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Das Ende der Challenger

Es sollte der 25. Flug einer US-Raumfähre werden. Die Starts eines Space Shuttle schienen Raumfahrtroutine zu sein - auch am 28. Januar 1986, morgen vor 25 Jahren.

Von Dirk Lorenzen |
    Explosion der Challenger
    Explosion der Challenger (imago/Nasa)
    Selbst die US-Raumfahrtbehörde NASA wollte den Eindruck von Raumfahrtnormalität erwecken. Zur siebenköpfigen Besatzung der Raumfähre Challenger gehörte auch eine Lehrerin. Sie sollte aus der Umlaufbahn Schüler unterrichten und die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik in die Klassenräume tragen.

    Doch dazu kam es nicht: 73 Sekunden nach dem Start zerriss der Haupttank der Challenger. Die Raumfähre wurde zerstört. Die besonders stabil gebaute Kabine stieg noch bis in etwa 20 Kilometer Höhe auf, bevor sie im Atlantischen Ozean versank.

    Christa McAuliffe, Judith Resnik, Michael Smith, Dick Scobee, Ronald McNair, Ellison Ozinuka und Gregory Jarvis kamen ums Leben. Zum ersten Mal waren US-Astronauten bei einem Raumflug gestorben.

    Ursache des Unglücks war ein durch die frostigen Temperaturen an jenem Morgen spröde gewordener Dichtungsring. Dadurch trat eine Stichflamme seitlich aus der rechten Feststoffrakete aus und zerstörte schließlich den Haupttank.

    In dieser Flugphase unmittelbar nach dem Start gibt es keinen Notausstieg für die Besatzung - auch heute noch nicht. Schleudersitze sind im Shuttle nicht eingebaut, eine nachträgliche Umrüstung galt als zu teuer.

    Erst zweieinhalb Jahre nach der Challenger-Katastrophe nahm die NASA die Shuttle-Flüge wieder auf. 2003 kam zu einem weiteren tödlichen Unglück. Im Laufe dieses Jahres wird die NASA die Shuttle-Flüge einstellen.


    Informationen zum Challenger-Unglück

    Nasa-Berichte zur Challenger-Katastrophe

    Kurzbiografien der sieben Menschen an Bord

    Gedenken an die verunglückte Besatzung