aufstellen und Gänsehaut, weil eine Sache ganz besonders intensiv plötzlich vibriert. Und oft sind das dann Szenen, die den Autor des Romans ursprünglich überhaupt dazu gebracht haben, das Buch zu schreiben. Also da gibt es ganz, ganz magische Kräfte. Ich bin kein Esoteriker, aber ich habe das oft erlebt, weil ich auch eben die Gelegenheit hatte, ob das mit Arthur Miller war oder mit Heinrich Böll, mit Max Frisch, mit Grass, mit vielen Autoren darüber zu sprechen über diese merkwürdigen Wege in der Kreativität. Ich meine Geschichten gibt es immer wieder die selben. Arthur Miller hat mir mal gesagt: Alle Geschichten sind im alten Testament aufgeschrieben und das waren professionelle Rabbis, da musste nichts dran verbessern, die muss man nur jedes Mal wieder anders erzählen. Dieses anders Erzählen, die immer selbe Erfahrungen, die Menschen immer wieder machen, die neu so zu erzählen, als wäre es zum ersten Mal zu beleben, das ist Literaturverfilmung. Und ich kann mir vorstellen, nichts anderes ist auch die Verfilmung von einem Originalstoff.

    Schnelle: Jetzt ist aber dann doch manchmal der Schriftsteller im Weg. Der ist dann wirklich da. Sie haben ja mit den beiden großen deutschen Schriftstellern Heinrich Böll und Günter Grass zusammen gearbeitet. Wie ist das denn dann so: mit denen muss man ja auch arbeiten an ihrem Stoff. Ist das nicht dann doch etwas schwierig, weil man an ihren Babys rumdoktert?

    Schlöndorff: Also mir ist immer leichter gefallen mit den lebenden Schriftstellern auszukommen als mit den toten. Musil, sagen wir mal: Das ist mal gerade noch so gut gegangen, mit wie gesagt, Proust und Kleist würde ich sagen, bin ich weitgehend gescheitert. Nein, wenn man einem lebenden Schriftsteller gegenüber sitzt und der auch anerkennt, dass ein Film etwas anderes ist als ein Buch, und dass der Film ja nicht das Buch ersetzen soll, sondern dass das eben in einem anderen Medium neu erzählt wird. Dann sind die Schriftsteller meistens sehr offen zu einer Zusammenarbeit, also sehr offen auch, Sachen zu ändern, im Gegenteil: Die wollen immer viel zu viel ändern! Die möchten im Grunde ihr Buch neu schreiben und umschreiben. Sie sind aber auch sehr auskunftswillig, also man kann sie fragen, zum Beispiel auch gerade Max Frisch, das war sehr, sehr spannend herauszubekommen: Wie war das denn bei dem "Homo Faber"? Wieso kurz vor Ausbruch des Krieges diese Frau, diese Jüdin, die Sie da geliebt haben? Gab's die denn in Ihrem Leben? Oder warum spielt das denn in Südamerika? Und dann sagt er: Na ja, ich hatte gerade eine Südamerika-Reise gemacht und wollte erzählen, was ich erlebt habe denen zu Hause. - Ach so einfach ist das! Ja, wo kommt denn dann die Tochter her, die Sabet plötzlich? - Da sagt er: Ja, der Pferdeschwanz, Fräulein Wirrkopf, die ist plötzlich auf dem Schiffsdeck aufgetaucht, und da habe ich gedacht, jetzt ist das Buch verpatzt, weil das läuft auf einen Inzest hinaus und den kann ich nicht erzählen. - Also da habe ich auf einmal gemerkt, der hat beim Schreiben seines Buches dieselben Probleme wie wir beim Schreiben eines Drehbuches haben. Also immer wieder überrascht werden von dem eigenen Personal. Auf der Ebene ist es sehr, sehr hilfreich mit den Schriftstellern zu sprechen.

    Am Extremsten war das mit Arthur Miller. Nun gut, der ist Dramaturg, und der kam auch immer zu den Proben und zu den Dreharbeiten und stand hinter mir. Und ich habe mich oft zu ihm umgedreht und gefragt: Arthur, wie ist das? Wie sieht das aus?, weil ich die Angst überwunden hatte. Die Angst, die ich bei Günter Grass noch hatte. Der kam ein einziges Mal an einen Drehort von der "Blechtrommel" und ich war so eingeschüchtert, dass der mir über die Schulter schaute, dass ich den ganzen Drehtag versaut habe und musste nachdem er abgereist war - eine Woche später - den Tag noch mal wieder nachdrehen
    Schnelle: Wieso ist es eigentlich nicht zu dem geplanten zweiten Teil der "Blechtrommel" gekommen? "Die Blechtrommel", das ist ja der Film, mit dem Sie bei den meisten Menschen immer noch immer wieder verbunden werden, war auch ein großer Erfolg mit der Goldenen Palme und dann dem Oscar und dann würde man so als Laie doch sagen: Na ja, dann machen die doch bestimmt schnell Teil zwei.
    Schlöndorff: Der zweite Teil war auch nicht nur geplant, sondern war ein festes Versprechen, was ich Günter Grass gegeben habe, weil er glaubt nicht an die Theorie von der Stunde Null. Das heißt, 1945 hat nicht eine deutsche Welt aufgehört und eine andere angefangen, sondern es waren dieselben Menschen, die weiter gelebt haben in der gleichen Gesellschaft, und deshalb musste ich ihm versprechen, der Teil von 1945 bis dann im Grunde Wirtschaftswunder und noch so weiter, den werden wir eines Tages machen und zwar dann, wenn unser Hauptdarsteller David Bennent ungefähr 30 Jahre alt ist. Also 15 Jahre, nachdem wir den ersten Teil gemacht hatten, wäre es dann soweit gewesen eigentlich die Fortsetzung mit dem gleichen Darsteller zu erzählen. Und wir haben auch viele Drehbücher geschrieben und immer kam etwas dazwischen: Einmal gab es dafür keine Finanzierung, weil der zweite Teil galt als eben nicht so gut wie der erste Teil. Dann wollte der David Bennent partout diese Rolle nicht mehr spielen. Der wollte sich frei machen von diesem Gnom, der wollte jetzt nicht nach dem Krieg das bucklige Männlein spielen. Und auf einmal war die Zeit vorbei. Das passiert auch. Ich denke sogar heute noch dran, warum nicht eigentlich das Fortschreiben bis sagen wir mal, bis zum Fall der Mauer?

    Schnelle: Mich hat in dem Buch sehr beeindruckt, wie ehrlich Sie zu sich selber sind, also eine Passage werde ich vorlesen: "Gnadenlos die Kritik mäßigt der Besuch am schlimmsten der Trost, der Freunde." Es handelt sich dabei um "Eine Liebe von Swann". Wie ist das im Leben eines Filmemachers? Wenn er das Gefühl hat, dieser Film war ein Misserfolg. Traut man sich dann erstmal eine ganze Weile nichts zu?

    Schlöndorff: Erstmal muss man sich vorstellen, man wäre Architekt und man baut ein Haus, und es stürzt ein. Oder man ist Arzt und macht eine Operation und: Exitus, Patient stirbt. Man hat doch eine enorme Verantwortung einerseits für das Geld, das ausgegeben wird und andererseits auch als Künstler dem Werk gegenüber, da im letzten Fall, also Proust, Marcel Proust immerhin, "Eine Liebe von Swann". Und dann geht man mit sich ins Gericht aber vor allen Dingen versucht man auch zu analysieren, auch im Gespräch mit anderen: Was ist schief gegangen? Wo haben wir den Fehler gemacht? Lag es an der Statik oder war nicht genug Mörtel zwischen den Steinen? Waren [es]die Personen oder hast du überhaupt gar nicht begriffen, worum's da ging? Hat dir die Erfahrung aus dem eigenen Leben gefehlt, um das richtig zu erzählen? Zum Beispiel mein großer Freund Billy Wilder, der hat noch Jahrzehnte, nachdem er Filme wie "Kiss Me Stupid" oder "Reporter des Satans" gemacht hatte, die Pleiten waren, mit mir herumgesessen und Abende lang diskutiert, wo wohl der Fehler lag. Wir sind ja da alle immer wieder neugierig, und es ist nicht alles zu erklären. Man kann weder alle Erfolge erklären, noch kann man alle Niederlagen erklären. Oft liegt's auch gar nicht am Film, sondern an den Zeitumständen, weshalb der eine Film plötzlich ein Erfolg ist und der andere ein Misserfolg.

    Schnelle: Das ändert sich auch im Laufe der Zeit. Also die beiden Filme ...

    Schlöndorff: Ja rückblickend gibt es, kann man plötzlich, wird ein Film wieder gerechtfertigt.


    Schnelle: Es gibt noch eine bewegende Geschichte, in der Sie sehr ehrlich davon berichten, wie Sie so eine Art Doppelleben auf zwei Kontinenten geführt haben, was schließlich zur schmerzlichen Trennung von Margarethe von Trotta führte. Also ich möchte Ihnen dazu gratulieren: Geschrieben, wie Max Frisch mit solchen Wirrungen des Lebens so umgeht. Das hat mir sehr gut gefallen. Das fand ich richtig spannend, und es ist auch irgendwie auch ein Film.

    Schlöndorff: Der Hinweis auf Max Frisch ist sehr richtig. Ich glaube, ich hätte das nicht bewältigen können, also nicht aufschreiben können, wenn ich nicht mit Max Frisch so intensiv an dem "Homo Faber" gearbeitet hätte. Ich habe ihm zwar also meine eigene, mein 47. Lebensjahr, in dem so alles drüber und drunter ging, und ... was ja auch irgendwie, es war zwar eine schmerzhafte Trennung, aber aufgrund einer großen Liebe, also das war ja auch etwas sehr, sehr Schönes - da habe ich natürlich kaum je mit jemandem drüber gesprochen. Und wie gesagt in New York hatte ich ein Leben, in München hatte ich ein anderes und irgendwann hatte ich dann gar keins mehr. Das war für mich auch übrigens einer der Gründe, warum ich das Buch geschrieben habe. Ich wollte damit irgendwie fertig werden, und ich habe diese Kapitel auch viele, viel Male wieder neu geschrieben, weil, wie das eben so ist: Das ist nicht leicht in den Griff zu bekommen. Das wirkt entweder weinerlich oder anklägerisch. Das betrifft ja auch lebende Menschen, auf die man Rücksicht nehmen muss. Also danach habe ich mich nach dem nächsten Film gesehnt, aber bitte nicht über meine eigene Geschichte.


    "Licht, Schatten und Bewegung" von Volker Schlöndorff ist im Hanser Verlag erschienen.